Von unserem nächsten ausgeguckten Übernachtungspunkt, am Charco Manso, trennten uns nur 8 Kilometer. Von Valverde führte eine zunächst sehr gut ausgebaute zweispurige Straße und später eine gut ausgebaute anderthalbspurige Straße hinunter bis ans Meer.

Unterwegs äußerte sich Frank, dass ihm El Hierro sehr gut gefällt. Mir war das schon fast nach der ersten Nacht klar. Aber schön, dass wir das gleiche Denken und Empfinden. Hätte die Überfahrt nicht geklappt (wonach es am Sonntag ja fast aussah), dann wäre uns dieses Juwel im Atlantik entgangen.

Wir hielten auf dem Weg hinunter zum Charco Manso an zwei Aussichtspunkten. Wobei ich vom ersten Aussichtspunkt erkennen konnte, dass am Charco drei Fahrzeuge losgefahren waren.

Mit diesem Wissen gingen wir vorsichtig in die nicht einsehbaren Kurven. Wir hatten gerade eine Linkskurve mit einer Ausweichmöglichkeit passiert, als die ersten beiden Fahrzeuge hinter der nächsten Rechtskurve auftauchten. Obwohl es für uns klar war, dass wir die paar Meter einfach zurücksetzen können, so war ich doch über die Arroganz des ersten Leihwagenfahrers erstaunt. Anstatt erstmal anzuhalten, hielt er direkt weiter auf uns zu. Kein Signal von Entgegenkommen. Und als wir dann in der Ausweichbucht standen und er an uns vorbeifuhr, würdigte der Typ uns keines einzigen Blickes und grüßte noch niemals. Ich hob ganz provozierend meine Hand zum Gruß, aber das konnte der Arsch ja nicht sehen. Ob dies den Fahrer des zweiten Leihwagens dazu veranlasste zu grüßen, oder ob er das auch von sich aus auch getan hätte, würde mich mal interessieren.

Wie kann man nur so ein egoistisches Arschloch sein? Das Verhalten anderer Menschen erschreckt uns immer wieder. Normal, rücksichtsvoll und lösungsorientiert scheint es kaum noch zu geben. Immer schön die Ellbogen raus und andere Leute mit „Dreck bewerfen“ (im bildlichen Sinne).

Nun gut. Wir folgten der Straße weiter hinunter bis zum Meer, wo wir Allmo auf der geteerten Fläche abstellten. Während Frank ausgiebig mit den anderen Campern aus Düsseldorf und Paderborn plauderte, sah ich mir den natürlichen Pool Charco Manso etwas näher an. Das Wasser lud eigentlich direkt zum Baden ein, doch mein Bedarf war nach gestern erstmal gedeckt. Wer weiß, wer oder was sich dort im Wasser befindet. Ich umrundete das aus Lava geformte Becken auf den angelegten Wegen mit Liegeflächen. Fast spiegelglatt war die Wasseroberfläche und noch herrschte eher Ebbe.


Rechts von dem Becken (also östlich) befindet sich eine Höhle, in die die Wellen eindringen. Über Brücken und Bögen, die sich aber (je nach Gezeiten) an der Wasseroberfläche befinden, wird das Wasser von unten aus den Löchern hinausgedrückt und läuft darin auch wieder ab. Ein sehr interessantes Naturschauspiel.

An der angrenzenden, überdachten Area Recreativa roch es intensiv nach Holzfeuer. Interessant war auch hier, dass Holzscheite für die Befeuerung der Grillstätten bereit lagen. Genauso war es auch an dem Grillbereich an der Playa de Timijiraque. Die Inselverwaltung (?) scheint das Holz von gefällten Bäumen an diesen Stellen abzuladen, so dass es für die Grills genutzt werden kann.

Die Sonne schien und eigentlich müsste man ins Wasser gehen. Franky quatschte und quatschte, … Und dann zogen dunklere Wolken auf. Gemeinsam drehten wir eine Runde um das Becken und warfen natürlich auch einen Blick auf die Höhle. Anschließend drehte ich eine Runde mit Emma, die sich immer wieder von dem Camper aus Bergheim angezogen fühlte und dann auch noch vor dem aus Aalen stehen blieb. Nein, dass war auch nicht der Richtige. Als sie dahinter Allmo und ihr Höckerchen erblickte, war kein Halten mehr.



Nach dem wir eine Weile bei Allmo verbracht hatten und die Sonne wieder zu ihrer vollen Kraft zurückgekehrt war, gingen wir hinunter zum Pool. Für ein erfrischendes Bad war es Frank allerdings nicht warm genug. Außerdem war der Wasserstand inzwischen einiges höher und die Wellen hatten ganz schön an Stärke zugenommen. Die eben noch ruhige Oberfläche hatte sich in ein Wellenbad verwandelt.

Als es uns am Rande des Beckens zu ungemütlich wurde, ging’s zu Allmo zurück. Einige Zeit später kochten wir. Es gab Cordon Bleu mit gebratener Paprika und Zwiebeln. Dazu gab es Tomaten, wobei ich erstmal eine mit Pelzmantel und ihre unmittelbare Nachbarschaft entsorgen musste. Die kleinen Eidechsen schauten uns interessiert beim Essen zu. Ob sie enttäusch waren, dass wir keine Fliegen und Insekten für sie hatten?

Die Beleuchtung des Parkplatzes und des Picknick-/Grillbereichs war augenscheinlich dem Salzwasser zum Opfer gefallen. Wie schlau muss man sein, um an so einem Ort (also direkt am Meer) Materialien zu verbauen, die dem Salzwasser nicht standhalten. Auf den meisten Laternenpfählen fehlten bereits die Solarmodule und die wenigen, die noch dort waren, waren nicht mehr angeschlossen. Mit anderen Worten, die Beleuchtung war nicht mehr existent. Und das Schlimme ist, dass dies ursprünglich mal durch Gelder der EU subventioniert wurde. Ein vergammeltes Schild, dass neben anderem Müll am Rand vom Parkplatz lag, erklärte dies.

Wir saßen noch ein wenig vor Allmo, tranken die restliche Flasche Mercadona-Weißwein leer (so süß war der Wein dann doch nicht) und verkrochen uns anschließend in Allmo.

Mangels Handynetz und somit ohne Internet-Verbindung (nur an ein paar Stellen am Pool empfingen wir schwache Signale), fiel das übliche Abendprogramm mit Bearbeitung der Webseite heute aus.

Gegen 19:30 Uhr tauchten ein paar Einheimische auf, die ihre Musik lautstark aufdrehten und recht bald wieder verschwanden.

Donnerstag, 15. Februar 2024



Emma gab ihr Bestes, um uns eine möglichst unruhige Nacht zu bescheren. Was sie gestern noch Fraß schmeckt ihr ein paar Tage später nicht mehr. So langsam wissen wir nicht mehr, was wir ihr noch vorsetzten sollen.

Vor dem Frühstück nutzten wir die Gelegenheit zu Duschen. Neben einer Toilette gab es unter dem geschlossenen kleinen Kiosk auch eine Dusche. So richtig mit Duschwanne und einer Tür zum Abschließen. Nur die Kleiderhaken fehlten. Das Wasser war allerdings kalt und kam nur als kleines Rinnsal aus dem Duschkopf.



Das Wasser in dem Naturpool glich auch am Morgen einem kleinen Wellenbad. Nicht zu vergleichen mit gestern Mittag. Nach dem Frühstück brachen wir auch schon auf. Frank brauchte dringend Netz.

Tbc

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