Auf unserer Fahrt in den Süden überlegte ich mir irgendwann, dass wir in der Nähe von Los Abrigos unser Nachtlager aufschlagen könnten. Letztlich sollte es dann die Playa de San Blas werden, also die andere Seite der Bucht.

Doch bis wir dort ankamen legten wir so einige Kilometer zurück und erledigten so fast alles, was es zu erledigen gab. Von Santiago del Teide führte uns eine sehr kurvige Straße immer weiter hinunter Richtung Los Gigantes. Frank konnte Allmo beinah einfach nur rollen lassen.

Morgen Abend geht es für uns weiter nach El Hierro und da es dort nur winzige Supermärkte gibt, deckten wir uns mit allem, was uns gut schmeckt und was wir gerne kochen möchten ein. Dafür steuerten wir zunächst Mercadona in Los Gigantes an. Auf dem dortigen Parkplatz konnten wir sehr bequem parken. Von der Rolltreppe, die uns in den Supermarkt brachte, blickten wir auf La Gomera, welches sich versuchte hinter einem Wolkenband zu verstecken. Auch La Palma war zu erkennen. Dafür blieb der Teide den ganzen Tag unsichtbar.

Einige Kilometer weiter stoppten wir an einem Seitenstreifen, denn der Parkplatz bei Aldi hatten eine Höhenbegrenzung (allerdings achteten wir im vorbeifahren nicht darauf, welche Höhe dort angegeben war und mussten später feststellen, dass wir klein genug gewesen wären) und der gegenüberliegende Parkplatz von Lidl sah sehr voll aus. Also parkten wir Allmo etwas weiter die Straße runter am Seitenstreifen.

Zunächst kauften wir bei Aldi ein paar Sachen ein und schleppten diese zu Allmo und dann das gleiche Spielchen mit Lidl. Frank bekam lange Arme, weil er erst 2 Sechserpacks Wasser und dann 2 Viererpacks Limo zu Allmo tragen musste.

Unser Kühlschrank und die Kühlbox waren probevoll, so dass wir die Reste vom gestrigen Abendessen an Ort und Stelle verspeisten. Somit waren zwei kleine Dosen weniger im Kühlschrank. Dummerweise hatte ich, nachdem wir bei Lidl waren, unsere Fernbedienung auf die Treppe (die am Heck hängt) gelegt, was mir erst 20 Kilometer später wieder einfiel. Mich ärgerte soviel Dummheit meinerseits, doch Frank meinte, dass wir dafür nicht zurückfahren. Ihm war letztes Jahr die Fernbedienung auch abhandengekommen und wir konnten sie nicht mehr finden. Da macht man einmal was anders als sonst (und das nur, weil die Klappe auf Fahrerseite nicht aufgegangen war, als ich von innen die Fernbedienung benutzt hatte) und dann geht das natürlich direkt in die Hose. Beim Ablegen dachte ich noch „gleich muss ich daran denken, die Fernbedienung wieder mit nach innen zu nehmen“. Und dann kam der Geist des Vergessens. Außerdem ist es echt blöd, dass eine Leggins keine Taschen hat. Wie gut, dass wir noch zwei Ersatz-Fernbedienungen dabeihaben. Aus dem Fehler der letzten Reise muss man ja schließlich lernen.

Von den Supermärkten fuhren wir nur 600 Meter weiter, bis zu einer Waschstraße, wo man auch Grauwasser entsorgen kann. Doch nachdem die von einem Pkw genutzte Waschstraße, die eigentlich für Camper war, endlich frei waren, mussten wir feststellen, dass wir zu hoch für die Waschbox waren. Ein Schild mit der Höhe wäre da von Vorteil gewesen. Also drehten wir ab und fuhren weiter Richtung Süden. Schade, dass mir das zu dem Zeitpunkt noch nicht mit der Fernbedienung eingefallen war. Unterwegs sah es so aus, als würde es heute noch Regen geben. Doch es blieb trocken.

Dies geschah erst 20 Kilometer weiter, als wir bei der nächsten Entsorgungsstelle anhielten. Nachdem Allmo seine Tanks entleert hatte fuhren wir noch in die LKW-Waschbox und da fiel mir das mit der Fernbedienung ein. Tja. Dumm gelaufen. Allmo freute sich, dass er erst eingeseift und dann noch mit klarem Wasser abgespritzt wurde.  


Im Stop-and-Go fuhren wir dann noch zwei Kilometer weiter bis zu einer günstigen Tankstelle und stillten Allmos Durst.

Playa de San Blas



Von unserem Übernachtungsplatz trennten uns dann nur noch drei Kilometer. Der geteerte Parkplatz bei Los Abrigos war mit Pkws voll, so dass wir auf die andere Seite an die Playa de San Blas auswichen. Dort parkten wir auf einer geschotterten Fläche ein paar hundert Meter vom Meer entfernt.

Kurz nachdem wir eingeparkt hatten, kam ein niederländischer Van angefahren. Der Herr, ursprünglich aus Ungarn, vermietet mehrere VW T4 Bullis. Die Nachfrage ist riesig und die Fahrzeuge sind im Dauereinsatz.



