Wir befinden uns in der Weinbau-Region von Frankreich. Hier werden wohl der Bordeaux und Weine der Dordogne produziert. Rechts und links des Weges befanden sich Felder mit Rebstöcken und jedes Gebäude trägt den Namen Chateau, auch wenn es nicht wie ein Schloss aussieht. Doch ein richtiges Schloss, das Chateau des Tours bei Montagne war unser nächstes Ziel.

Natürlich handelt es sich nicht um ein schick eingerichtetes Schloss, mit Parkanlagen etc., sondern um einen Lost Place. Glanz und Gloria gehörten einer anderen Zeit an und teilweise ist dies noch in den Räumen im Erdgeschoss zu spüren.

Wir fuhren über einen Landwirtschaftsweg auf das Schloss zu, dessen Eingangstor von dieser Seite geschlossen war. Etwas weiter gab es jedoch einen fehlenden Zaun, allerdings mit dem Hinweis, dass es sich um Privatbesitz handelt.

Wir hatten Allmo gerade neben einem Schuppen abgestellt, als auch schon ein Bauer auf einem Trecker angefahren kam. Der junge Mann (zumindest jünger als wir), sprach uns an, ob wir das Schloss besichtigen wollen. Dies wäre kein Problem und wir könnten auch mit dem LKW bis vorne vor fahren. Die Verständigung klappte auf Französisch ganz gut, weil er sich verständlich ausdrückte.

Während wir erst vom Zaun aus noch ein Foto machten, ging Frank dann allein zu Allmo zurück und fuhr um zwei Ecken. Ich ging direkt auf das Schoss zu und konnte ihn und Allmo bei der Anfahrt filmen.



Ob wir auf der freien Fläche vor dem Schloss hätten übernachten dürfen, brachten wir nicht in Erfahrung.

Erst schien es so, dass wir nur durch das Gittertor auf den Innenhof blicken können, doch das Tor ließ sich öffnen und schon standen wir umringt von hohen Mauern im Innenhof des Chateau des Tours.

Teilweise hatten bereits Restaurierungsarbeiten am Gemäuer stattgefunden, aber auch mal hier was und mal dort was. Doch diese Arbeiten schienen zum Erliegen gekommen zu sein. Gerne hätten wir mehr über das Schloss erfahren, doch dafür reicht mein französischer Wortschatz nicht aus. Der junge Mann hätte bestimmt noch etwas dazu beitragen können.

Im Hauptgebäude war ein Teil der Holzdecke eingefallen, der Blick zum Himmel war offen. Alte hohe Holztüren befanden sich an drei Seiten dieses Raumes. An der vierten Wand befand sich ein riesen großer Kamin mit interessanten Verzierungen. Auch die Holztüren wiesen Schnitzereien auf.



Frank war direkt nach oben durchgestartet. Eine neue Wendeltreppe wies den Weg. In der oberen Etage umrundeten wir einmal den Innenhof und landeten anschließend wieder unten.



In den Raum neben den Holztüren und gegenüber von dem Kamin war ich noch nicht gewesen. Gemeinsam betraten wir den Bereich und waren beinah sprachlos. Das muss früher ein kleiner Ballsaal gewesen sein. Mit Fischgrät-Parkett, Spiegeln an den Wänden und Stuckverzierungen. Jetzt war alles duster, weil die Fenster zugemauert waren. Gerne hätte ich mich mal kurz in die alten Zeiten zurückversetzten lassen und Mäuschen gespielt. Wer dort wohl aus und ein gegangen ist?




Frank entdeckte auch noch den Zugang zum Weinkeller. Dort gab es Spinnweben, jedoch keinen Wein.

Sehr schade, wie so ein ehemals prachtvolles Gebäude dem Verfall gewidmet ist. Wobei die massiven Mauern so schnell nicht zusammenbrechen werden. Wir fragten uns, wer auf die Idee kam, das Schloss restaurieren zu wollen und warum hat derjenige nicht weitergemacht? Es kann natürlich am Geld gelegen haben. Das ist ja quasi ein Fass ohne Boden.

Von diesem verlassenen Ort waren wir auf jeden Fall sehr begeistert. Von außen führten drei Steinbrücken über den Burggraben zu dem Schloss und eine kleine Kapelle gibt es auch. Vermutlich werden auch die Stallungen, die jetzt noch landwirtschaftlich genutzt werden, ebenfalls zu dem Schloss gehört haben. Schade, dass wir nicht mehr darüber erfahren konnten.

(Und weil wir mit unserem Datenvolumen sparsam umgehen müssen, kann ich derzeit auch nicht auf die Suche nach weiteren Informationen gehen.)

Zum Übernachten ging es wieder ans Wasser. Heute mal an einen Teich bzw. eigentlich sind es mehrere Teiche nebeneinander, die Etangs des Chevres.

Tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert