Wir folgten der HI-1 bis zum Wanderparkplatz La Lania. Unglücklicherweise befanden wir uns inzwischen in den Wolken, die nachmittags sehr gerne aufziehen und entsprechend schlecht wurde die Sicht.  Als wir auf die HI-40 abbogen, blickten wir nur auf eine Wolkenwand anstatt auf die darunter liegende Küste. Auch der Wald war nur schemenhaft zu erkennen. Vor genau einer Woche waren wir vormittags bereits den Weg zum Pico de Malpaso gefahren und hatten schönsten Sonnenschein und beste Sicht. Jetzt war es das genaue Gegenteil. 

Eigentlich hatte ich uns einen anderen Übernachtungspunkt ausgesucht, der auch nicht mehr so weit weg lag. Doch bei der Sicht entschieden wir uns einfach auf der großen Fläche beim Cruz de Los Reyes stehen zu bleiben, anstatt auf den Weg zum Mercadel abzubiegen. Dorthin fahren wir dann lieber morgen, wenn’s sich hoffentlich vormittags wieder aufgeklart hat. Letztlich sollte dies eine gute Entscheidung sein, weil wir wenigstens Internet hatten, was am Mercadel am nächsten Tag nicht vorhanden war.

Wir parkten Allmo, hoffentlich windgeschützt ein. Zumindest standen wir für den Moment mit dem Heck in Richtung Wind geparkt. Sollte es heute Abend bei den gemeldeten starken Böen so sein, dass wir ungünstig stehen, dann muss Allmo ein wenig zur Seite hüpfen, bis er wieder günstig steht.

Gespannt warten wir also, was der Abend und die Nacht (ab 20 Uhr gilt die Warnstufe Gelb) uns an Wind bringen werden. Ob wir auf um die 1300 Metern so gut stehen?

Am späten Nachmittag wurden wir über Instagram von einem Paar aus den Niederlanden kontaktiert, die uns seit Hermigua (La Gomera) „verfolgen“. Sie hatten vorhin auf dem Weg zu unserem Übernachtungsplatz winkend am Wegesrand gestanden und uns anschließend kontaktiert. Aufgrund der angekündigten schweren Seebedingen haben sie im Hafen von La Estaca (El Hierro) derzeit einen geschützten Ankerplatz eingenommen.

Zum Abendessen gab es die restliche Kürbissuppe und weil das so wenig war, verputzten wir die letzten Brotscheiben mit Schinken und Käse. Danach waren wir sehr satt. Frank fror draußen mächtig, als er die Suppe zum Erhitzen in den Ofen schob. Draußen war es sehr, sehr ungemütlich.

Samstag, 24. Februar 2024



Und wieder mal hielt sich das Wetter nicht an den stürmischen Vorhersagen. Ja, es war windig und vereinzelt waren die Böen etwas kräftiger, aber im Großen und Ganzen erfüllte sich die Vorhersage für uns nicht. Was ja auch gut so ist. Auch Emma war in der Nacht etwas ruhiger/zufriedener als sonst.

Am Morgen war Allmo von außen mit vielen Wassertropfen überzogen. Nicht nur die Bäume und Pflanzen zehren von der Feuchtigkeit, die in den Wolken transportiert wird, auch Allmo hatte sich davon einiges abgegriffen.

Leider war es am Morgen nicht weniger ungemütlich als der gestrige Abend. Doch es half nichts, irgendwie musste unser Frühstück, in Form von herzhaften Pfannkuchen, zubereitet werden. Bei so einem Wetter zeigt sich der Nachteil einer Außenküche. Wir heizten unsere Doka schön ein, so dass wir zum Essen und nachdem alles erledigt war, uns wieder aufwärmen konnten.

Frank nutzte noch ein wenig das vorhandene Internet, auf El Hierro weiß man ja nie, wann es plötzlich weg ist, und somit starteten wir etwas „verspätet“ in den Tag.

Von unserem Übernachtungsplatz bogen wir auf die HI-45 ab, einer Piste, die uns durch eine wundervolle Landschaft führte. Wir waren mehr als froh, dass wir nicht schon gestern im Nebel dort entlang gefahren waren. Jetzt, wo die Sonne sich langsam durchsetzte, war die Piste einfach nur ein Traum.



Wir fuhren durch den Wald, vorbei an interessanten Felsen, genossen den Blick auf die Küste und landeten wieder im Wald. Die Piste war für uns sehr gut zu befahren. Über Auswaschungen und tiefere Spurrillen konnte Allmo nur Lachen. Auch eine Stelle bei dem Berg Mercadel, an der zu viel Lavakies über eine Abmauerung auf die Piste gerutscht war, stellten für uns kein Hindernis dar.

Entlang des Weges oder wenige Meter vom Weg entfernt, lagen im Wald immer mal wieder in handliche Größen zersägte Baumstämme aufeinandergestapelt. Vom Format her sahen die genauso aus, wie die Baumstämme, die an den Area Recreativas für die Befeuerung der Grills bereitgestellt wurden.



Auch ein Blick nach oben durfte nicht fehlen. Nur der blaue Himmel war natürlich schön, aber viel interessanter war es zu beobachten, mit welcher Geschwindigkeit die Wolken über uns hinweg zogen. Unglaublich rasant ging’s da oben zu.

Auf den Pico de Mercadel könnte man auch hochlaufen, doch noch war der Wind ein wenig zu fies, so dass wir wenig Freude an einem Spaziergang auf die Bergspitzte gehabt hätten. Also ließen wir dies sein.

Und dann landeten wir auch schon wieder auf der HI-400, einer geteerten Straße, der wir in Richtung La Restinga folgten.

Tbc

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