Ob de Bremsklotz hält?



Gegen 16 Uhr machten wir uns auf dem Weg zum Hafen von Santa Cruz de La Palma. Vom Playa de Bajamar lag dieser nur zwei Kilometer entfernt.

Die Mitarbeiterin, die uns eincheckte, verwies uns auf die Reihe 6, eine gemischte Reihe und keine LKW-Spur. Der Grund dafür war klar. Die meisten Fahrzeuge werden die Fähre in Los Christianos auf Teneriffa verlassen. Und für diejenigen, die nach La Gomera weiterfahren, gibt es eine separate Spur.

Ich schaffte es gerade noch den Rucksack aus der Doka zu holen, schon wurden wir ein paar Meter weitergeschickt. Dort standen wir auch nur wenige Sekunden und bekamen die Anweisung rückwärts über die Rampe 2 zu fahren.

Ich finde es ja schöner, wenn wir vorwärts reinfahren und auf der Fähre drehen können. Aber das ist leider nicht bei jeder Fähre möglich. So auch hier. Zunächst sollten wir uns linksbündig hinstellen und warteten noch ab, dass ein anderer LKW rechtsbündig einparkte. Anschließend stellten wir uns rechtsbündig davor.

Zum Hintermann hatten wir einen guten Abstand, was wohl daran lag, dass dieser in Teneriffa runterfährt und Platz benötigt um an uns vorbei zu kommen. Sonst stehen wir ja immer dicht an dicht mit den LKWs eingeparkt, so dass man so gerade eben durchlaufen kann.

Unter Allmos eingeschlagenen Vorderreifen wurde ein Bremsklotz gelegt. Weitere Sicherungsmaßnahmen gab es nicht. Also wird die Überfahrt wohl nicht so schlimm werden. Wobei die Dame beim Einchecken dazu riet besser eine Tablette gegen Reiseübelkeit zu nehmen. Was ich auch tat.

Nun saßen wir also bereits eine halbe Stunde vor der Abfahrt auf den doch leicht durchgesessen Sitzen (die Fähre scheint schon etwas älter zu sein), in der Nähe der Damen Toilette. Sicher ist sicher. Normalerweise sind wir mit die Letzten, die auf die Fähre fahren dürfen. Die ganz großen 40 Tonner dürfen immer zuerst die Fähre betreten. Wenn das eigentliche Boarden beginnt dürfen zuerst die Pkws die Fähre befahren, dann kommen die Vans und dann die kleinen bis mittleren LKWs. Heute war halt alles anders. Was auch gut so war. Denn so konnten wir uns einen vernünftigen Sitzplatz aussuchen.

Überfahrt von La Palma nach Teneriffa



Bereits wenige Minuten vor 17 Uhr setzte sich die Fähre in Bewegung. Ich fühlte mich schon leicht benebelt im Kopf (Nebenwirkung der Tablette) und der mäßige Wellengang konnte mir nichts anhaben. Die zweieinhalbstündige Fahrt nach Los Cristianos auf Teneriffa verlief total entspannt. Der Wellengang war überschaubar. Nur etwas 10 Minuten vor Erreichen des Hafens nahm das Geschaukel etwas zu. Vermutlich wäre es für diese Strecke nicht notwendig gewesen eine Tablette zu nehmen.



Die Fähre leerte sich nach und nach und gefühlt waren wir die einzigen verbliebenen Passagiere. Plötzlich stand einer der Parkeinweiser vor uns und bat Frank Allmo einen Meter vorzusetzen, damit der LKW hinter uns von der Fähre fahren konnte. Der gelassene Abstand war dann wohl doch nicht ausreichend.

Frank kam und kam nicht wieder. Die ersten neuen Passagiere betraten die Fähre. Wo blieb er denn? Mit einem breiten Grinsen kam er dann endlich zu unseren Sitzen zurück. Mit einem Meter vor fahren war es dann doch nicht getan. Allmo durfte einmal von der Fähre runter, die LKWs hinter uns konnten ohne Schwierigkeiten rausfahren und dann durfte Allmo wieder rückwärts rechtsbündig einparken.

Überfahrt von Teneriffa nach La Gomera


Gegen 20 Uhr ging’s dann weiter. Wenige Minuten nach Verlassen des Hafens nahm der Seegang zu. Jetzt noch eine weitere Tablette zu nehmen, würde sich nicht mehr lohnen. Bis die wirkt (falls die Überhaupt noch eine Wirkung haben. Das Ablaufdatum war 2015) wären wir schon auf La Gomera angekommen. Im Laufe der Zeit schaukelte es immer mehr. Ich schloss die Augen und atmete einfach ruhig weiter.



Als dann vielleicht 10 Minuten vor Erreichen des Hafens San Sebastian de La Gomera die Besatzung hektisch anfing Kotztüten und Servietten zu verteilen, begann ich mir leichte Sorgen zu machen. So kurz vor dem Ziel wird’s doch nicht noch schlimmer werden? Wurde es dann auch nicht. Ich war glücklich, als der Weg zu der Garage für die Passagiere mit Fahrzeug freigegeben wurde.

Und dann hatten wir um kurz vor 21 Uhr San Sebastian de La Gomera erreicht.

Tbc

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