Playa del Mal Nombre



Der Playa del Mal Nombre sollte Übernachtungsort werden. So der Plan. Obwohl uns eigentlich der viele Trubel etwas störte (sehr viele Tagestouristen, ein kleines Restaurant am Strand mit Liegen und Sonnenschirmen und auch eine Handvoll Camper) blieben wir. Im Nachhinein eine schlechte Entscheidung.

Wir unterhielten uns kurz mit unserer Schweizer Camper Nachbarin und gingen mit Picknickdecke etc. hinunter zum Strand. Beim Abstieg war, wie meist, etwas Vorsicht geboten. Der Weg von der Klippe hinunter war steil, Schotter und spitze Lavasteine wechselten sich ab. Unten am Strand breiteten wir unsere Decke aus, freuten uns über die Sonne und den leichten Wind, der für die passende Frische sorgte. Nach dem ich ein Stück allein am Strand entlang spaziert war, gingen wir zusammen ins Wasser.

Auch am Playa del Mal Nombre hatte das Wasser eine sehr schöne türkise Farbe und konnte mit dem Playa del Sotavento sehr gut mithalten. Die Wassertemperatur fühlte sich heute etwas frischer an, was aber auch nur ein subjektives Empfinden gewesen sein konnte.


Gegen drei Uhr ist bei uns meist „Eiszeit“ und da wir noch zwei Hörnchen im Gefrierfach hatten, wollte Frank diese holen. Mein Vorschlag, dass wir beide zurück gehen, weil wir ja schon eine ganze Weile in der Sonne waren, wurde abgelehnt. Wir könnten ja noch ein wenig länger am Strand bleiben.

Und dann geschah, was geschehen musste. Frank war auf dem Weg zurück zum Strand auf diesem losen Schotter ausgerutscht, und mit dem linken Unterarm auf einem spitzen/sehr unebenen Lavastein aufgekommen. In der linken Hand die beiden Eishörnchen haltend und mit der rechten Hand auf die Wunde gedrückt kam er zum Strand. Scheiße dachte ich! Leichte Panik, ob was gebrochen ist, machte sich breit. Frank blickte auf den Unterarm und meinte es wäre nur eine Fleischwunde. Aber was für eine. Seine rechte Hand triefte vor Blut. Mit Tempos und Wasser brachte er die Blutung zum Stillstand und meinte noch, dass es schon wieder gut ist und von allein heilt.

In aller Ruhe aß er beide Eis fast alleine auf (mir war der Appetit vergangen), außerdem fehlte mir die Ruhe. Zum Arzt wollte er auch nicht, oder frühestens Morgen auf Gran Canaria. Doch da ließ ich nicht mit mir reden. Wir fragten bei der Strandbar nach, deren Angestellten nur wenig Englisch sprachen und uns nach Morro Jable verwiesen, wenn wir privat versichert sind oder nach Jandia im anderen Fall.

Wohin war uns letztlich egal, Hauptsache nah bei und ein fähiger Arzt. Ein deutsches Pärchen bekam unser Dilemma mit und schickte uns nach Morro Jable. Mehrere Ärzte gäbe es dort in der Nähe des Marktes. Wie gut, dass wir wussten, wo der liegt.

Zurück zu Allmo nahmen wir diesmal den mit Holzbrettern ausgelegten Weg vom Restaurant und nicht die Abkürzung den Hügel hinauf. Frank verpasste sich mit meiner Hilfe einen Druckverband aus feuchtem Zewa, Kühlakku und Panzertape. Schnell wechselten wir von Strand- in Zivilkleidung.

Frank sah sich fahrtüchtig und so fuhr er sich selbst die rund 10 Kilometer vom Playa del Mal Nombre bis zum Arzt in Morro Jable. Der Markt war weitestgehend abgebaut, dennoch standen Parkverbot-Schilder an dem Zugang, also drehten wir eine Runde, fuhren auf den sehr vollen Nachbarparkplatz und fanden hintenrum noch freie Flächen.

Arztbesuch in Morro Jable



Zu Fuß waren wir ruckzuck bei einem von mehreren Ärzten. Die Arzthelferinnen sprachen beide Deutsch und nach dem der Aufnahmebogen ausgefüllt war, kam Frank auch sehr schnell dran. Die Arzthelferin übersetzte für den Arzt (das Spanisch sprach, keine Ahnung, ober er Englisch gekonnt hätte) und für uns.



