Agulo



Nach dem wir die Playa de Santa Catalina verlassen hatten, erreichten wir einige Kurven später Agulo. Auf dem Parkplatz am Ortsrand waren tatsächlich ausreichend freie Plätze vorhanden, so dass Frank ohne Schwierigkeiten Allmo darauf wenden und in Richtung Ausfahrt einparken konnte.

Während Frank in Allmo zurück blieb, ging ich allein in Agulo auf Entdeckungsreise. Durch Dörfer/Städte zu laufen ist ja nicht so sein Ding. Und ich kann ohne ihn entspannter durch die Gassen bummeln.

So früh am Morgen war noch nicht viel los. Selbst die Sonne schaffte es noch nicht ganz über die Steilwand und zwischen die Häuserzeilen. Es gibt Straßen im Dorf, die den ganzen Winter über im Schatten liegen.





Agulo zeichnet sich durch seine schönen Häuser aus. Wohlhabende Familien errichteten während des späten 18. Jahrhunderts bis in das frühe 20. Jahrhundert zweigeschossige Häuser, mit vielen Holzelementen und Verzierungen. Fensterläden und Türen, natürlich aus Holz, sind symmetrisch verteilt.

Die schmalen Gassen sind gepflastert und tatsächlich dürfen in den Gassen, die breit genug sind, Autos fahren.



Die weiße Kirche San Marcos liegt eingepfercht zwischen dem Rathaus und anderen Häusern auf der Plaza Leoncio Bento. Die Kirche wurde im orientalischen Stil erbaut. Während des ersten Weltkriegs ruhten die Bauarbeiten. Anschließend war nicht mehr genügend Geld vorhanden, um den ursprünglichen Plan umzusetzen. Daher fehlt an der rechten Seite neben dem Eingangsportal der Turm.





Den Weg hinunter zu „El Pescante“ (der Verladestelle) sparte ich mir. Über eine Lasten-Seilbahn wurden die Güter (hauptsächlich Bananen) von der Lagerhalle hinunter zur Verladestelle am Meer transportiert. Die Lagerhalle wurde „El Transportador“ genannt, in Anlehnung an das Seilbahnsystem, welches die Ladung in Körben zur Anlegestelle transportierte. Es wird erzählt, dass auch die Arbeiter in den Körben zwischen der Lagerhalle und der Verladestelle am Hafen hin und her fuhren.

Das schwierige Gelände auf der gesamten Insel, führte zur Schaffung einer künstlichen Agrarlandschaft, durch den Bau von Terrassen.  Die Verladestelle „El Pescante“ wurde 1908 erbaut und bei einem Sturm 1954 zerstört und nicht wieder aufgebaut.



Bei meinem Rundgang stieß ich auf Informationstafeln der „Ruta urbana“, die auf Spanisch, Englisch und Deutsch interessante Informationen bereithielten. Erst zum Schluss meines Rundgangs entdeckte ich die Informationstafel, die den Rundgang durch das Dorf erklärte. Nun, so ähnlich war ich auch ohne dieses Wissen gelaufen. Wobei ich beim Durchsehen der Fotos feststellen musste, dass die Route mit dem aktuellen Standort auf allen Tafeln angegeben war. Ich hatte immer nur die Texte gelesen, ohne auf die Zeichnungen zu achten. ☹

Im Dorf stehen immer wieder Sitzbänke, um die Gegend genießen zu können und auf sich wirken zu lassen.

Agulo ist ein nettes kleines Dorf neben einem hohen Berg, das 1607 gegründet wurde. Es war der erste Ort auf La Gomera mit einem Trinkwassernetz, Kino, Telefon und weiteren Leistungen, die es auf dem Rest der Insel noch nicht gab.

Ich genoss den kleinen Bummel durch die Gassen und den Blick auf die Bananen-Terrassen. Ich kann einen kleinen Zwischenstopp sehr empfehlen. Gastronomie zum Einkehren gibt’s dort natürlich auch.

Wir verließen Agulo, fuhren zurück nach Santa Catalina und von dort wieder hinaus aus dem Tal von Hermigua. Am Mirador de Hermigua stand heute kein Reisebus, so dass wir dort kurz für ein Foto auf das Tal von Hermigua anhielten. Der Schriftzug Hermigua ist in bunten Farben (gelb, blau, grün) gehalten, die die Farben der Stadt widerspiegeln.



Wir erfuhren auf einer Informationstafel, dass im Tal von Hermigua, dass das Klima in der Region, zu den besten Klima weltweit gehört (internationale Meteorologen stellten dies im frühen 20. Jahrhundert fest). Im Winter liegen die Temperaturen selten unter 18 Grad und im Sommer steigen sie auf maximal 27 Grad. 

Es ging noch ein wenig weiter den Berg hinauf, bevor wir Kurs auf die Küste nahmen und uns wieder runterschraubten.

Tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert