Area Recreativa Laguna Grande - Ruta 3



Unser Übernachtungsplatz befand sich in unmittelbarer Nähe des Nationalpark Garajonay, in dem sich mit dem Alto de Garajonay der höchste Punkt auf La Gomera befindet.

Eine Wanderung auf diesem Gipfel ist über zwei kurze Wanderwege (insgesam 2,5 – 3 Kilometer), aber auch über längere Wege möglich. Für uns wäre eine der beiden kurzen Wege in Frage gekommen. Entweder vom Parkplatz Cruce de Pajarito ein Teil der Ruta 16 oder vom Parkplatz El Contadero die Ruta 7. Beide Parkplätze liegen wir aus besagten Gründen rechts liegen.

Wir tauchten mit Allmo in den Lorbeerwald Garajonay ein. Eine gut ausgebaute Straße führte uns durch diesen Wald hindurch. Die Fläche des Nationalpark Garajonay nimmt 10 % der Fläche La Gomeras ein. Ich hätte gedacht, dass dies mehr wäre.

Area Recreativa Laguna Grande



So ganz ohne eine kleine Wanderung wollte ich dann doch nicht durch den Wald fahren. Und da kleine Pausen zwischendurch auch für Frank ganz gut sind, damit er sich vom Fahren direkt etwas erholen kann, stoppten wir an der Area Recreativa Laguna Grunde. Frank parkte Allmo entlang der Straße, weil die Zufahrt für uns zu dem südlicheren Parkplatz nicht so einfach zu befahren war (später sahen wir, dass vor der Zufahrt des anderen Parkplatzes ein Camper-Verboten-Schild steht).

Mehrere Wanderrouten starten an der Area Recreativa Laguna Grande. Eine sehr kurze Wanderung ist die Ruta 3, die insgesamt nur 700 Meter lang ist. Sie führt über einen angelegten Weg, der durch Holzgeländer eingefasst ist, zu einem Aussichtspunkt. In der Theorie hat man von dort einen Blick auf das Fortaleza de Chipude, in der Praxis ist durch die Bäume nur ein Hauch von dem Fortaleza zu erkennen. Die Wanderung war einfach und schnell zu begehen, der Lorbeerwald war ganz hübsch, so dass es zu verschmerzen war, dass ich am Scheitelpunkt der Wanderung nur Aussicht auf Bäume und Sträucher hatte. Durch den Wind quietschten und knarzten die Lorbeerbäume, was ich ein klein wenig unheimlich fand.



Entlang des Weges gab es immer mal wieder kleine Parkbuchten, von wo aus Wanderrouten durch den Nationalpark Garajonay starten.

Los Barranquillos



Frank folgte der Strecke durch den Wald, der sehr viel Schatten spendete. Wir hielten uns an einer Kreuzung Richtung Valle Gran Rey und stoppten wenige Meter später an dem Parkplatz Los Barranquillos. Dort führt die Ruta 4, über einen 800 Meter langen Wanderweg zu einem Mirador, von dem es auch tatsächlich eine Aussicht gab. Der Lorbeerwald war an dieser Stelle weniger düster, weil die Wege breiter waren, die Bäume weniger dicht und dadurch mehr Licht auf den Boden kam.

Entlang des Weges gab es die Möglichkeit über einen QR-Code Informationen zu erhalten, was ich jedoch nicht nutzte. Am Scheitelpunkt der kurzen Wanderung öffnete sich am Mirador der Blick auf das Tal von Alojera und die umliegenden gewaltigen Berge. Hübsch war’s.



Ein klein wenig hatte ich den Eindruck, dass die Sicht durch den Calima-Dunst etwas getrübt ist, was ja gut möglich ist.

Auf dem weiteren Weg ins Valle Gran Rey stoppten wir noch an zwei Miradoren. Zum einen am Mirador de La Retama und zum anderen am Mirador de la Curva del Queso. Bei letztgenanntem Aussichtspunkt ist die Straßenführung sehr verschlungen.



Und dann hatten wir auch schon fast Valle Gran Rey erreicht.

Doch dies soll’s noch nicht vom Nationalpark Garajonay gewesen sein. Denn um den Nationalpark rankt sich eine traurige Sage, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

Die Legende von Gara & Jonay

Vor der spanischen Eroberung lebte auf La Gomera die schöne Prinzessin Gara. Sie verliebte sich in den armen Bauernsohn Jonay aus Teneriffa. Er erwiderte ihre Liebe und fuhr täglich auf einem Floß zur Nachbarinsel, um seine Geliebte zu treffen.

Doch die Verbindung stand unter keinem guten Stern: Ein Priester sagte den beiden großes Unheil voraus.

Als sich beide das Jawort zur Eheschließung geben wollten, schien sich die Prophezeiung zu erfüllen.

Ein mächtiges Erdbeben erschütterte Teneriffa. Der Teide spie Lava, das Meer um La Gomera färbte sich blutrot und die Insel begann zu glühen.

Die Adelsfamilie der Prinzessin versuchte daraufhin, die Heirat der beiden zu verhindern und brachte Jonay gewaltsam nach Teneriffa zurück.

Seine Liebe jedoch war so groß, dass er wenige Wochen später erneut auf La Gomera landete. Gemeinsam floh das Paar ins Hochland und versteckte sich in den dichten Wäldern hoch oben auf der Insel.

Als beide keinen Ausweg für ihre Liebe mehr sahen, nahmen sie eine an beiden Enden gespitzte Lanze aus Lorbeerholz und stießen sie sich durch die Brust. In inniger Umarmung ging das Liebespaar in den Tod.

Seit jener Zeit, so sagen die Gomeros, trägt der wunderschöne Nebelwald und heutige Nationalpark auf La Gomera den Namen Garajonay.

Quelle: https://www.gomeralive.de/legende-gara-jonay

Tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert