Playa Mujeres


In Playa Blanca begannen wir den Fehler (wobei das jetzt etwas übertrieben ist) und folgten der Beschilderung zum Playa del Papagayo, der sich im Monumento Natural de Los Ajaches befindet, anstatt auf Karten Gockel zu hören. Die Schilder führten uns durch die Bebauung von Playa Blanca. Erst kurz vor Erreichen des Kassenhäuschens wechselten wir von Teer auf Piste. Wir konnten sehen, dass die anderen Fahrzeuge wohl etwas länger über die Piste fahren mussten. Auf dem Rückweg werden wir den von Karten-Gockel vorgeschlagenen Weg nehmen und sehen, wie lange es auf Schotter weitergeht.

Für Fahrzeuge wird eine Eintrittsgebühr von 3 Euro verlangt, um das Gebiet des Monumento Nautral de Los Ajaches zu befahren. Für Fußgänger und Radfahrer soll dies kostenlos sein. Nach 16 Uhr ist das Kassenhäuschen wohl unbesetzt und man kann dann auch umsonst das Gebiet befahren.

Die drei Euro zahlten wir gerne an den netten Herrn, der bewundernd feststellte, dass wir ein Bombero sind. Er war auch direkt so schlau gewesen einen der rot-weißen Pylone zur Seite zu stellen, damit wir durch den Eingangsbereich hindurch passten.

Als erstes führte die Piste zum Playa Mujeres. Dort gibt es zwei Parkplätze, wovon wir den linken ansteuerten. Der Vorteil am Playa Mujeres gegenüber dem Playa del Papagayo ist, dass man dort näher mit dem Fahrzeug an den Strand kommt. Daher steuerten wir diesen Bereich zunächst an.


Allmo parkte zunächst zu nah an den Steinen, die das Dünengebiet vor dem Befahren bewahren, und ich musste immer über einen piksenden Strauch stolpern, um in die Doka zu gelangen. Daher musste sich Allmo noch einmal etwas zur Seite bewegen, weg von den Steinen und dem Strauch. Zunächst warteten wir jedoch ab, bis die Bohnen für unser Abendessen fertig gekocht und die Herdplatte abgekühlt war. Während die Bohnen auf dem Herd standen, fing es etwas fester an zu regnen. Wie gut, dass sie fast fertig waren. Nach dem Schauer kam die Sonne wieder raus, als wäre nichts gewesen.

Nachdem Allmo dann perfekt eingeparkt war, gingen wir zum Strand. Frank hüpfte wieder wie ein Delfin durch die Wellen. Mir reichten nasse Füße. Anschließend machten wir es uns auf der Picknickdecke gemütlich und versuchten etwas Schlaf nachzuholen. Es gab einen Sonne-Wolken-Mix, blieb während der Zeit aber trocken.



Später regnete es noch mal ein wenig, auch während wir kochten. Über Fuerteventura hingen dicke Regenwolken, so dass wir lieber innen zu Abend aßen. Danach blieben wir auch direkt innen. Draußen wurde es etwas ungemütlich (Wind).

Diese Nacht werden wir von Anfang an im Hubdach verbringen. So das Regen und Wind uns nichts anhaben sollten. Bleibt nur noch die unzufriedene Emma-Katze.

Wir waren erstaunt darüber, dass verhältnismäßig wenige Besucher an den Strand kamen. Wir hatten mit deutlich mehr Touristen gerechnet. Vielleicht hatten doch einige die Nachrichten gehört und auf einen Strandausflug verzichtet. Uns war’s ganz recht.

Montag, 23. Oktober 2023



In der Nacht hatten wir unser Dach leicht geöffnet, damit wenigstens etwas frische Luft hereinwehte. Gegen 3:30 Uhr musste ich Frank unsanft wecken. Es hatte von jetzt auf gleich angefangen kräftig zu regnen und er musste das Dach schließen.

