Parkplatz am Volcano



Über eine schmale Landverbindung ist die Halbinsel Methanon mit dem Daumen der Peleponnes-Halbinsel verbunden.

In dem vorgelagerten lagunenähnlichen Becken dümpelte ein Schiffswrack vor sich hin. Wir hielten uns auf Methanon rechts und fuhren an der Küste entlang, mit türkisblauen Wasser, zu dem ehemaligen Badehaus in Methana. Bereits seit mehreren Jahren geschlossen ist das Wasser der heißen Quelle wenig einladend, ein leichter Geruch nach faulen Eiern drang in unsere Nasen.




Auf der gegenüberliegenden Seite (vor dem Hafen) gibt es einen Auslass mit warmen Wasser, der direkt ins Meer hinein geht. Mit Seilen ist die Stelle mit den kleinen Badebecken gekennzeichnet. Ein Grieche hatte es sich darin gemütlich gemacht und schwamm ins Meer hinaus, als wir eintrafen. Das Wasser war jedoch nur lauwarm. Nicht weiter verwunderlich, wenn sich warmes Thermalwasser und kaltes Meereswasser treffen. Für uns war das Gemisch definitiv nicht warm genug und wir zogen unverrichteter Dinge weiter.

Bei der Vorbeifahrt entdeckten wir im Ort ein verlassenes Gebäude, woran wir nicht ungesehen vorbei fahren konnten. Vom Erscheinungsbild her könnte das Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert stammen. Durch das Portal gelangten wir in einen großen offenen Raum der vermutlich als Speisesaal diente, denn dahinter befand sich die Küche.



Von dort gelangten wir zu einer kleinen unscheinbaren Rezeption. Die Zeitschrift und Zeitungen, die auf dem Tresen bzw. Boden lagen waren aus dem Sommer 2010. An den Wänden hingen bzw. auf den Böden lagen alte Bilder, wobei es auch drei neuere Wandgemälde gab.

Im Inneren des Gebäudes war es recht schummrig, denn die meisten der Fensterläden aus Holz waren von außen geschlossen.

Auf den Etagen waren die Zimmer teilweise unvollständig möbliert. Alte Kleiderschränke aus Holz, Nachtkonsölchen aus Metall, Matratzen, ab und zu auch mal ein Bettgestell. Toilette und Dusche waren auch vorhanden. An den Türen hingen alte Messingschilder mit fortlaufenden Zimmernummern. Mitten auf den Türen waren laminierte Schilder mit neuen Zimmernummern (auf jeder Etage wieder mit der Nummer 1 beginnend) auf die Türen geklebt worden.



Wir vermuten, dass es sich ursprünglich um ein Hotel gehandelt hat, das später als Alten-/Pflegeheim genutzt wurde. Eine Heizung gab es in dem alten Gebäude nicht, entsprechend frisch muss es im Winter gewesen sein.


Erstaunlicherweise war nicht sehr viel Vandalismus zu erkennen. Nur in der oberen Etage war ein frisches Graffiti (Dezember 2022) auf einer der Wände vorhanden. Dort bröselte im Treppenhaus auch die Decke. Anscheinend war das Dach dort etwas undicht.

Wir fuhren anschließend nur noch wenige Kilometer weiter, zu einer anderen heißen Quelle, die im Moment jedoch trocken war. Wie schade! Wir hatten uns schon richtig auf ein schönes warmes Bad gefreut.



Dienstag, 14. Februar 2023




Über Nacht war der fiese Wind verschwunden, der Tag startete angenehm sonnig. Wir waren begeistert.

Nach dem Frühstück fuhren wir zurück in den Ort Methana und nutzten dort den freien Internet-Zugang. Erst kurz vor der Mittagszeit verließen wir unseren Platz an der Sonne/im WLAN und fuhren in die Berge. Über die schmale Bergstraße überwindeten wir so einige Höhenmeter. Mit einer Geschwindigkeit von teilweise weniger als 15 km/h schraubten wir uns höher und höher.