Mit Emma unternahm ich einen kleinen Spaziergang. Zuletzt hatte sie auf La Gomera Freigang, da wurde es mal wieder Zeit sich die Pfoten zu vertreten. Anschließend durfte Frank auch noch eine Runde mit mir spazieren gehen. In der Ferne ist der Montana Roja zu sehen, wo wir vor einer Woche unsere erste Nacht auf Teneriffa verbrachten. Strandwetter war heute allerdings nicht angesagt, so dass wir zügig zu Allmo zurückkehrten.

Zum Abendessen gab es paniertes Hähnchenfilet mit Gitter-Pommes. Lecker war’s.

Für den Abend war mit einer 50 %-igen Wahrscheinlichkeit Regen gemeldet, so dass wir vorsichtshalber nur im Hubdach übernachten wollten. Letztlich sollte es allerdings trocken bleiben. Daher war’s ziemlich warm und Emma gab auch ihr Beste uns die Nacht über wach zu halten.

Sonntag, 11. Februar 2024



Ab 6 Uhr morgens wurde der Betrieb am Flughafen Teneriffa-Süd wieder aufgenommen und das erste Starten der Turbinen war zu hören. In der Nacht blieben wir zum Glück vom Flugverkehr verschont. Nach dieser schönen – Emma hat Hunger, aber ist mit dem Futter sehr unzufrieden – Nacht ließen wir es am Morgen langsam angehen. Wir räumten ein paar Sachen von der Doka und dem Heck in die Dachbox. Und dann von der Doka ins Heck.

Am Morgen war der Teide noch zu sehen, die Sonne brutzelte und es war mega warm. Daher legten wir uns am späten Vormittag für ein paar Stündchen an die Playa Grande. Im Sand zu liegen ist schon deutlich angenehmer als auf Kieselsteinen zu hocken.

Playa und Montana Amarilla



Zur Mittagszeit kehrten wir zu Allmo zurück, unterhielten uns noch ein wenig mit unserem Nachbarn, der den zurückgebrachten Leih-Camper für die nächsten Gäste herrichtete und fuhren dann zur Playa Amarilla, die sich neben dem Montana Amarilla befindet. Über der Inselmitte von Teneriffa, also in den Bergen, hingen dicke Wolken.

Mit Glück war genau ein ausreichend großer Platz am Seitenstreifen für uns frei. Alles andere war mit Pkws, kleinen Vans und Womos zugeparkt. Mein erster Gedanke war: Wie gut, dass wir an der Playa de San Blas übernachtet hatten. Denn eigentlich war mein erster Plan zum Montana Amarilla zu fahren. Bei dem was da los war, wäre das eine deutlich schlechtere Wahl gewesen.

Der Strand am gelben Berg besteht nur aus einer kleinen Nische mit dicken Kieselsteinen. Was jedoch das Interessante ausmacht ist der Küstenstreifen des Montana Amarilla. Wind und Wetter haben im Laufe der Zeit schöne Rillen in den Sandstein geschliffen. Was richtig schön aussieht. Hinzu kommen noch die verschiedenen Farben von gelb über dunkelrot bis grau.

In paar Künstler hatten kleine Stände aufgebaut, um Schmuck zu verkaufen. Ein kleiner Kiosk hatte geöffnet und der Generator dröhnte lautstark. An den unteren Felsen kläffte ein kleiner Hund, ohne Luft zu holen. Mit anderen Worten, es war total unentspannt. Hinzu kamen noch die vielen anderen Badegäste, die diesen kleinen Flecken bevölkerten. Ebene Flächen des gelben Sandsteins wurden als Liegeflächen genutzt. Ein paar Schnorchler und Taucher befanden sich im Wasser.



Wir setzten uns an den Rand der Felsen und sahen uns das Geschehen an. Ein Herr sprang mit Flip Flops an den Füßen ins Wasser uns musste nach dem Eintauchen erstmal seine Schuhe suchen. Ein anderer Herr wanderte an den Sandsteinfelsen entlang, um die Bucht herum und bekam aufgrund der Wellen ganz schön nasse Füße (Schuhe und Socken eingeschlossen). Wir saßen dort jedoch nicht sehr bequem und entschieden schon nach Los Cristianos weiterzufahren. Auch wenn es noch ein wenig früh war und wir dort auch nicht so wunderschön stehen werden, um die Zeit bis zur Fähre herumzubekommen.

Wir parkten in der Nähe des Platzes, wo wir auch schon vor unserer Weiterfahrt von Los Cristianos nach La Palma ein paar Stunden totgeschlagen hatten. Der Straßenverkehr war mehr als nervig, das Gelände neben uns von ein paar Dauer-Campern bewohnt und der Randstreifen zugemüllt. Wie herrlich. Aber es war ja nur für ein paar Stunden.

Zum frühen Abendessen gab es Gyros mit Krautsalat. Zum reinlegen lecker! Und dann war es auch bald so weit, dass wir uns Richtung Hafen auf den Weg machen konnten.

Wie gut, dass wir zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnten, dass unsere 9. Fährüberfahrt auf den Kanaren zu einer Nervenzerreißprobe werden würde. Wie es dazu kam, dass wir nicht auf die Fähre gelassen wurden, ich die Fahrten nach und von El Hierro gezwungenermaßen stornierte und wir letztlich dann doch nach El Hierro übersetzen durften, erfahrt ihr in einem eigenen Beitrag. Diesen werden wir, obwohl er fertig geschrieben ist, jedoch erst nach unserer Rückkehr nach Teneriffa veröffentlichen.

tbc

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