Cuatro Puertas



Wir wollten unser Glück in Cuatro Puertas versuchen, doch die wenigen Parkmöglichkeiten waren mit schon mit Besucherautos belegt und zudem sehr, sehr schräg. Die einzig halbwegs gerade Stelle grenzte an einer Behausung, von der das Kläffen eines Hundes wahrzunehmen war. Also kam das als Übernachtungsplatz nicht in Frage.

Die in den Felsen geschlagenen Höhlen wollten wir uns eigentlich ansehen, also machte es wenig Sinn sehr weit weg zu fahren. Etwas außerhalb auf einem Hügel, mit Blick auf Cuatro Puertas, fanden wir einen einsamen Platz ebenfalls mit etwas Schräglage.


Wobei einsam relativ war. Am Ende der sehr holprigen Piste scheint es einen Hof zu geben, zumindest ließen die Fliegen, die uns besuchten, der kurz wahrnehmbare Schweinegeruch und die Nutzfahrzeuge, die an uns vorbei fuhren, darauf schließen. Aber auch SUVs kamen den Weg entlang gehopst.

Solange wir draußen mit Kochen beschäftigt waren, grüßten wir freundlich. Niemand schien sich großartig an uns zu stören. Hoffen wir, dass das so bleibt und das irgendwann kein Fahrzeug mehr über die Piste hüpft.

Am Abend verfärbte sich der Himmel stellenweise in ein leichtes zartrosa. Neben Hundegebell (sehr gedämpft), waren leider die Triebwerke der Flugzeuge auf dem Rollfeld zu hören.

Die Höhlen auf dem Berg bei Cuatro Puertas werden wir uns morgen ansehen.

Dienstag, 28. November 2023



In der Nacht war es himmlisch ruhig. Keine vorbei hopsenden Fahrzeuge, die Straße war nicht zu hören, kein Hundegebell, keine Flugzeuge. So schlecht war der Platz für eine Nacht nicht.

Nach dem Frühstück fuhren wir wieder den Hügel hinunter und in Cuatro Puertas wieder hinauf. So früh war noch kein anderer Tourist auf den Beinen, so dass wir Allmo ohne Schwierigkeiten direkt in Fahrtrichtung gedreht abstellen konnten.

Im Gegensatz zu gestern Nachmittag gab es zwei Vorteile. Zum einen war noch niemand da und zum anderen schien die Sonne von der richtigen Seite und brachte die rotbraunen Felsen zum Leuchten.

Ein ehemals gut gekennzeichneter Rundweg (jetzt standen teilweise nur noch kleine Holzpflöcke in der Gegend rum und die daran befestigten Schilder waren nicht mehr vorhanden) führte zu drei Höhlen und einem Kultplatz (Almogaren).

Vor mehr als 500 Jahren höhlten die Altkanarier die Felsen aus Tuffstein (ein relativ weicher Stein) mit Steinpickeln aus.



Namensgeber dieses Gebietes ist die Cueva de Cuatro Puertas, die – wie unschwer am Namen zu erkennen ist – über vier Tore verfügt. Sie diente im Laufe der Zeit vermutlich zu Wohnzwecken, als Stall und als Speicher. Und zuletzt sogar als Filmkulisse.

Zunächst liefen wir von dieser Höhle in die falsche Richtung (den gut sichtbaren Spuren anderer Leute hinterher). Vielleicht sollten wir doch besser einen Blick auf die Informationstafeln werfen, denn dort war auch jeweils eine Karte der archäologischen Stätte mit den Wegen verzeichnet. Wenn man sich daran orientiert, ist der Weg, auch ohne die fehlenden kleinen Wegweiser, gut zu finden.

Wieder auf der richtigen Spur kamen wir an dem Almogaren, also dem Kultplatz vorbei, der sich in erhöhter Position auf dem Felsen befand.

Danach führte uns der Weg zur Cueva de Los Papeles, der Papierhöhle. Sie soll von Hirten genutzt worden sein. Die weiß gekälkten Wände sind wohl ein Hinweis darauf. Zudem deuten auch die Ritzungen in den Felsen darauf hin.



Es sah fast so aus, als würden wir uns in einer Sackgasse befinden, doch hinter der kleinen Mauer ging ein Pfad weiter zu dem größten Höhlenkomplex des Gebietes, der Cueva de Los Pilares, (Säulenhöhle).

Über mehrere Etagen befanden sich Höhlenwohnungen, die wohl durch Häute und Stoffe, die an Stöcken befestigt waren, gab’s ein wenig Privatsphäre.

Im Jahre 1954 fanden in der Höhle Dreharbeiten zu dem spanisch-italienischen Film Tirma statt. Daher sind die Zeichnungen an den Wänden nicht mit den Höhlenmalereien der Altkanarier zu verwechseln. Ob das unter archäologischen Gesichtspunkten denn wohl vertretbar war, die Wände für den Filmdreh zu bemalen? Ich bezweifle es sehr stark.

Der Höhlenkomplex von Cuatro Puertas ist eine interessante archäologische Stätte, die man sich gut ansehen kann.

Wir waren gerade zu Allmo zurückgekehrt, als ein erster Pkw anrollte. Perfektes Timing. Es war genau richtig gewesen, die Cuatro Puertas erst am frühen Morgen zu besuchen. So hatten wir unsere Ruhe und das es von den Lichtverhältnissen auch noch besser war, freute uns um so mehr.

Der Weg führte uns ein Stück über die Autobahn in Richtung Süden.

Tbc

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