Reifenwechsel (die vorderen Gummis wurden auf der Felge gedreht)



Bevor es zum Reifenwechseln ging, kauften wir ein vorerst letztes Mal bei Lidl und Mercadona ein. Auf La Gomera und El Hierro sind beide Supermärkte nicht ansässig, aber verhungern werden wir auch dort nicht.

Um 15 Uhr hatten wir einen Termin bei El Paso 2000, einer Autowerkstatt, die aber auch Reifen an großen Fahrzeugen wechseln kann (den Tipp hatten wir von einem Mitarbeiter eines Transportunternehmens bekommen). Den Termin hatten wir am Montag, als wir dort vorbeifuhren, für heute vereinbart. Anfang der Woche lag mir dieser Termin noch etwas im Magen. Hatte ich den richtigen Tag und die richtige Uhrzeit gewählt? Wären die Leute in der Lage die Reifen ordentlich zu wechseln? Und wo können wir dort überhaupt mit Allmo parken? Am Montag herrschte dort Hochbetrieb mit vielen kleinen Pkws.

Als wir 40 Minuten zu früh dort ankamen, herrschte auf dem kleinen Hof gähnende Leere. Ein Auto befand sich auf einer Hebebühne, ansonsten war alles ganz entspannt. Die Dame im Büro erklärte, dass wir noch etwas warten müssten. Klar, wir waren ja auch zu früh dran.

Frank war sich uneins, wie die Reifen am besten gewechselt werden sollen. Die eigentliche Idee war vorne und hinten zu tauschen (bei den Hinterrädern ist die Felge innen, so dass Innen- und Außenfläche getauscht wären). Doch so ganz glücklich war er mit dieser Idee nicht. Wie gut, dass wir noch warten mussten und Frank sich mit sich selbst einigen musste, was er denn nun wollte. Seine neue Idee war es, das Gummi vom Vorderreifen abzuziehen und verkehrt herum wieder aufzuziehen. Dann wäre die jetzt etwas mehr abgefahrene Außenkante innen und die bessere Innenkante außen. Eine Rückfrage im Büro ergab, dass dies 40 Euro für 2 Reifen kostet. Damit schien Frank ganz glücklich. Blieb nur die Frage, ob dies nur für die Vorderräder oder auch für die Hinterräder sinnvoll ist.

Ein Mitarbeiter kam mit einem Messgerät zu uns und überprüfte das Reifenprofil. Mit der Beifahrerseite war er vorne zufrieden und fand einen Wechsel wenig sinnvoll. Auch hinten war alles okay. Aber auf der Fahrerseite vorne war ihm die Abnutzung zwischen der Innen- und der Außenseite dann doch zu groß und ein Wechsel der Gummis sinnvoll.

Wir warteten noch eine Weile, bis ein anderer Mitarbeiter mit einem Wagenheber Allmo zu Leibe rückte. Mit zwei Wagenhebern bockte er beide Seiten nacheinander auf. Zu Anfang sah es so aus, als wollte er Allmo mittig (unter dem Differenzial) mit nur einem Wagenheber und zwei Stützböcken hochheben. Zum Glück ließ er von dieser verrückten Idee ab.



Ein zweiter Mitarbeiter kam hinzu. Als dieser seinen Reifen markieren wollte, sprach ich ihn darauf an, ob es klar wäre, dass das Gummi abgezogen, gedreht und wieder auf die gleiche Felge aufgezogen werden soll. Dies war dann wohl doch nicht klar gewesen. Wie gut, dass ich mit Hilfe der Übersetzungs-App dies angesprochen hatte. Auch die alten Stahl-Ventile sollen wieder eingesetzt werden. Die hatten wir vor zwei Jahren in Spanien neu bekommen, als ein altes Gummi-Ventil undicht war. Und mit Gummi-Ventilen wollen wir uns nicht mehr rumschlagen. Aber das war auch kein Problem. Die alten Ventile konnten wieder übernommen werden.

Aus der Werkstatt wurden wir verband und wir hofften, dass die Mitarbeiter alles richtig machen würden. Da wir ja fast alles selber an Allmo reparieren ist es schon schwierig für uns Sachen aus der Hand zu geben und darauf zu hoffen, dass es auch richtig gemacht wird. Zumal ja jetzt auch noch die sprachliche Barriere dazu kam.

Doch es funktionierte alles reibungslos. Und nach dem wir mit unserem großen Drehmomentschlüssel noch die Radmuttern bis zum Klick-Klack nachgezogen hatten (zuvor waren diese natürlich mit einem Schlagschrauber angezogen worden), war Allmo wieder voll bereift. Wir beglichen noch die Rechnung und fuhren, nachdem ein Auto sich wegstellen musste, rückwärts vom Hof. (In der Zwischenzeit waren dann doch einige Pkws auf den Hof gefahren.)

Schon auf den ersten Metern meinte Frank, dass die Rollgeräusche sich verändert hätten. Wie gut, dass wir den Termin bei El Paso 2000 zum Reifenwechseln wahrgenommen hatten.

Während der Zeit bei El Paso 2000 fing es zweimal über etwas an zu regnen. Allerdings nur für jeweils eine sehr kurze Dauer und das meiste viel daneben. Da hatten wir richtiges Glück. Allmo passte ja nicht in die Halle und wenn es wie aus Eimern geschüttet hätte, wären alle Beteiligten ganz schön nass geworden.

Anstatt die ungefähr 2 Kilometer zu unserem Übernachtungsplatz zu fahren, ging es für Allmo erstmal 6 Kilometer in die andere Richtung. Die supergünstige Plenoil Tankstelle war unser Ziel. Den Umweg nahmen wir gerne in Kauf. Denn für 1,14 Euro den Liter werden wir auf La Gomera und El Hierro keinen Diesel bekommen. Dort liegt der Preis für den Liter rund 30 Cent höher.

Anschließend ging es 8 Kilometer in die andere Richtung. Los Cancajos war unser Ziel.

Tbc

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