Auf dem Weg an die Küste bei Puerto Naos, einem Ort, der zwar von dem Vulkanausbruch 2021 verschont blieb, aber dennoch mit den Folgen zu kämpfen hat, stoppten wir zunächst in Las Manchas.
Hauptanziehungspunkt ist eigentlich das Museum Canos de Fuego, dass ursprünglich die Geschichte des Vulkanausbruchs von 1949 erzählte. Doch inzwischen sollen auch Fakten zu dem Jüngsten Ausbruch von vor 2 Jahren hinzugekommen sein. Neben dem Museum bzw. gegenüber davon ist die Besichtigung eines Lavatunnels möglich. Da wir bereits auf Lanzarote einen nicht touristisch erschlossenen Lavatunnel durchwandert waren, sparten wir uns hier das Geld. Zumal ein Großteil des Tunnels wohl durch den Ascheregen des letzten Vulkanausbruchs nicht begehbar sein soll.
Stattdessen sahen wir uns den Plaza de la Glorieta an. Der Platz wurde aus zig kleinen Mosaiksteinen gestaltet, die Blumen, Kakteen, Tiere, … darstellen. Auch die Sitzbänke sind mit bunten Mosaiken beklebt. Eine Art natürliche Pergola sorgt für Schatten. Noch immer sind Partikel von dem damaligen Ascheregen zu finden. Zum Beispiel war die eine Sitzbank mit ganz feinen Staubkörnern überzogen. Neben einer kleinen Bühne gab es auch ein wasserspeiendes Chamäleon.
Auch entlang der Straße sahen wir zusammengefegte kleine schwarze Körner, ähnlich wie Splitt. Wir hatten Allmo an einer der größeren Straßen geparkt und waren zu Fuß das kurze Stück zu dem Plaza gelaufen.
La Bombilla / Leuchtturm Las Hoyas
Hinter Las Manchas kamen wir dem verheerenden Lavastrom des Tajogaite-Vulkans immer näher. In großen Kurven fuhren wir Richtung Puerto Naos zur Küste hinunter. Zunächst hielten wir uns Richtung La Bombilla. Dieses Dorf war bzw. ist immer noch von den Auswirkungen des Vulkanausbruchs betroffen. An der Durchfahrtsstraße zum Dorf steht ein großes Schild, welches darauf hinweist, dass in diesem Gebiet Gase austreten können. Doch dazu gleich mehr.
Außerhalb von La Bombilla (hinter den Bananenplantagen) befindet sich der Leuchtturm von Las Hoyas. Die letzten hundert Meter zwischen den Bananen-Gewächshäusern verwandelte sich der Teer in eine Buckelpiste. Kein Problem für unseren Allmo, auch der an den Seiten teilweise aufgehäufte Lavasplitt beeinträchtigte unsere Fahrt nicht.
Vom Leuchtturm sind es nur wenige Meter bis zur Küste, von wo aus der Lavastrom (Fajana 1, was mit Lava-Delta übersetzt werden kann) deutlich sichtbar ist. Die Playa el Charcon ist weitestgehend von dem Lavastrom verschont geblieben. Der Playa Nueva hingegen wurde von der Lava überlaufen. Entsprechend ist an den Berghängen oberhalb vom Strand deutlich zu sehen, wo die Lava entlang geflossen ist. Abgesehen von einer kleinen Stelle am Berghang ist dieser komplett mit grauem Lavagestein überzogen. Kurioserweise blieben Teile einer Bananenplantagen verschont und stellen nun eine Insel inmitten der Lava dar.
Bagger und Radlader sind fleißig damit beschäftigt eine Straße oder vielmehr eine Piste durch die Lavamassen anzulegen. Während ich dies sah, war Frank mit einem Deutschen ins Gespräch gekommen, der in La Bombilla lebt. Dadurch erfuhren wir folgendes:
La Bombilla wurde, genauso wie Puerto Naos, vollständig geräumt, weil die CO2-Konzentrationen viel zu hoch sind und die Anwohner daher nicht in ihren Häusern bleiben können. Mittlerweile ist es den Anwohnern in La Bombilla erlaubt von 8 – 20 Uhr ihre Häuser aufzusuchen. Doch die Übernachtung dort ist weiterhin verboten (und wird durch die Guardia Civil kontrolliert). In vielen Häusern wurden inzwischen CO2-Warner eingebaut. Bei ihm jedoch nicht, weil die Konzentration um ein Vielfaches zu hoch ist und der Warner gar nicht aufhören würde Alarm zu schlagen.
CO2, also Kohlendioxid, wird über die Lavaröhren/Lavatunnel transportiert und tritt dann dort aus, wo sich entsprechende Austrittslöcher befinden. So lange die Konzentration zu hoch ist, dürfen die Anwohner nicht dauerhaft in ihre Häuser zurück.
Für Puerto Naos gilt das gleiche. Wobei in dem Stadtgebiet inzwischen einzelne Bereiche freigegeben wurden und die Bewohner in ihre Häuser zurückkönnen. Zwischenzeitlich könnte man meinen, dass es sich um Geisterdörfer gehandelt hat.
Die Straßen nach Puerto Naos waren mit Bauzäunen abgesperrt und entsprechende Warnschilder standen dort. Der große Strand Playa de Puerto Naos lag verlassen dar.
Kleiner Exkurs zum Vulkanausbruch 2021 (aus Wikipedia):
Von Mitte September bis Mitte Dezember 2021 (der längste bekannte Vulkanausbruch auf La Palma) spie der Vulkan, der später den Namen Tajogaite bekam, Lava. Er bildete sich am Westhang des Cumbre Vieja (einem Bergrücken). Ganz in der Nähe waren 1949 drei Vulkane ausgebrochen, die ebenfalls den Westhang hinunter ins Meer flossen. Die Lava des Tajogaite-Vulkan überrannte eine Vielzahl von Häusern in der dicht besiedelten Adridane-Ebene. Ganze Ortschaften wurden unter den Lavamassen begraben. Landwirtschaftlich genutzte Flächen (Bananen, was sonst) wurden ebenfalls zerstört. Die Grundstücks-Eigentümer der betroffenen Gebiete wurden inzwischen Zwangsenteignet. Die Orte werden nicht mehr neu aufgebaut, stattdessen entsteht ein Landschaftsschutzgebiet oder so etwas in der Art.
Wir hielten uns weiter Richtung Süden, die Playa de Charco Verde war unser Ziel. Auf
Tbc