Skakavac Wasserfall


Vergeblich versuchten wir heute auf dem Weg zu dem Skakavac Wasserfall neue weiße Dichtungen für unsere Ventile zu besorgen. In der ersten LKW-Werkstatt waren die Leute sehr bemüht. Einer der Angestellten sprach sogar Deutsch, was die Kommunikation deutlich erleichterte.

Wir wurden auf eine Werkstatt 4 km weiter verwiesen, wo wir Dichtungen bekommen würden. Theoretisch war es auch so. Die Dichtungen für unten drunter gab es auch einzeln, nur diese kleinen weißen Dichtungen nicht. Die waren im Set erhältlich. Es genau so einem Set stammten die zerbröselten Dichtungen. Wir waren skeptisch, ob die Dichtungen in diesem Set tatsächlich qualitativ besser sind als diejenigen, die jetzt hinüber waren. Und das ganze andere Zeug, was in den Sets enthalten ist, benötigen wir nicht und haben wir ja auch bereits aus den alten Sets. Was für ein sch… Wir entschieden uns dann dafür nur die großen Dichtungen für unten drunter zu kaufen.

Durch Dörfer und schmale Landstraßen setzten wir unseren Weg fort. Inzwischen hatte sich auch die tiefhängende Wolkendecke verzogen und die Sonne erreichte uns.

Weil’s entspannter ist fuhren wir ein Stück au der zweispurigen mautpflichtigen Autobahn bis Sarajewo. Von dort ging es dann über eine sehr schmale und teilweise sehr steile Straße in die Berge. Einmal mussten wir zurücksetzen, weil uns ein Wagen entgegenkam. Dabei mussten auch noch die beiden Pkws hinter uns mit zurücksetzen. Eine ganz schön heikle Angelegenheit und nervenaufreibend.

Ich war froh, als wir den Allmo am Straßenrand abstellen konnten. Wobei wir echt ganz schön schief standen. Wir wurden direkt von einem Hund begrüßt, der viel Ähnlichkeit mit unserem Charly aufwies. Und obwohl er schon groß war, war es wohl immer noch ein Baby. Der Besitzer erzählte uns später, dass er Sorge hat, dass er irgendwann mal mitgenommen wird. Nun ja, bei so einem niedlichen und zutraulichem Hund, hätte ich diese Sorgen auch.

Die Wanderung zu dem Skakavac Wasserfall verschoben wir auf Morgen. Stattdessen warf ich erstmal den Brotteig in den Ofen und wir kamen mit ein paar Bosniern ins Gespräch, die allesamt Deutsch sprachen. Nicht verwunderlich, waren sie doch im Balkankrieg in Deutschland, Österreich bzw. der Schweiz übergangsweise heimisch geworden.

Nachdem das Brot fertig war gingen wir zunächst alleine zu den Infotafeln. Die Wanderung zu den Skakavac Wasserfall wird mit einer Wegezeit von 1,5 Stunden angegeben. Eine gute Entscheidung, dass wir das erst Morgen angehen werden.



Etwas abseits machten wir es uns mit Emma auf der Picknickdecke gemütlich. Zu Anfang hatte uns noch der große Charly begleitet. Später gesellte sich eine getigerte Katze zu uns. Emma war davon natürlich gar nicht begeistert. Auch nicht, dass der Kater an ihrem Hinterteil schnupperte.

Vom Wanderweg kamen plötzlich Kühe aus dem Gebüsch gelaufen und wir suchten das Weite. Da wir eh zum Kochen zu Allmo zurückgehen wollten, passte das ganz gut.

Wir sprachen noch mit ein paar weiteren Einheimischen, die allesamt Deutsch sprachen.

Nachdem Frank das Dachzelt aufgebaut hatte, verschwanden wir direkt in den Koffer. Damit sparten wir uns das spätere „umziehen“.


Donnerstag, 27. Oktober 2022



Abends grasten die Kühe auf der Wiese neben unserem Allmo. Auch am Morgen waren sie noch da, allerdings auf der gegenüberliegenden Wiese. Sie können einfach so frei herumlaufen. Es gibt keine Zäune und niemanden der sie hütet.

Skakavac Wasserfall



Nach einer Bürozeit machten wir uns auf den Weg zu dem Skakavac Wasserfall. Die Schilder geben eine Wanderzeit von 1,5 Stunden an – pro Richtung.

Wir gingen durch den Wald, mal etwas bergab, mal etwas berghoch. Immer den Schildern „T1“ folgend, wobei man auf dem Weg auch nicht anders hätte gehen können. Laub bedeckte den Boden, zum Glück war es nicht rutschig. Bei über 1100 Höhenmetern war die Luftfeuchtigkeit gering, zumindest war auch unser Dachzelt heute Morgen trocken.



Mitten im Wald tauchten dann plötzlich graue Kletterfelsen auf. Riesengroß und hoch standen die Felsen im Wald herum. Nach etwas mehr als 4 km  (der Wanderweg T1 verlief das letzte Stück parallel mit T2) sahen wir den höchsten Wasserfall Bosniens vor uns. Bunte Farbschattierungen an den Felsen lassen ihn interessant wirken. Ein frischer Wind wehte uns am Wasserfall um die Ohren, so dass wir schnell den Weg fortsetzten.




Für den Rückweg folgten wir dem T2, was ich schon bald sehr verfluchte. Sonst ist Frank eher derjenige, der nicht so weit und nicht so anstrengende Wege gehen will. Nun war ich mal mit Meckern an der Reihe. Es ging aber auch, in Serpentinen, steil berghoch. Teile dieser Strecke waren letztes Jahr durch einen Abgang von Felsen zerstört worden. Die Handläufe lagen zerstört neben dem Weg.

Irgendwann hatten wir den vermutlich höchsten Punkt erreicht und konnten die Aussicht auf die Wälder genießen. Von da an ging es moderat weiter, kleine Steigungen gab es zwar noch, aber keine extrem steilen mehr. Zum Glück gab es genug Bänke zum Ausruhen, direkt entlang des Weges.




Nach 9,5 km und 3 Stunden waren wir wieder bei Allmo. Bevor es auf die Straße ging, stärkten wir uns und gaben auch noch den Streuner-Katzen (heute waren es schon zwei Tiger) etwas zu fressen. Wobei den ersten Napf der gefräßige große Charly-Hund verspeiste. Da hatten die Katzen keine Chance.

Bis zum ersten Dorf kamen wir tatsächlich gefahrlos heruntergefahren. Dort wählten wir dann den linken Weg (wir waren von rechts gekommen) und stellten fest, dass die Straße deutlich besser zu befahren war. Diese war richtig breit. Egal ob mit Pkw oder einem größeren Fahrzeug, wählt den Weg über Radava und nicht die Straße die westlich davon verläuft.

tbc

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