Auf der Halbinsel Methanon gibt es mindestens 30 Vulkane. Gefühlt ist also jeder Berg ein Vulkan. Die Ausbrüche liegen jedoch viele hunderttausend Jahre zurück. Der letzte kleinere Ausbruch ereignete sich 250 Jahre vor Christus. Selbst das ist ja schon Ewigkeiten her.

Wir wollten heute der Spur der Vulkane folgen, doch gestaltete sich dies sehr schwierig. Auf der schmalen Bergstraße gab es weder Beschilderungen noch vernünftige Parkbuchten. Wobei immer mal wieder kleine Picknickbereiche (allerdings ohne Bänke, also eher nur eine kleine Überdachung aus Holz) am Wegesrand zu finden waren.

So richtig gut vorbereitete waren wir auch nicht, wo wir zum Wandern anhalten können. Irgendwie hatte ich mich da auf die nicht vorhandenen Schilder am Wegesrand verlassen. Die Netzabdeckung war unterwegs dann auch nicht wirklich vorhanden, so dass Karten-Gockel keine gute Hilfe war. Zum Glück nutzen wir Maps.Me für die offline-Navigation und fanden darüber den Anfang einer Wanderung zu einem Aussichtspunkt beim Chelona Lavadom. Glücklicherweise gab es hinter der Kurve eine kleine geschotterte Fläche, auf der wir Allmo parkten konnten.




Maps.Me gab den Weg mit etwas über einem Kilometer an. Direkt zu Beginn fanden wir einen grünen Fleck als Markierung des Weges. Prima! Aus den anfänglich gut zu sehenden grünen Flecken, wurde eine eher dürftige Markierung und letztlich fehlte sie ganz. Bzw. ist es uns ein Rätsel, wie man auf der anderen Seite eines umgepflügten Feldes (wie auch immer da jemand mit einem Pflug hingekommen ist und aus welchem Grund die Erde dort überhaupt gepflügt wurde), eine Markierung auf einem flachen Stein erkennen soll. Also: Gar nicht!

Wir kamen an ein paar alten „Steinhaufen“ vorbei. Es handelte sich u. a. um einen ehemaligen Palast. Vor dem Steinhaufen lag tatsächlich eine verwitterte Säule auf dem Waldboden. Fundamente und Einfriedungen waren an anderen Stellen auch noch gut zu erkennen.




Maps.Me brachte uns mehrfach auf die Spur, wählte dann jedoch einen etwas ungewöhnlichen Weg, bei dem wir über größere Steine hochkraxeln mussten. Oben angekommen hatten wir eine unglaubliche Sicht auf das Meer, die Peleponnes Halbinsel, und natürlich die unmittelbare hügelige Umgebung. Allerdings waren wir von dem eigentlichen Ziel laut Maps.Me noch ein paar hundert Meter entfernt. Da wollten wir jetzt aber auch nicht mehr hin, sondern wählten einen anderen Weg (mit weniger Kraxeln), um wieder halbwegs auf die richtige Spur zurück zu Allmo zu kommen. Was uns auch gelang.

Auf schattigen Flächen oben bei den Kraxel-Steinen lag doch tatsächlich noch ein winziger Rest an Schnee. Wie viel dort wohl vorher gelegen haben mag? Ansonsten sprossen entlang des Weges die ersten Krokusse. Durch viel Wald, über Wiesen, Acker und wieder durch Wald führte uns der Weg zu Allmo zurück. Nach nicht ganz drei Kilometern bzw. 1,5 Stunden waren wir am Ausgangspunkt.

Volcano



Wir folgten der Straße zum Volcano. Der zuletzt ausgebrochene Vulkan ist mit dieser Bezeichnung gemeint. Neben den Picknickbänken am Seitenstreifen parkten wir Allmo. Auf der gegenüberliegenden Seite gab es dann doch tatsächlich Informationstafeln. Wobei die Karte mit den Wanderungen nicht wirklich zweckdienlich war.





