unterwegs in Travnik


Nach diesen nerven- und herzaufreibenden Vormittagsstunden schafften wir dann gegen 14 Uhr den Absprung. Mit dem Wissen, dass Charly nicht allein ist.

Unser Ziel war Travnik. Eine Stadt, die auf dem Weg nach Sarajevo liegt. Wir parkten zentrumsnah auf einem kostenpflichtigen Parkplatz. Pro Stunde kostet das Parken 1,50 Mark. Mein Herz war immer noch so schwer und die Motivation durch die Stadt zu Bummeln hielt sich in Grenzen.

Wir gingen ein wenig am Fluss entlang. Bosnien scheint nur aus Bergen und Flüssen zu bestehen. Wobei die Laubfärbung unterwegs wieder mal sehr schön anzusehen war. Auf den Landstraßen, die durch die Landschaft führen, bekamen wir davon wieder jede Menge zu sehen.





Aber zurück zu Travnik. Im Ort gab es sogar eine Art Einkaufsstraße, die für den Verkehr gesperrt war. Wir schlugen den Weg zur alten Stadt ein, die hinter den Stadtmauern liegt. Allerdings begnügten wir uns mit einem Blick von außen und gingen nicht in den Museumsbereich, der sich hinter den Mauern befindet, hinein.

Gefühlt steht an jeder Ecke eine Moschee. Nicht verwunderlich, wo doch die Hälfte der Bevölkerung Bosniens muslimisch ist. Vor Ablauf der Stunde waren wir wieder zurück bei Allmo und steuerten unseren Übernachtungsplatz, etwas außerhalb von Travnik, in den Bergen an.





Abgesehen von einem kleinen Müllhalden-Gefühl, war die Kulisse mit den Bergen im Hintergrund, deren Spitzen noch von der Sonne angestrahlt wurden, einmalig.

Zum Abendessen gab es die Essensreste von gestern. Somit waren wir ruckzuck fertig, was in Anbetracht der Uhrzeit und der bald einbrechenden Dämmerung gut war.

Die ich heute – wegen Charly – einen sehr hunde-emotionalen-Tag habe, ist mir extrem aufgefallen, wie viele Straßenhunde es in Bosnien gibt.

Unterwegs in den Bergen hatten wir angehalten, um Diesel umzutanken. An der geschotterten Rastplatzfläche empfingen uns drei Hunde, wobei einer gerade den Mülleimer auseinandernahm.

In der Travnik lagen gefühlt an jeder Ecke Hunde. Die armen Streuner. Oder ist es wie mit den vielen Kindern in Afrika? Haben sie in mancher Hinsicht ein besseres Leben, frei von zu viel Druck und Freizeitstress? Aber dafür gibt es leider genügend andere Dinge (Nahrung, Gesundheit, Bildung), wieso sie es schlechter haben. Vielleicht geht es den Straßenhunden doch nicht so schlecht, vorausgesetzt sie finden genügend Nahrung. Aber wo in Deutschland habe ich zuletzt zwei Hunde so unbeschwert miteinander rumtollen gesehen?

Mittwoch, 26. Oktober 2022

Himmlisch ruhig war es hier in der Nacht. Frank hörte nachts ein Auto um den Platz fahren. Am Morgen bekamen wir dann Besuch vom Militär. Wie es aussah hatten wir auf dem Schieß-Übungsgelände übernachtet, und standen nun im Weg. Wie gut, dass wir schon alles soweit verstaut hatten, somit stand einer schnellen Abreise nichts im Weg.

tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert