Barranco de la Costilla



Heute wollten wir noch ein wenig Piste fahren. Die trockenen Flussbetten südwestlich von Lajares luden geradezu zum Erkunden ein.


In einem Kreisverkehr mit eigentlich drei Ausfahrten (zumindest auf Teer), nahmen wir die Vierte. Diese führte geradewegs über eine holprige und sandige Piste ins Flussbett Canada de Melian. Dieses war an der Stelle sehr breit und staubtrocken.

Wir hielten uns Richtung Süden, also links entlang und stießen auf drei Seitenarme, die abgingen. Von Bernhard und Judith (die wir in Ajuy getroffen hatten) wurde uns der Barranco de la Costilla empfohlen. Dies war der linke Abzweig, den wir dann zuerst befuhren. Bernhard hatte noch angemerkt, dass sie an einer Stelle nur ganz knapp vorbei gepasst hätten. Wir waren also gespannt, wie weit wir kommen würden.

Barranco de la Costilla



Über Wikoloc hatte ich auch nichts finden können, wie weit die Piste befahrbar ist. Wir ließen uns also überraschen. Das breite Flussbett wurde immer schmaler und rechts und links neben uns wuchsen die Sandsteinfelsen zu einer schönen Höhe an. Durch Erosionen mit Ecken und Kanten versehen, gaben sie ein herrliches Bild ab.



Leider standen die Felsen auch immer näher zusammen und nach ein paar Kurven war ich skeptisch, ob wir nicht besser den Rückwärtsgang einlegen sollten. Wir starteten zu einer Begehung und entschieden uns dafür, den Engpass zu passieren und dahinter zu drehen. Das wäre deutlich entspannter, als rückwärts aus dem engen Flussbett rauszusetzten.

Ich schaute von außen, dass Frank an meiner Seite an den Sandstein vorbei kam. Seine Seite hatte er ja selbst im Blick. Es passte zwar knapp, aber es passte. Und wie lautete Franks Kommentar später auf dem Rückweg „es ist ja nur Sand, im schlimmsten Fall bröckelt der halt, aber der macht keine Kratzer und Beulen an Allmo“.

Hinter dieser Engstelle weitere sich das Flussbett. Wir parkten Allmo am Rand und gingen zu Fuß noch ein Stück weiter. Die Landschaft sah sehr schön aus. Schließlich kamen wir an einem „Wendekreis“ aus. Natürlich war das kein richtiger Wendekreis, aber eine breitere Stelle, an der der Weg für uns spätestens geendet hätte. Nachdem wir diese eine Engstelle gemeistert hatten, hätten wir auch noch bis dort fahren können. Aber egal.



Zu Fuß liefen wir noch etwas über die Felsplatten weiter und drehten dann wieder um. Allmo musste nun auch noch umgedreht werden, damit wir das Flussbett Barranco de la Costilla verlassen konnten. Idealerweise gab es eine kleine Rampe, auf die Frank den Allmo rückwärts setzte und schon stand er bereit für die Ausfahrt.

Haarscharf passierten wir die Engstelle. An der Beifahrerseite hätte kein Blatt Papier mehr dazwischen gepasst.

Barranco del Jable o La Canada Melian



Zurück an der Gabelung wählten wir nun den mittleren Seitenarm, also das Barranco del Jable o La Canada Melian. Diesen hatte ich vor der Reise schon als „Interessant“ markiert. Auch Wikoloc kannte eine Strecke, die in dieses Flussbett ein Stück hinein führte.



Auf dieser Strecke blieben die Seitenränder des Flussbettes relativ flach und dadurch weniger spektakulär. Dafür konnten wir den Blick über die Umgebung und zu den Vulkankegeln schweifen lassen.  Wir passierten einen eingezäunten Bereich, worin sich Nistplätze von irgendwelchen Vögeln befinden sollen. Wie Wikoloc es angezeigt hatte, ging die Piste irgendwann nicht mehr weiter und wir drehten um. Der dritte Seitenarm wartete auf uns.

Barranco de Cho Cruz



Im Barranco de Cho Cruz waren die Seitenwände wieder etwas höher, neben Sandstein bestand die obere Schicht der Felsen aus einem Kieselstein-Gemisch. Rechts zweigte die Piste ab und führte im Verlauf nach El Cotillo (so sah die Wikiloc Strecke es vor). Wir blieben jedoch noch etwas im Flussbett. An einer breiten Stelle stellten wir Allmo ab und gingen noch ein Stück zu Fuß weiter. Dieses Flussbett war deutlich interessanter als das mittlere, aber das erste war wohl doch für unseren Geschmack am schönsten.

Die sandigen Passagen hielten sich auf den Pisten in Grenzen. Alles war gut befahrbar, so dass ich keine Schnappatmung bekommen musste. So macht auch mir das Pistenfahren Spaß.



Irgendwer hatte plötzlich den Wind noch kräftiger eingeschaltet. Als wir wieder das breite Flussbett des Canada Melian erreichten, fegte eine dicke Sandwolke durch das Flussbett. Der Mountainbiker, den wir an zwei Seitenarmen getroffen hatten, wird seine Freude daran gehabt haben den Sand direkt ins Gesicht gepustet zu bekommen.

Abgesagte Fährfahrt



Wie gut, dass wir durch die Flussbetten noch ohne diese Aufwirbelungen fahren konnten. Während wir an dem drei-Seitenarme-Eck standen, erhielten wir eine Whats App von der Fährgesellschaft, mit der wir Morgen von Corralejo nach Lobos Übersetzen wollten. Aufgrund der gemeldeten Wetterbedingungen (hoher Wellengang) wäre das Anlegen in Lobos nicht ohne Risiken möglich und die Fahrt ist abgesagt. Wir könnten Umbuchen (wobei für Donnerstag die 14 Uhr Rückfahrt nicht mehr frei ist) oder würden den Fährpreis zu 100 % erstattet bekommen.

Uns war es ganz Recht, dass die Fahrt morgen abgesagt wurde. Denn bei dem Wellengang wäre unser Schnorcheln auf Lobos bestimmt wenig erfreulich gewesen. Theoretisch hätten wir jetzt doch über die Piste nach El Cotillo fahren können. Was wir aber nicht taten. Stattdessen fuhren wir über Lajares nach Corralejo.

Tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert