Valdanos Beach



Nachdem wir am Valdanos Beach jedoch mit einem interessanten Lost Place konfrontiert wurden (einem ehemaligen Militär-Resort), steuerten wir noch einen Übernachtungsplatz in Montenegro an. Albanien läuft uns ja nicht davon.

Etwas irritierte mich das Campingplatz-Schild, als wir den Valdanos Beach fast erreichten. Wir folgen diesem und tatsächlich befand sich auf der rechten Seite die Rezeption. Ausreichend Parkplätze waren vorhanden.

Der Weg zur Rezeption etwas beschwerlich. Als wir uns endlich den Weg über die Brombeersträucher gebahnt hatten, stellten wir fest, dass die Rezeption nicht besetzt war. Die aktuellsten Papiere, die an der Rezeption und in dem Nebenraum herumlagen waren von 2007, die ältesten von Anfang der 90er Jahre. Es hatte also schon lange niemand mehr eingecheckt, was uns bei der schönen Lage in der Bucht verwunderte.






Ordentlich waren die Namen der Gäste, mit Geburtsdatum, etc. in dicken Kladden eingetragen.

Hinter der Rezeption befand sich das Gelände für die Camper. Schön gelegen zwischen Olivenbäumen. Sanitär und Waschhäuser, gab es auch. Sogar Spinte, um die Wertsachen einzuschließen (für die Leute mit Zelt) und Stromanschlussdosen. Wir waren schon fast geneigt, uns eine Parzelle auszusuchen. Allerdings war uns das Gelände dann doch etwas zu schief und zu stark mit Brombeeren bewachsen.

Zurück an der Rezeption war immer noch kein Mitarbeiter in Sicht. Daher schauten wir uns eigenständig zunächst in dem Gebäude gegenüber um. Mehr oder weniger ordentlich sortiert lagen in dem einen Zimmer Matratzen, in dem anderen Kopfkissen. Auf einem Bettgestell türmten sich mehrere Matratze. Ob dort die Prinzessen auf der Erbse übernachtet hatte?





Weiter durch auf dem Gelände befanden sich die Bungalows. Doch dort sagte uns auch keiner so wirklich zu.


Über dem offenen Bar-Bereich (mit einer Snack-Bar) gingen wir die Wendeltreppe nach unten, an den etwas brüchigen Beton-Strand. Ein schmaler Weg führte uns am Wasser entlang zu einer nicht ganz so alten Strandbar, die aber auch geschlossen hatte. Parallel zum Meer befand sich ein rechteckiger Pool mit einem Schwimmer und Nicht-Schwimmer-Bereich. Bereits von einem Aussichtpunkt hatten wir diesen Pool, der farblich so gar nicht in die Landschaft passte, erblicken können.




Um zu Allmo zurückzugelangen, gingen wir wieder über die Wendeltreppe nach oben. Dabei schlugen wir den Weg durch das Restaurant und die Großküche ein. Über die Hintertür, wo sich die Rampe für die Anlieferung befand (dort gab es auch eine große Industriewage), vorbei an den Werkstätten und Lagerräumen gingen wir zu Allmo zurück.





Wie wir später am Übernachtungsplatz erfahren sollten, gab es dort wohl auch einen kleinen Supermarkt, den wir wohl übersehen haben.

Mit Allmo fuhren wir dann durch Ulcinj durch und weiter bis zu einem Strandplatz in Stoj. Wir parkten mit Blick auf’s Meer und freuten uns, das mal kurzzeitig die Sonne zum Vorschein kam. Während wir mit Benjamin sprachen, den wir bereits am Mrtvica Canyon getroffen hatten, wurde ich von etwas in den Finger gestochen. Frank sah eine Wespe davonfliegen und ich war mehr als begeistert.


Mutter-Teresa-Statue in Ulcinj
Mutter-Teresa-Statue in Ulcinj

Mit sofortigem Kühlen, zwei Anti-Allergikum-Tabletten und dem Rat einer Deutschen es mit Spitzwegerich zu probieren, versuchte ich einer Schwellung vorzubeugen. Leider ohne viel Erfolg. Also werden wir Morgen eine Apotheke ansteuern müssen. Jetzt ärgerte ich mich, dass ich in der Schweiz nicht ein Notfall-Set in Reserve gekauft hatte.

