Leicht nervös war ich, als wir gegen 13 Uhr die letzten Kilometer auf El Hierro zum Hafen Puerto de La Estaca rollten. Würde es auf dem Rückweg auch Schwierigkeiten geben, wie auf dem Hinweg? Die Option „dann bleiben wir einfach hier“ gibt’s nicht. Egal was passiert, wir werden heute nach Teneriffa übersetzten.

Wir reihten uns am Hafen in der uns zugewiesenen Schlange mit den mittelgroßen LKWs ein. Allmo war eindeutig der Kleinste unter den Großen. Die Mitarbeiterin kontrollierte kurz und schmerzlos unsere Tickets und die Ausweise. Alles war für sie in Ordnung und somit konnte ich diesbezüglich entspannen. Die erste Hürde war gemeistert. Blieb nur noch der Seegang.

Vorsichtshalb nahm ich gleich zwei Tabletten gegen Reiseübelkeit und Frank eine. Auch er wollte auf der sicheren Seite sein.

Zum Abschied von El Hierro standen wir am Heck, sahen noch, wie die letzten Fahrzeuge auf die Fähre fuhren und wie die Leinen gelöst wurden. In Gedanken flüsterte ich „wir sehen uns wieder, El Hierro“.

Bereits 10 Minuten vor der Zeit setzten wir uns in Bewegung. Keine fünf Minuten auf See (wir waren quasi gerade aus dem Hafenbecken raus) fing die Fähre deutlich an zu schaukeln. Anstatt El Hierro noch länger zum Abschied zu betrachten, suchte ich uns einen guten Sitzplatz. Dabei beherzigte ich alles, was wir an Tipps bekommen hatten: In der Mitte des Schiffes (wo es tendenziell weniger schauekelt), vorsichtshalber nah an den Toiletten und den Bauch schlug ich mir auch noch voll. Denn wenn der Magen was zu tun hat, hat er weniger Gelegenheit auf die Wellen zu reagieren. Eigentlich legt man sich am besten noch flach hin. Aber das wollte ich dann doch nicht, so zwischen den Sitzreihen. Also machte ich es mir in dem Sitz gemütlich, schloss die Augen und atmete ruhig und gleichmäßig.



Die erste Stunde auf See war der Wellengang sehr gut zu spüren. Die Fähre schwankte von rechts nach links. Ein paar Mal ruckelte es etwas kräftiger. Hoffentlich überstehen Emma und Allmo die Fährfahrt gut.

Etwa in Höhe von La Gomera wurde die See ruhiger und ich konnte den Rest der Fahrt sogar lesen. Wer hätte das Gedacht.

Ob nun die Tabletten, der volle Magen oder das ruhige Atmen der Grund für die nicht eingetretene Übelkeit sind, werden wir nie erfahren. Vermutlich war es eine Kombination aus allem.

Trotz der Überpünktlichen Abreise von El Hierro erreichten wir den Hafen von Los Cristianos mit wenigen Minuten Verspätung.

Bis wir von Bord fuhren dauerte es noch eine ganze Weile. Während des Wartens konnten wir beobachten, wie der Müll-Lkw auf die Fähre fuhr und alle Tonnen leerte. Da frag ich mich doch, warum der Müll an Bord augenscheinlich nach Plastik, Pappe und Restmüll getrennt wird, die großen Tonnen auch entsprechend beschriftet waren und dann kommt ein (1) LKW und holt in einem Rutsch den ganzen Müll ab. Sowohl zum Thema Recycling und Mülltrennung. Klappt ja ganz hervorragend.

Auf dem uns inzwischen sehr bekannten Weg verließen wir Los Cristianos.


tbc

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