Ein Camper war gestern Abend mit einem Metalldetektor losgezogen, um am Strand nach „Schätzen“ zu suchen. Am Morgen war er immer noch oder schon wieder am Strand unterwegs. Ob er die ganze Nacht durchgesucht hatte? Auf jeden Fall war der Strand am Morgen voller Fußspuren. Der Typ scheint echt jeden Millimeter abgelaufen zu haben. Ob es sich gelohnt hat?

Bevor die Besucherscharen an den Strand Playa Mujeres strömen, erkundeten wir am Morgen den Strand. Die Reste einer kleinen Festung zogen uns zunächst in ihren Bann. Danach erklommen wir den kleinen Hügel und überblickten den Strand, der so früh am Morgen noch sehr wenig besucht war. Wobei schon die ersten Tagesgäste mit dem Fahrzeug oder zu fuß von Playa Blanca eingetroffen waren.



Anschließend überquerten wir den Strand und gingen auf der anderen Seite ebenfalls den Hügel hoch. Von dort konnten wir den Parkplatz am Playa del Papagayo sehen, welcher sich oben auf dem Hügel befindet. Frank meinte, dass wir dort auf keinen Fall übernachten werden. Da auf dem Hügel wäre es ja noch windiger und außerdem müsste man zum Strand ja immer runter und wieder hoch laufen. Hier am Playa Mujeres standen wir eindeutig schöner.

Vermutlich werden wir morgen zu Fuß (fast 1,5 Kilometer eine Strecke) oder mit dem Kajak zum Playa Papagayo gehen/paddeln.




Die Fähren von Fred Olsen und Trasmediterranea lieferten sich regelmäßig Rennen, wer zuerst im Hafen von Playa Blanca bzw. Corralejo einläuft. Dies nahmen wir zum Anlass zu überlegen, wie lange wir hier am Strand noch bleiben werden. Denn von hier aus wird’s nach Fuerteventura weitergehen. Wir entschieden uns dafür am Donnerstag die Fähre zu nehmen und buchten diese auch. Am Mittwoch hat Frank noch ein Webinar, von daher passte der Donnerstag ganz gut. Mit der online-Buchung bei Fred Olsen sind wir seit letzter Woche ja auch schon vertraut.

Den Tag verbrachten wir viel an und um Allmo. Die Idee heute schon zu paddeln verwarfen wir dann doch. Vormittags war für meinen Geschmack noch zu viel Wellengang und nachmittags, als die Wellen nachgelassen hatten, fand ich es zu windig. Stattdessen legten wir uns zunächst eine Weile an den Strand und gingen dann über die vom Wasser freigelegten Felsen (es war fast Tiefststand/Ebbe) um den ersten Hügel herum. Am „Ende“ konnten wir in die Höhle Cueva de Agua blicken, die bei Ebbe aber immer noch unter Wasser stand.

Zum Abendessen gab es selbstgemachte Pizza. Den Teig hatte ich bereits mittags angesetzt, damit dieser in Ruhe gehen konnte. Die ersten Bleche befanden sich im Ofen, als wir von einem Paar angesprochen wurden, ob wir aus Geldern kommen. Nein, aus Straelen, entgegnete Frank. Sie fragte ganz nett, ob sie ein Foto machen dürfte, denn ihr Bruder wäre bei der Feuerwehr in Rheinberg. Ja, klar. Und da wurde ich dann hellhörig.

Nachdem ich dann erzählte, dass ich eigentlich aus Wallach komme und im Gegenzug sie aus Ossenberg, und sie mein Patenkind mit Familie kennt, mussten wir doch sehr darüber schmunzeln, wie klein die Welt ist. Das Paar war gerade abgereist und wir wollten gemütlich draußen unsere Pizza essen, als aus der dunklen grauen Wolke über uns doch tatsächlich viele dicke Tropfen herausfielen. Na super!



Für die zweite Ladung Pizza holte Frank den Backofen in die Doka, wo wir dann auch die Pizza verspeisten. Der Regen hielt nicht lange an, aber nass war unsere Küche trotzdem geworden. Hätte der Regen nicht noch eine halbe Stunde auf sich warten lassen können? Aber wir wollen uns ja nicht beschweren.

