Boljetin River Canyon


Wir nahmen Kurs auf den zweitlängsten Fluss Europas, die Donau, die sich in etwas 90 Kilometer nördlich von uns befand. Die anfänglich hübschen Schäfchenwolken wichen trüb grau aussehenden Regenwolken. Oh weh! Anscheinend hatten wir die falsche Richtung eingeschlagen.

Interessante Berge (auf einem lag sogar noch etwas Schnee) und Felsen befanden sich entlang der Straße der Flickenteppiche. Ganz schön durchgerüttelt wurden wir auf dieser Buckelpiste.




Zur Mittagszeit lag sie dann vor uns, die Donau. Leider begann es genau zu dem Zeitpunkt zu nieseln. Wir parkten Allmo auf den direkt am Fluss gelegenen Seitenstreifen in Donji Milanovac. Die Donau hat eine beeindruckende Breite. Viel breiter als der Rhein, der uns als Niederrheiner so präsent vor Augen ist.

Im Dorf nutzten wir die Gelegenheit Brot und ein paar Lebensmittel einzukaufen. Das Mammut, welches eigentlich in der Mitte einer kleinen parkähnlichen Anlage stand, war zwecks Bauarbeiten auf einer kleinen Rasenfläche verbannt worden. Was es mit dem Mammut auf sich hat, werden wir am nächsten Tag sehen. Wichtige Persönlichkeiten Serbiens zierten die Hauswände in dem Dorf.




Auf dem Parkstreifen in Donji Milanovac wollten wir jedoch nicht für die Nacht stehen bleiben, daher setzten wir unseren Weg noch etwas fort. Wir hielten uns entlang der Donau, die sich auf unserer rechten Seite befand. Auf der gegenüberliegenden Flussseite befand sich Rumänien. Die Donau bildet an dieser Stelle die Grenze zwischen den beiden Ländern Serbien und Rumänien.

Nach gut 15 Kilometern verließen wir die Straße und bogen in die Natur ab. Wir durchfuhren den Boljetin River Canyon. Vor ewigen Zeit bahnte sich das Wasser seinen Weg durch die Felsschichten. Auch heute schlängelt sich ein kleiner Fluss durch den Canyon. Vor wohl nicht allzu langer Zeit muss dieser Fluss etwas über die Ufer getreten sein. Die Straße war an einer Stelle weggespült worden und es lag noch jede Menge Schwemmgut auf bzw. neben dem Weg.



Nach einer Begehung zu Fuß gab ich grünes Licht für eine Durchfahrt. Hätten wir vorher gesehen, dass ein Moped (wir unterhielten uns ein wenig mit dem französisch sprechenden Serben) und ein normaler PKW dort durch fuhren, hätten wir auf die Begehung wohl verzichtet.

Durch den Canyon gelangten wir zu einer kleinen Wiesenfläche direkt an der Donau, auf der wir unser Nachtlager aufschlugen.

Ab und zu tuckerten ein paar laute Boote an uns vorbei. Ansonsten war es ruhig. Auch von der Straße, die über uns verlief drangen keine Geräusche zu uns hinunter.

Mittwoch, 8. März 2023


In der Nacht hörte Frank die Schakale rufen, während ich den Schlaf der Gerechten schlief. Ein wenig war ich neidisch, dass ich nicht in den Genuss gekommen war.

Obwohl die Sonne aus Richtung Rumänien ihre Strahlen zu uns schickte, verließen wir doch bereits nach dem Frühstück unseren Platz an der Donau. Denn das Internet war leider nur so mittelprächtig.

Wir fuhren die Straße weiter, die immer schmaler und schmaler wurde. Einmal sah Frank sich gezwungen ein wenig Baumpflege zu betreiben. Der schmale Weg endete auf einem Museumsparkplatz. Auch wenn das Lepinski Vir Museum die Überreste der ältesten sesshaften Siedlung in Europa repräsentiert, wollten wir diesem dennoch keinen Besuch abstatten.

Von der Hauptstraße traf zur selben Zeit ein Camper aus Deutschland ein. Während die Familie auf dem Weg in die Türkei ist und den Großteil der Reise noch vor sich hat, befinden wir uns leider auf dem Rückweg.

Die Hauptstraße verlief weitestgehend an der Donau entlang. Einige kleinere Tunnel durchfuhren wir. Bereits gestern war uns aufgefallen, dass am Ufer der Donau immer wieder kleine Wohnwagen stehen. An manchen ist sogar ein Vorzelt befestigt. Ob diese als Wochenend-/Sommerhäuschen von den Einheimischen genutzt werden? Und zahlen die Eigentümer der Wohnwagen eine Pacht für das Grundstück?



Entlang des Weges befand sich der Wasserfall Beg Bunar. Seine volle Pracht entwickelt der Wasserfall nach starkem Regen und im Frühjahr. Heute sah er nur so mittelprächtig aus. Aber immerhin konnten wir erkennen, dass es ein Wasserfall sein soll.

Kurz darauf erblickten wir die Türme der Festung Golubac, die majestätisch auf einem Felsen thronten. Der Hauptparkplatz war durch ein geschlossenes Tor versperrt (die Öffnungszeiten beginnen erst um 10 Uhr) und auch der Bereich gegenüber war mit einer Schranke gesichert. Noch ein Stückchen weiter stoppten wir auf einer Schotterfläche und sahen uns die Festung aus der Ferne an. So wie es aussah, war der mit einem Zaun versperrte Parkplatz nur nach vorherigem Ticketerwerb befahrbar. Somit wäre auch nach 10 Uhr meine Idee, durch die Parkanlage zu bummeln und nur von außen einen Blick auf die Festung zu werfen, sowieso hinfällig gewesen.

tbc

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