Artenara



Keine 10 Kilometer lag unser nächstes Ziel, die Stadt Artenara, entfernt. Von dem Mirador de Pinos de Galdar fuhren wir nur um ein paar Kurven und wenige Höhenmeter noch unten und hatten plötzlich freie Sicht ins Tal und sogar bis ans Meer. Das gibt’s doch nicht. Da hockten wir fast zwei Stunden in Allmo, und hofften auf eine Wetterbesserung und dabei lag das bessere Wetter quasi um die Ecke.

Grün leuchtete das Tal neben bzw. vor uns (je nach Straßenverlauf) und wir waren begeistert. Die Sonne schien, ein leichter Landregen setzte ein und ein großer Regenbogen erstreckte sich über das Tal. So ganz gehen.

Vor der Ortschaft Artenara (oder dahinter, wenn man aus der anderen Richtung kommt) befindet sich der Mirador de la Atalaya. Unser erstes Ziel. Die wenigen Parkplätze am Mirador sind nur für kleine Fahrzeuge ausgelegt, doch in der Kurve am Mirador gab es einen breiten ungenutzten Streifen, auf den wir Allmo abstellten.



Die Sonne schien, der Himmel war blau, die Berge und Täler grün. Wir konnten unser Wetterglück kaum fassen.

Die Landschaft lud regelrecht zum Erkunden ein. Doch zuvor stärkten wir uns, in dem wir unseren Mittagssnack auf eine der Steinbänke mit Aussicht auf Artenara zu uns nahmen.


Früh genug war es noch und besseres Wetter konnten wir kaum haben, daher entschlossen wir uns dazu noch etwas zu wandern. Eigentlich hatte ich eine Wanderung bei Wikiloc herausgesucht, die durch den Pinienwald und dann zu zwei Höhlen führt. Wobei ich gelesen hatte, dass der Zugang zu beiden Höhlen gesperrt sein soll. Doch die Landschaft während der Wanderung soll beeindrucken.

Zumindest zu der ersten Höhle wollten wir gehen. Wir gingen an der Straße entlang und kämpften uns anschließend den Hügel hinauf, um zu dem Startpunkt der Wanderung zu gelangen. Eine Zufahrt für nicht Anwohner war nicht gestattet.

Am Startpunkt angekommen folgten wir zunächst den Schildern und den Weg, doch schon bald bog der Weg bei Wikiloc im Chaosprinzip in den Wald ab. Auf so ein unkoordiniertes hin und her laufen hatte ich wenig Lust. Stattdessen weckten die Höhlen, die sich auf dem Hügel geradeaus befanden, unser Interesse. Diese wollten wir uns näher ansehen.



Die rechte Höhle erweckte den Eindruck, als ob dort jederzeit Maria und Josef einziehen könnten. Ein wenig Stroh lag darin, es gab zwei Futtertröge und eine Nische, in der gut eine Krippe stehen könnte. Ob uns diese Gedanken kamen, weil Weihnachten vor der Tür steht?

Zwei weitere Höhlen (eine war ein fast quadratischer Raum und die andere war wieder abgerundet) sahen wir uns noch an und dann gingen wir am Pinienwald zurück in die Stadt. Inzwischen dominierten wieder die Wolken und ließen die Sonne nur noch ab und zu durchblinzeln. Esel, Pferde und ein kleiner Greifvogel säumten unseren Weg. Vom Mirador de Los Poetas hatten wir einen anderen Blick auf den Ort und die Umgebung.



Kurz vor Erreichen des Dorfes entdeckte Frank noch eine Höhlenöffnung. Wenn wir schonmal dort waren, dann mussten wir auch einen Blick hineinwerfen. Von irgendwo drang ein wenig Wasser in die Höhle. An den Wänden und von der Decke wuchsen kleine Farne und an einer Seite sammelte sich das Wasser in einem kleinen Becken. Die Höhle war sogar verhältnismäßig groß und verfügte über ein Hinterzimmer.

Und dann waren wir auch schon wieder in der Bebauung. Die Straße an der Kirche Iglesia de San Matias war mit Weihnachtslichterketten geschmückt und ein großer Schlitten mit Geschenken und ein Flitter-Glitter-Käfer standen auf dem Platz vor der Kirche.

In der überdachten Fläche zwischen der Kirche und einem anderen Gebäude wurde eine Bühne aufgebaut. Wann dort etwas stattfindet, war nicht zu erkennen.


Vom Mirador de La Esquina blickten wir noch in das grüne Tal dahinter. Die Gipfel der Berge hatten sich bereits hinter den Wolken versteckt. Daher ging es zurück zu Allmo, den wir nach 3,7 Kilometern bzw. 1,5 Stunden erreichten.

Unsere Idee, Allmo auf die kleine Schotterfläche neben dem Mirador de la Aalaya umzuparken, war hinfällig. Dort stand ein Van geparkt. In der Kurve direkt am Mirador wollten wir auch nicht stehen bleiben. Also musste ein anderer Übernachtungsplatz her. Schön wäre es, wenn wir in Stadtnähe bleiben, denn dann könnten wir uns am Abend die Weihnachtsbeleuchtung ansehen. Also drehten wir eine Runde und parkten schließlich über mehrere schräge Parkbuchten an einem Felsen.

Artenara scheint eine sehr (Camper) freundliche Stadt zu sein. Wir sahen an den Parkbuchten keine Camping-Verboten-Schilder und ausreichend freie Parkplätze gab es auch.

Weil wir aus dem Fehler von gestern lernten und es (noch) trocken war, gab es ein sehr frühes Abendessen. Es sollte jedoch auch später noch trocken bleiben.

Selten parken wir in Stadtnähe und daher kommen wir sonst auch nie in den Genuss uns Weihnachtsbeleuchtungen am Abend anzusehen. Daher nutzten wir am Abend die Gelegenheit und liefen die wenigen Meter ins Dorfzentrum. Der Karren und insbesondere der Käfer leuchteten und blinkten um die Wette. Ein Sicherheitsmann passte auf, dass niemand die weihnachtlichen Aufbauten beschädigte. Ansonsten waren die Bürgersteige alle hochgeklappt und auf den Straßen nichts mehr los.


Sonntag, 3. Dezember 2023


Der wenige Autoverkehr stoppte in der Nacht und erst gegen 6 Uhr kamen die ersten Fahrzeuge vorbeigefahren. Emma gab vorher schon ihr bestes und als draußen ein paar Katzen stritten mischte sie sich in die Diskussion ein.

Der Morgen startete mit blauem Himmel und Sonne, nur das wir an dem Felsen auf der Schattenseite standen.


Ich war froh, als wir in den Tag starteten und in die Sonne fuhren. Schlagartig wurde es warm.

Tbc

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