Bevor die dunkle Regenfront uns erreichte, schnibbelte Frank die Zutaten für unser sehr frühes Abendessen. In der Doka drehten wir uns dann die Wraps. Leichter Nieselregen setzte in der Zwischenzeit ein, so dass wir nur noch die Reste im Kühlschrank verstauten und den Abwasch auf später oder Morgen vertagten.

Die Reste von Emmas Katzenfutter, das sie nicht mehr fressen wollte, konnten wir einer Strand-Katze anbieten. Vermutlich wäre sie bei dem Regen gerne zu uns ins Fahrzeug gekommen. Zumindest saß sie maunzend unter Allmo.

Am Abend nutzten wir eine trockene Phase um von der Doka in den Koffer zu wechseln. In der Nacht regnete es immer mal wieder und Emma war auch gesprächiger als die Nächte zuvor.

Montag, 21. November 2022



Der Morgen startete tatsächlich etwas freundlicher. Die Sonne blinzelte aus den Wolken hervor und als leichter Nieselregen einsetzte wurden wir mit einem riesigen Regenbogen belohnt.





Die vom Wespenstich verursachte Schwellung hatte sich am Finger und am Handrücken weiter ausgebreitet. Also ergriffen wir am Morgen recht schnell die Flucht und steuerten eine Apotheke in Ulcinj an. Mit Salbe und Tabletten ausgestattet kam ich zu Allmo zurück. Ich war gespannt, ob diese Kombination mehr helfen würde.

Weil bei den drei Idea Supermärkten die Parkplatzsituation schlecht war, steuerten wir den Voli Supermarkt an. Auf dem Weg in die Stadt waren wir an dem Gebäudekomplex vorbeigekommen. Nach dem wir unseren Einkauf erledigt hatten und Frank dort eigentlich noch kurz den Laptop einschalten wollte, wurden wir von einem jungen massiv angebettelt. Er klopfte sogar mehrfach an die Tür. Nachdem er von uns Abließ versuchte er mit seinem Kumpel bei anderen Leuten sein Glück.

Wir verließen den Parkplatz, fuhren noch zur Tankstelle, um Allmos Tank aufzufüllen, denn in Albanien ist der Diesel deutlich teurer.

Auf dem Weg zur Grenze legten wir dann einen Zwischenstopp am Straßenrand ein. Frank konnte noch zwei Telefonate führen und dann ging es auf die montenegrisch-albanische Grenze zu. Wir stellten fest, dass die Straßenschilder inzwischen zweisprachig beschriftet waren (in Serbisch und Albanisch).

Ehemalige Weberei


Ein letztes Mal stoppten wir noch, als Frank ein altes Feuerwehrauto neben einem Gebäude stehen sah. Natürlich musste er Allmo neben dem älteren Bruder platzieren. Wie der Zufall es wollte, war die alte Feuerwehr neben einem verlassenen Gebäude abgestellt. In der ehemaligen (Produktions-) Halle stapelte sich Heu, so roch es auch.




Den ersten Maschinen, die wild in einem Raum, zusammen mit Stühlen, verfrachtet wurden, konnte ich zunächst keine Verwendung zuordnen. Doch im eigentlichen Bürotrakt kam ich dann dahinter. Es handelte sich wohl mal um eine (Teppich-) Weberei. Dicke Rollen mit hellem Garn, Garnmuster und Webvorlagen befanden sich in den Schränken. Natürlich auch Aktenordner mit Geschäftsunterlagen aus den 1990er Jahren. Das letzte Kalenderblatt war von September 2006. Sogar ein Episkop und ein Tintenstrahldrucker waren vorhanden. Wasser drang an so einigen Stellen ins Gebäude.

Schnell hatten wir alles gesehen und konnten den Weg zur Grenze fortsetzen.

tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert