Gran Canaria 2023



Gran Canaria, die Insel der großen Hunde, ist die drittgrößte der kanarischen Inseln und umfasst eine Fläche von 1560 qkm. Mit 55 mal 47 Kilometern ist Gran Canaria fast genauso lang wie breit.

Gran Canaria entstand vor etwa 14,5 Millionen Jahren. Die Krater prägen immer noch das Landschaftsbild Gran Canarias. Die meisten der immer noch aktiven Vulkane befinden sich nördlich des Roque Nublo. Vor ungefähr 2000 Jahren fand der letzte Vulkanausbruch statt, wodurch der Pico und die Caldera de Bandama entstanden.

Im Gegenzug zu den beiden bisher von uns bereisten Inseln Lanzarote und Fuerteventura ist Gran Canaria viel touristischer und viel dichter besiedelt.

Die Landschaft wird geprägt durch Vulkanlandschaften, die mit Bäumen, Kakteen und sonstigem Grün überzogen sind. Strände gibt es natürlich auch.

46 % Gran Canarias gehört dem Biosphären-Reservat an und ist somit besonders geschützt.

Persönliches Fazit



Nach dem wir am ersten Tag am liebsten direkt wieder von Gran Canaria geflüchtet wären (viel zu viel Verkehr, zu viel Bebauung), hielten wir uns dann doch erstaunlich lange auf der Insel auf. Denn nach dem ersten Schock lernten wir die zerklüftete Vulkanlandschaft lieben und freuten uns darüber, dass Gran Canaria um ein Vielfaches Grüner ist als die vorherigen beiden Inseln.

Verbrachten wir auf Lanzarote und Fuerteventura die meisten Nächte am Strand und nur mit wenigen Ausnahmen im Inselinneren, so war es auf Gran Canaria beinahe umgekehrt. Die ersten zwei Wochen waren wir fast ausschließlich in den Bergen unterwegs. Nicht ganz unschuldig daran war Franks Verletzung am Arm. Solange die Fäden noch nicht gezogen waren, war Wasser tabu und so verbrachten wir viel Zeit im Inselinneren. Was auch gut war, denn so schön sind die Strände im Osten und auch im Süden von Gran Canaria, aufgrund der ganzen Bebauung, nicht. Und meistens kommt man auch nicht nah ran.

Nach einer abenteuerlichen Anfahrt fanden wir an der Playa de Veneguera einen wunderschönen Übernachtungsplatz, der jedoch auch bei anderen Campern (Vans keine Womos) trotz der langen Anfahrt sehr beliebt ist. In der zweiten Nacht hatten wir leider das Pech laute Nachbarn zu haben, weshalb wir von einer Übernachtung am Wochenende eher abraten.

An der Playa del Risco verbrachten wir zwei schöne Nächte und wanderten von dort in das gleichnamige Barranco, zu einem fast ausgetrockneten Wasserfall (Charco Azul).

Vom Faro de Punta Sardina sahen wir (manchmal) den Teide und verbrachten dort entspannt die Weihnachtstage.

Landschaftlich ist Gran Canaria traumhaft schön.

Die Wanderungen im Barranco de los Cernicalos, Barranco de las Vacas, Barranco Hondo und Barranco del Toro können wir sehr empfehlen.

Eine Wanderung um die Caldera de Bandama lohnt sich auch (wer will kann auch in den Krater hinab steigen).

Überrascht waren wir, dass es auf Gran Canaria so viele Höhlenwohnungen gibt, in denen die Altkanarier lebten, ihre Vorräte darin sammelten und auch die Toten beerdigten. Interessant waren die Cuatro Puertas, die Cuevas de la Audiencia und die Cuevas del Rey (in der Nähe des Roque de Bentayga).

Hauptattraktion von Gran Canaria ist der Roque Nublo, doch auch der Roque de Bentayga und der Roque Perro del Bentayga (beides befindet sich in der Nachbarschaft zum Roque Nublo) sind einen Abstecher wert (und weniger überlauen).


Auch ein Abstecher in die Berge nach Fataga oder in die Nähe des Embalse de las Ninas belohnt mit einer unglaublich schönen Berglandschaft.


Los Azulejos (die bunten Felsen) sind einen kurzen Stopp wert, wenn man eh daran vorbeifährt.