Die Zeit war schon fortgeschritten und wir entschieden uns die Wanderung zum Volcano (die auf dem Holzschild mit 25 Minuten angegeben wurde) auf Morgen früh zu verschieben. Stattdessen ging ich zunächst mit Emma ein wenig spazieren, dann machten wir es uns auf der Picknickbank gemütlich und genossen die Sonne. Denn auf absehbare Zeit, würde sich diese hinter dem Volcano-Berg verstecken. Dies war bereits um kurz nach 15 Uhr der Fall und wir machten uns doch noch auf den Weg zum Volcano. Zuvor waren bereits zwei Pärchen, die mit Leihwagen ankamen, zu der Wanderung gestartet.




Wieder ging es über Waldboden und Steinen, immer höher hinauf. Auf der Sonnenabgewandten Seite war es ganz schön schattig. Doch je näher wir dem Volcano kamen, desto mehr Sonne bekamen wir ab. Die von der Lava geformten Gebilde wurden von der Sonne richtig schön angestrahlt und brachten die vor Jahrtausenden erkaltete Lava zum Leuchten. Von oben hatten wir eine wundervolle Aussicht. Und vom Sonnenstand her war es auch perfekt. Wie gut, dass wir doch noch losgelaufen waren.




Der Eingang zum Volcano ist mit einem dicken Pfeil und dem Schriftzug „Volcano“ gekennzeichnet. Der Eingangsfelsen ist mit feinen Rissen durchzogen und sieht ein wenig aus, wie aufeinandergestapelte Fels-Lego-Steine.

Das Innere sieht aus, wie eine Höhle, jedoch mit graden Wänden, die spitz nach oben zulaufen. Das ist er also, der Vulkan. Schon beeindruckend, welche Naturgewalten zu so einer Felsformation führen.




Wieder zurück im Tageslicht genossen wir noch ein wenig die Sonnenstrahlen und begaben uns dann auf den Rückweg. Nach nicht ganz zwei Kilometern bzw. einer Stunde waren wir wieder bei Allmo. Dort begannen wir direkt mit der Zubereitung unseres Abendessens. Weil’s so schattig war aßen wir in der Doka, anstatt auf der gemütlichen Picknickbank. Der Hügel vor uns wurde noch eine ganze Weile von der Sonne angestrahlt. Man, was waren wir neidisch 😉

Mittwoch, 15. Februar 2023



Die Nacht hätte traumhaft schön und ruhig sein können (sogar das Rufen eines Käuzchens war nachts zu hören), wenn da nicht so eine kleine vierbeinige Katze in den frühen Morgenstunden Rabatz gemacht hätte. Seit einiger Zeit plagen Emma Verdauungsprobleme. Meine Idee, durch mehr Bewegung Schwung in den Darm zu bekommen, war bisher vergebens.

Da kam es ganz gelegen, dass das Wetter grau und trüb am Morgen daher kam (gemeldet war Sonne mit Wolken) und wir den Tag nutzten, um mit Emma einen Tierarzt aufzusuchen. In 50 Kilometern Entfernung zeigte uns Gockel einen Tierarzt an.

Peristeri Cave



Bevor wir die Halbinsel Methanon verließen, stoppten wir am Wegesrand an der Peristeri Cave. Ein Holzschild wies uns den Weg zur Höhle. Glücklicherweise gab es auf der zum Meer hin gelegenen Seite einen schmalen Parkstreifen am Straßenrand.

Als wenn wir gestern noch nicht genug gekraxelt wären, mussten wir jetzt so richtig über die Felsen klettern, um zum Eingang zu Höhle und in die Höhle selbst zu gelangen. Große und kleine Felsbrocken lagen im Weg bzw. stellten den Weg dar.



In der Höhle selbst befand sich ein See, dessen Wasser von oben türkis schimmerte. Die Temperatur des Wassers war lauwarm. Zum Baden war es definitiv nicht warm genug.

Anschließend verließen wir die Methanon Halbinsel und fuhren weiter in den Norden.

tbc

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