Der Regenschauer sorgte dafür, dass viele der Strandbesucher fluchtartig zu ihren Fahrzeugen eilten. Wobei es auch schon nach 18 Uhr war, das heißt, dass die Leute auf kurze Sicht eh gefahren wären. Im Übrigen waren heute eindeutig mehr Strandbesucher als gestern am Playa Mujeres, damit hatten wir nicht gerechnet. Außerdem fuhren auch mehrere Katamarane die Bucht an. Mal sehen wie voll es morgen wird, wenn ein Schiff im Hafen liegt. Reisebusse werden sich ja wohl nicht hier hin trauen. Aber für 4×4-Touranbieter und Katamarane wird das bestimmt ein gutes Ziel sein.

Auch heute fiel die Sonne nicht ins Wasser. Eine kleine Wolke quetschte sich kurz vor knapp noch dazwischen.

In der Dämmerung bzw. Dunkelheit fanden dann noch zwei Kuschel-Camper ihren Weg auf unseren Parkplatz. Während auf dem anderen Parkplatz nur zwei Camper standen müssten es hier im Moment acht Fahrzeuge sein. Wobei die letzten beiden sich noch schön zwischen die anderen gequetscht haben. Muss das sein? Der Parkplatz ist groß genug, aber nein, man muss spät kommen und sich dann noch vorne an reinstellen. Solche Menschen mögen wir (überhaupt nicht). Kurzzeitig überlegten wir, ob wir aus Protest auf den anderen Parkplatz umsiedeln sollen, aber nicht mehr bei Dunkelheit und außerdem stehen wir hier schön.

Dienstag, 24. Oktober 2023



Am Morgen waren es dann tatsächlich 12 Fahrzeuge, wobei der erste schon vor 8 Uhr den Platz verließ. Als wenn die was geahnt hätten. Wir waren gerade dabei unser Frühstück vorzubereiten, als ein Fahrzeug von irgendeiner Behörde von Lanzarote auf den Platz gefahren kam und die Fahrzeuge näher inspizierte. Frank vermutete, dass der Herr danach sah, ob irgendwer sein Abwasser illegalerweise laufen ließ oder entleert hatte.


Fotos von den Campern machte er auch, wobei wir nicht sahen, ob er uns auch fotografiert hatte. Als er schräg an uns vorbei zu einem anderen Fahrzeug ging, grüßten wir freundlich mit Hola. Auf sein „Que tal?“ Also „wie geht’s“ antwortete ich dann dummerweise und er drehte ab und kam zu uns. Auf mein „yo hablo un pocito espanol“ ergoss sich ein ganzer Redeschwall, wobei ich nur ganz wenige Bruchstücke verstand. Letztlich ging es wohl darum, dass es sich um ein Naturmonument handelt und kein Camping-Verhalten erlaubt ist. Stühle direkt am Fahrzeug sind nicht okay, hinter den Steinen – wo unsere standen – war es in Ordnung. Aber das wir auf den Hölzern stehen, um die Schräge auszugleichen, dass ist nicht in Ordnung. Er wiederholte jedoch nichts, was das Stehen über Nacht betraf. Wobei unser Van-Nachbar mir später erklärte, dass hier von 22 bis 6 Uhr eigentlich niemand stehen dürfte.

Ob wir nun ein Knöllchen nach Hause geschickt bekommen, werden wir also irgendwann vielleicht sehen oder auch nicht. Dazu gesagt hatte der Herr auf jeden Fall nichts. Er hatte aber auch nicht jeden der Camper aus dem Fahrzeug geklopft. Lassen wir uns also überraschen.

Jetzt ärgerten wir uns natürlich, dass wir für Donnerstag die Fähre gebucht hatten. Irgendwo in der Bebauung in Playa Blanca wollten wir nur ungerne bis gar nicht stehen. Was tun in den nächsten zwei Nächten? Wir verschoben das Problem erstmal, fuhren Allmo von den Brettern runter und machten uns auf den Weg zum Playa del Papagayo.

