Tufia



Die letzten Kilometer nach Tufia führten uns durch eine kleine Gewächshaussiedlung. Die Metallkonstruktionen waren mit Stoffbahnen umwickelt und nicht mit dem Plastik, wie wir es aus der Gegend von Almeria kennen. Frank dacht erst, dass die Gewächshäuser nicht mehr in Nutzung waren, doch wir konnten durch den Stoff zarte Grünpflanzen sehen.


Ob wir tatsächlich in Tufia übernachten würden, mussten wir uns noch überlegen. Daher parkte Frank den Allmo ohne ausjustieren auf dem sehr unebenen nicht geschotterten Teil des Parkplatzes ein. Wir bereiteten unseren Mittagssnack zu, platzierten uns vor Allmo und wurden freudestrahlend von einer Deutschen angesprochen.

Sie fand es fantastisch, dass wir mit einem Feuerwehrauto hier unterwegs waren. Wir erfuhren, dass sie mit ihrem Freund seit diesem Jahr eine Tauchschule in Las Palmas betreibt. Zwei bis drei Tauchgänge führen sie täglich durch. Grundsätzlich ist die Sicht in Tufia nie schlecht, doch heute soll sie im Vergleich zu sonst nicht so gut sein. Wer täglich (mehrfach) in dem Gewässer unterwegs ist, der kennt sich aus.

Schnorcheln ist dort auch möglich. Na, dann hoffen wir, dass wir noch in den Genuss kommen, wenn Frank wieder mit seinem Arm in See stechen darf.

Während Frank eine Bürozeit einlegte, unternahm ich mit Emma einen Spaziergang. Mit Blick auf Tufia herrschte für sie zu viel Trubel. Die Autos der ganzen Taucher und sonstigen Besucher waren ihr zu viel. Also trug ich sie auf die Seite der Playa de Aguadulce. Und Emma lief und lief. Vorbei an gefühlten tausend überwiegend älteren Hundehaufen. Der Hügel scheint das Kack-Paradies für Hunde zu sein. Wir erreichten das Ende der Bucht, wo ein Angler bei der Arbeit war. An eine Rückkehr zu Allmo war nicht zu denken. Also musste ich Emma ein paar Mal auf Spur setzen.

Als zwei weitere Angler auf uns zu kamen ging Emma in Deckung. Mit Menschen und Tieren, also eigentlich mit niemanden, hat sie es so richtig. Aus Emmas Sicht gesehen, erdreistete sich auch noch einer der beiden auf sie zuzugehen, sie bonita chica zu nennen und zu streicheln. Sachen gibt’s 😉 Emma ließ den Krauler über sich ergehen. Emma weiß die Freundlichkeit der Menschen einfach nicht zu schätzen.

Ich musste sie dann doch zurück zu Allmo tragen, weil sie immer wieder in die andere Richtung wollte. Der Hund des anderen Campers, der auf dem Parkplatz stand, kläffte ganz aufgeregt. Wie gut, dass der Herr ihn am Halsband festhielt. Emma knurrte auf meinem Arm, über uns flog ein Flugzeug, ganz schön anstrengend und laut ging’s zu.

Nachdem ich Emma erfolgreich in Allmo abgesetzt hatte, Frank war am Telefonieren, schnappte ich mir die Kamera und drehte eine Runde durch Tufia. Das kleine weiße Dorf ist an bzw. auf den Felsen gebaut. Am hinteren Ende befinden sich Höhlenwohnungen.

Von dem kleinen Strand mit schwarzem Sand werden vermutlich die Taucher losgeschwommen sein. Das Dorf ist ganz hübsch anzusehen und ein Rundgang schnell erledigt. Baden und Schnorcheln fällt für uns ja eh im Moment flach und von den Temperaturen her ist es für uns schon beinah kalt. Klar, dass das übertrieben ist, aber wo wir doch am Donnerstag auf Fuerteventura noch fast 30 Grad hatten, und es jetzt vermutlich knapp über 20 Grad sind, ist das schon ein krasser Unterschied.



Außerhalb der Bucht befinden sich Fischfarmen. Egal, ob man die Küste nach links oder nach rechts hinunter blickt, überall ist Bebauung. Was uns im Moment nicht so richtig begeistert.

Über den Bergen, also zum Inselinneren hin, hingen dicke Wolken in den Bergen. Als ich mit Emma unterwegs war, meinte ich zwischen dem Wolkengrau eine Rauchwolke (dunkleres grau) auszumachen. Ob dazu was in den Nachrichten zu finden ist?

Gefühlt flogen im Minutentakt die Flugzeuge über uns hinweg. Wir befanden uns genau in der Schneise für die gestarteten Flieger. Ein Blick ins Internet zeigte, dass gefühlt die ganze Nacht über Maschinen starten und landen. Das müssen wir uns nicht antun.

Daher brachen wir, nachdem Frank seine Bürozeit beendet hatte, wieder auf.

Tbc

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