Feuerwache in Portbail



Da die Not (endlich wieder Duschen) sehr groß war, hatten wir uns im Internet auf die Suche nach einem geeigneten Campingplatz gemacht, jedoch vergeblich. Die meisten Plätze schließen spätestens Ende Oktober. Bei der Feuerwehr in Portbail gab es, entgegen der Angabe in der Stellplatz App, auch keine Duschen. Somit blieb uns nur ein Schwimmbad. Das was auf dem Weg lag befand sich in dem Ort Avranches.  Ungefähr 100 km Fahrt lagen vor uns. Unterwegs kam Frank auf die Idee über iOverlander nach einer anderen Duschmöglichkeit als einem Schwimmbad zu suchen und fand tatsächlich einen Campingplatz der noch bis zum 15. November geöffnet hat. Welch ein Glück!

Mangels guten Wetters ließen wir die Stadt Coutances mit dem gewaltigen Schloss links liegen.

Auf ungefähr halber Strecke zwischen Granville und dem Mont-Saint-Michel im kleinen Ort Saint-Jean-le-Thomas befand sich dieser Campingplatz Camping de la Baie. Gegen 14 Uhr erreichten wir unser Ziel und mussten genervt feststellen, dass  das Büro erst wieder um 17 Uhr öffnen würde. Der Parkplatz gegenüber war eigentlich nur für Fahrzeuge bis 1,90 m Höhe, da aber ein Loch im Zaun war fuhren wir einfach dort drauf, denn das Tor vorm Campingplatz wollten wir nicht blockieren.

Wir drehten bei viel Wind eine Runde über den Strand, an dem sich viele minder schöne Cabanas befanden und wieder zurück. In der Ferne war unser morgiges Ziel der Mont-Saint-Michel zu sehen oder vielmehr zu erahnen.

Wir sprachen noch einen Herrn an, der über den Campingplatz ging. Am Büro stand wohl, dass es um 15:30 Uhr wieder besetzt wäre, vorne am Tor stand 17 Uhr. Hm??? Er riet uns dringend den Pkw-Parkplatz zu verlassen, wenn das die Polizei sehen würde gäbe es Ärger. Aber zweimal um die Ecke gäbe es einen Stellplatz wo wir warten könnten. Gesagt, getan. Wir entschieden uns die verbleibenden 1,5 Stunden zum Kochen zu nutzen. Danach könnten wir ja wieder Strom tanken. Es brutzelten gerade die Zwiebeln in der Pfanne, als derselbe Herr durch den Hintereingang des Campingplatzes zu uns kam und erzählte, dass das Office jetzt geöffnet hätte. Super! Wir waren glücklich das wir nun doch schon einen Stellplatz beziehen konnten und dem Herrn sehr dankbar, dass er extra zu uns gekommen war, um uns davon zu berichten.

Wir packten alles zusammen und ich ging zu Fuß vor. Als dann Allmo um die Ecke bog bekam die Dame des Campingplatzes einen Schrecken, was denn die Feuerwehr wollte. Ich konnte die Situation schnell aufklären. Puh 😉

 

Wir zahlten für eine Nacht 16,94 Euro inkl. Strom, aber ohne WLAN. Der erste uns zugewiesene Platz war zu weit von den Steckdosen entfernt, bzw. unser Kabel nicht langgenug. Wir konnten umziehen und einen Platz quasi neben einer anderen Stromsäule beziehen. Jetzt aber schnell zu Ende gekocht. Es gab das restliche Hähnchen-Formfleisch von gestern mit Salat.

 

Beim Abwasch kam Frank auf die Idee in den Raum mit der Waschmaschine zu schauen. Neben einer Waschmaschine gab es auch einen Trockner. Beides zur Selbstnutzung und sogar kostenfrei. Während Frank den restlichen Abwasch erledigte suchte ich unsere Schmutzwäsche zusammen. Was eigentlich nicht sehr schwierig war. Die einzige „Unbekannte“ war der Trockner. Da wir zu Hause keinen besitzen musste ich erstmal schauen welche Shirts, Pullover, Hosen auch für den Trockner geeignet waren und welche nicht. Mit den Trockner kompatiblen Wäschestücken machte ich mich auf zur Waschmaschine, wählte ein Programm, dass nur 1,5 Stunden dauerte. Mit der Trocknerzeit hinten dran würde das schon knapp werden, denn der Raum wird laut Schild um 19:30 Uhr abgeschlossen.

Die Zwischenzeit nutzte ich und ging endlich duschen. Es dauerte eine Weile bis warmes Wasser aus der Leitung kam, doch dann war es schön warm. Die Duschkabinen waren riesig und augenscheinlich vor nicht allzu lannger Zeit renoviert worden. Und es blieb endlich mal alles trocken was trocken bleiben sollte, weil die Kabine riesig war.

Frank ging nach mir duschen, nachdem er zuvor versucht hat unsere Eingangstür in den Koffer wieder für den Schlüssel nutzbar zu machen. Leider vergeblich der Schlüssel steckte und ließ sich nicht mehr aus dem Schloss abziehen. Super! Läuft ja richtig gut! Nachdem das Schloss ausgebaut war wurde die Misere ersichtlich. Irgendwas hatte sich im Zylinder verschoben und gab daher den Schlüssel nicht mehr frei.

Genervt ging Frank duschen. Ich warf in der Zwischenzeit einen Blick auf die Waschmaschine, die genau in dem Moment fertig wurde. Und zwar weit vor der eigentlichen Zeit. Jetzt schnell in den Trockner damit und das Kurzprogramm ausgewählt. Hoffentlich machen wir damit nichts falsch.

 




Natürlich war die Wäsche nach 30 Minuten nur angetrocknet. Vorausschauend hatte ich aus dem Koffer unsere Reise-Wäscheleinen mit in die Doka genommen. Davon spannten wir eine Leine kreuz und quer durch die Doka und hingen die Wäschestücke daran und auch an den Griffen auf. Dank unseres elektrischen Heizlüfters war es muckelig warm und half hoffentlich dabei die Wäsche restlich zu trocknen.

Als ich vorm zu Bett gehen noch mal zum Klöchen ging und einen Blick zu dem Raum mit der Waschmaschine warf, war dieser immer noch geöffnet. Wenn wir das gewusst hätten, dann hätten wir die Wäsche auch noch etwas länger im Trockner lassen können. Aber wir lernen noch …

Samstag, 13. November 2021

 

Natürlich war die Wäsche in der Doka, bis auf ein paar Socken, über Nacht nicht weiter getrocknet. Kurzerhand packten wir alles in unseren Wäschekorb und Frank setzte nochmal den Trockner in Gang. Als wir abfahrbereit waren, hatten wir auch gänzlich trockene Wäsche.

Den Camping de la Baie können wir insbesondere wegen der kostenfreien Waschmaschinen- und Trocknernutzung empfehlen. Einziges Manko waren die Toiletten, die schon etwas in die Jahre gekommen waren.

tbc

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