Playa del Papagayo



Ungefähr 1,5 Kilometer waren es zu Fuß bis zum Playa Papagayo. Sobald man vom Playa Mujeres den ersten Hügel erklommen hat, ist der Parkplatz vom Playa Papagayo nicht zu übersehen. Es ging die Hügelchen rauf und runter. Am Playa del Pozo stoppten wir. Nur wenige Menschen hatten den Weg dorthin gefunden. Dabei ist der Strand auch sehr schön, nur halt etwas weiter zu laufen (entweder vom Parkplatz am Playa Mujeres oder am Playa del Papagayo).



Nach dem Playa del Pozo liefen wir an noch zwei weiteren Stränden vorbei, bevor wir den Playa del Papagayo erreichten. Wir sahen schon, dass der Parkplatz sehr gut gefüllt war und ähnlich voll war es in der Bucht. Das schöne an dem Papagayo Strand ist, dass die Bucht von Felsen zur rechten und linken eingerahmt wird. Schnorcheln soll dort auch sehr gut möglich sein. Der Strandlaken-Verkäufer hatte auch die Puk-Schnorchelmasken im Angebot.

Wir suchten uns einen freien Flecken Sand, breiteten unsere Picknickdecke aus und versuchten die Menschen um uns herum zu ignorieren. Was nur schwer möglich war. Der Besucherandrang wollte nicht abreißen und zudem hielten noch zwei Kajak-Gruppen mit jeweils ca. 7 Kajaks an dem Strand an. Recht schnell wurde uns das ganze Gewusel zu viel. Auch wenn die Kulisse der Bucht sehr schön ist, so müssen wir uns nicht im Massentourismus aufhalten.

Wir gingen noch zum Aussichtspunkt und blickten von oben auf die Ölsardinen am Playa del Papagayo. Wir können wirklich nicht verstehen, warum sich alle am Playa del Papagayo so knubbeln, wenn es doch andere schöne Strände mit viel mehr Platz gibt.

Die Idee auf dem Rückweg an der kleinen Playa de los Boluditos anzuhalten, verwarfen wir. Der Abgang (also die letzten Meter zum Strand runter) war sehr steil. Runter wäre kein Problem gewesen, aber eventuell wieder rauf. Stattdessen stoppten wir am Playa del Pozo. Erfrischten und kurz im Wasser und trockneten auf der Picknickdecke. Im Vergleich zum Hinweg waren jetzt ein paar Menschen mehr an dem Strand (es waren in der Zwischenzeit ungefähr 1,5 Stunden vergangen), was bei zu viel Sandstrand jedoch gar nicht auffiel.



Zum späten Mittagssnack waren wir wieder bei Allmo. Von den Campern war nur noch einer da, und zwar der mit dem Abwasser. Die Worte des Herrn heute Morgen schien das Pärchen nicht zu jucken. Die Stühle und Tisch standen direkt am Fahrzeug.

Wir uns war klar, dass die beiden nicht unser Vorbild sind und wir stattdessen woanders übernachten werden. Bleibt bloß die Frage wo.

Während wir ein paar Brote aßen, recherchierte ich, dass wir unsere Fährbuchung eigentlich auf einen anderen Termin umlegen könnten. Vermutlich auch kostenfrei. Doch wir kamen noch nicht auf einen Nenner, welche Fähre es werden soll, schließlich ist ja morgen Vormittag das Webinar, an dem Frank teilnehmen möchte/muss und nach dem Mittagssnack musste Frank erstmal mit einem Kunden telefonieren.

Erst am späten Nachmittag verließen wir den Playa Mujeres und fuhren nach Playa Blanca. Diesmal fuhren wir am Kassenhäuschen geradeaus. Bis zu dem Kreisverkehr an der Hauptstraße ging es ausschließlich über eine Waschbrettpiste. Mietwagenfahrer sollten daher besser den Beschilderungen zum Playa Papagayo und nicht Karten-Gockel folgen, damit sie nicht so durchgerüttelt werden.

tbc

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