Nach der Säuberung der Wunde und der Betäubung, wurde diese mit 9 Stichen genäht. Wie der Arzt feststellte, war es keine schöne gleichmäßige Wunde. Frank biss beim Desinfizieren die Zähne zusammen, das brannte wohl ganz gut. Vom Nähen bemerkte er dann nichts. So soll es ja auch sein.

Einen ganzen Batzen Euronen weniger, verließen wir die Praxis. Morgen gegen 9 Uhr soll Frank zur Wundkontrolle wiederkommen. In sieben Tagen dürfen die Fäden gezogen werden. Solange ist das Wasser tabu für ihn. Ob er sich dessen so richtig bewusst ist?

Im wahrsten Sinne war es am Nachmittag also für Frank dumm gelaufen. Doch ändern lässt es sich nicht und es hätte schlimmer kommen können.

Playa de Butihonda



Zum Übernachten fuhren wir an die Playa de Butihonda (an der waren wir heute schon zweimal vorbeigefahren). Der kleine Parkplatz bestand fast nur aus Schrägen und war auch noch mit Pkws zugeparkt. Mit Mühen wendeten wir und stellten uns etwas oberhalb an den Rand. Total schief war es dort. Frank wollte direkt kochen, wobei mir immer noch der Appetit fehlte, doch ich ließ in machen. Es gab die restlichen Nudeln mit Zucchini und Schinken. Einfach und schnell zubereitet. Während des Kochens genehmigten wir uns einen Traube-Wodka-Likör.

Nach dem Essen sahen wir uns nochmal auf dem Parkplatz um und reinigten die nun leere Likör-Flasche und unsere Spülschüssel unter der Fußdusche. Auch ein zweiter Blick brachte keine neuen Erkenntnisse. Der einzig halbwegs gerade Platz wurde von einem Micro-Camper eingenommen. Daher entschieden wir, kurz vor Sonnenuntergang, unseren Standort zu wechseln. Emma war schwer begeistert, ein zweites Mal nach vorne zu müssen. Der Strand wäre morgen früh auch ideal für einen Cat-Walk gewesen. Aber ein ebener Schlafplatz geht eindeutig vor.

Wanderparkplatz Pico de la Zarza



Wir fuhren wieder ein paar Kilometer zurück in Richtung Morro Jable und bogen dann ins Landesinnere ab. Auf dem Parkplatz fanden wir ein halbwegs gerades Plätzchen für uns. Die Umgebung nahmen wir kaum noch wahr. Für heute reichte es!

Der Wind war nicht sehr stark, so dass wir uns für eine Nacht im Dachzelt (nur mit den Seitenwänden) entschieden. Wir blickten auf die Lichter der Hotelanlagen und wurden durch Partyhits der letzten 40 Jahre von einer der Hotelanlagen wach gehalten. Um 22:15 Uhr gab es in Richtung Meer ein dreiminütiges Feuerwerk. Von unserem Platz hatten wir beste Sicht auf die bunten Farben. Irgendwann hörte die Partymusik auf, oder wir nahmen sie nicht mehr wahr. Es war ja auch ein nervenaufreibender Tag.

Freitag, 24. November 2023



Frank schlief ganz gut, bis auf ein leichtes Ziepen, hatte er keine Beschwerden. Am Morgen nahmen wir unseren Übernachtungsplatz, bzw. die Sicht, die dieser bot, erst so richtig war. Wir blickten auf das Meer, den Leuchtturm und natürlich auf zig Hotelanlagen. Neben uns befand sich ein Golfresort.

Hinter uns erhoben sich die Berge. Unser Übernachtungsplatz ist als Wanderparkplatz für die Wanderung zum Pico de la Zarza, dem höchsten Berg Fuerteventuras ausgewiesen. In „nur“ 3 Stunden 20 Minuten soll der Gipfel zu erreichen sein. Bereits vor 8 Uhr (das erste Fahrzeug kam gegen 6 Uhr), pilgerten wanderfreudige Menschen an uns vorbei. Wir saßen gemütlich beim Frühstück und hatten beinahe Mitleid mit den Leuten. Wie gut, dass wir beide nicht über eine solche Wanderung nachdenken müssen.



Nach dem Frühstück brachen wir nach Morro Jable auf. Bei der Fahrt bergab, meinte Frank, dass das da unten ja auch verlassen aussieht. Und da wurde mir klar, dass die ganzen Häuser, Villen, Bungalows in diesem riesigen Palmengarten zu dem verlassenen Hotel Stella Canaris gehören. Das Gelände ist wirklich riesig. Der angrenzende Parkplatz ist durch ein riesiges geschlossenes Tor nicht mehr zugänglich.

Tbc

tbc

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