Vom Mirador de Balcon (bei Aldea) hatten wir einen traumhaften Blick auf die Küste. Allerdings war der Aussichtspunkt (am Wochenende) sehr gut besucht. In Ruhe genießen konnten wir die Landschaft somit nicht.

Vom Mirador de Guayedra blickten wir auf die Klippen von Aldea auf der einen Seite und auf interessante Steilklippen auf der anderen Seite. Auch am gleichnamigen Strand kann man schön verweilen.

Städte bzw. Dörfer ziehen uns nicht so in ihren Bann, aber das Städtchen Teror machte auch im Regen einen netten Eindruck


In Tejeda können wir die Bäckerei Dulceria Nublo uneingeschränkt empfehlen. Die Waren sind günstig und schmecken sehr lecker. Wir hätten uns durch die ganze Auslage essen können.

Das Küstendorf Puerto de Mogan (insbesondere das Viertel am Hafen) ist sehr beschaulich und eigentlich hübsch anzusehen. Wir erwischten bei unserem Besuch den Markttag, weshalb wir es ein wenig zu voll fanden. Wie es an anderen Tagen aussieht, wissen wir nicht.

Und wer im Norden unterwegs ist, der sollte sich die Wasserfall-Treppen von Firgas bzw. den gesamten Paseo de Gran Canaria nicht entgehen lassen. Die Bergstraße von Firgas Richtung Moya (entlang des Barranco Azuaje) und von Moya Richtung Küste war besonders reizvoll.

Den schönsten Sonnenuntergang erlebten wir am Mirador de Guayedra. Wobei es weniger spektakulär war wie die Sonne ins Meer versank. Das tat sie nämlich nicht, weil sich Wolken dazwischenschoben. Aber die anschließende Färbung des Himmels und der Wolken machte uns beinah sprachlos.

Weihnachten auf Gran Canaria



Wir waren überrascht wie viel Weihnachtsdekorationen in den Städten und Dörfern aufgebaut werden. Meistens sind wir ja nur tagsüber in einer städtischen Bebauung unterwegs (wenn es sich nicht vermeiden lässt) und fahren abends wieder aus der Bebauung raus. Was zur Folge hat, dass wir die Dekoelemente nur unbeleuchtet sehen. In Artenara, Galdar und Arucas parkten wir stadtnah und konnten so die Lichterpracht (insbesondere in Galdar) auch am Abend bewundern.

Ein Besuch in Telde am Abend wäre bestimmt auch lohnend gewesen, aber dank der schlechten Parkplatzsituation war dies keine Option für uns.

Besonders hervorheben möchte ich die Krippe in Telde vor der Kirche auf der Plaza San Gregorio und die Krippe in der Touristeninformation in Galdar. Beide waren sehr schön und liebevoll gestaltet.

Wetter



Auch der November war auf den kanarischen Inseln rekordverdächtig. Die Temperaturen lagen im Schnitt 2,2 Grad über den sonst üblichen Temperaturen. Nur 2006 und 1983 lagen die Temperaturen im November noch höher.

Am Ende unserer ersten Woche auf Gran Canaria waren starker Sturm und Regen gemeldet. Nur im Norden sollte sich das Unwetter in Grenzen halten, weswegen wir in diese Richtung flohen.

Nach den goldenen Dezembertagen, die uns Temperaturen bis fast an die 30 Grad Marke bescherten, hielt kurz darauf Calima Einzug.

Wir erleben, dass Calima nicht nur höhere Temperaturen bedeutet, sondern wie der Calima-Dunst die Landschaft verhüllt. Auf unsere Atemwege wirkte sich der Calima-Dunst auch negativ aus. Durch die Nase bekamen wir beide schlechter Luft.


Eine Wind-Warnung durfte natürlich auch nicht fehlen und pünktlich vor den Weihnachtstagen gab es eine Regenwarnung.

Langweilig war das Wetter während unserer Zeit auf Gran Canaria also keinesfalls.

In den 34 Tagen auf Gran Canaria legten wir insgesamt 863 Kilometer zurück. An 9 Tagen bewegten wir Allmo gar nicht. An den anderen Tagen fuhren wir zwischen 7 und 88 Kilometern.

Auch wenn wir anfänglich geschockt waren, lernten wir Gran Canaria, die Berge und die viele grüne Vegetation lieben. Die Strände sind jedoch nach wie vor auf Fuerteventura deutlich schöner.

tbc

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