An unserem ersten Tag in Italien wollten wir uns den Lost Place Consonno anschauen. Der Begriff Geisterstadt ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen, auch die Bezeichnung „das europäische Las Vegas“ ist für unser Verständnis nicht wirklich zutreffend.
Consonno war als kleiner Vergnügungsort mit Hotel, Restaurants und Ladenpassagen gedacht, doch ein Erdrutsch und Streitigkeiten des Besitzers mit der Stadt zur Wiederherstellung der Zufahrtsstraße führten letztlich zum Niedergang von Consonno. Im Internet findet ihr dazu genügend Ausführungen, z. B. hier.
Wir schafften es tatsächlich mit Allmo den Berg hinauf, bis zu dem auf Kartengockel eingezeichneten Parkplatz. Wobei darunter nur Parkmöglichkeiten am Wegesrand zu verstehen sind. Ein Schlagbaum versperrte den weiteren Weg nach Consonno.
Frank wendete Allmo in fünf Zügen und parkte ihn am Rand, so dass auch noch andere Fahrzeuge vorbei kamen und wenden konnten.
Zu Fuß gingen wir den ungefähr einen Kilometer langen Weg. Es ging immer schön bergab und schnell kam der minarettartige Turm in unser Blickfeld. Der Turm selber kann nicht mehr bestiegen werden, die Treppen wurden dazu im unteren Bereich entfernt.
Auf dem weiteren Gelände befindet sich, völlig unscheinbar, das ehemalige Hotel, welches später mal zu einem Altenheim oder ähnlichem umgewandelt wurden. Ein paar Betten stehen noch in den kleinen Zimmern. Die Schränke lagen umgekippt auf den Böden. An manchen Jalousiekästen hingen noch kleine Gardinen.
Im Kellergeschoss des Hotels befand sich die Waschküche. Reste der Wäscheleinen und vermutlich Schränke zur Aufbewahrung der Wäsche, waren noch zu erkennen.
Vom alten, ursprünglichen Consonno ist noch die Kirche mit Nebengebäude übrig geblieben, die ein wenig deplatziert wirkte.
Die Brunnen sind schon längst bewachsen und teilweise zwischen den Bäumen schlecht zu erkennen.
Der ehemalige Festsaal (keine Ahnung, ob der sich früher auch komplett unter freiem Himmel befand) ist von Bäumen und Sträuchern umringt. Ebenso die ehemalige Ladenpassage im orientalischen Stil.
Leider hat der Vandalismus extrem zugeschlagen und die Natur hat sich in den letzten Jahrzehnten auch das Gelände zurückgeholt.
Auf dem Rückweg kämpften wir uns den Hügel hinauf, zurück zu Allmo. Uns kam ein Pärchen entgegen und als wir bei Allmo waren fuhren auch noch drei Fahrzeuge bis zum Schlagbaum. Wie gut, dass wir Consonno für uns allein hatten.
tbc