La Palma



La Palma trägt den Beinahmen La Isla Bonita, die schöne Insel. Dies können wir zweifelsfrei bestätigen. Denn allein die Landschaft bestehend aus Steilklippen und viel grüner Natur begeisterte uns direkt. Im Süden ist karge Vulkanlandschaft zu finden.

La Palma gilt als eine der höchsten Inseln der Welt, weil sie klein, aber sehr hoch ist. In Zahlen bedeutet dies: Die Insel ist 47 Kilometer lang und 28 Kilometer breit. Die höchste Gipfel, der Roque de Los Muchachos, erhebt sich 2426 Meter über dem Meeresspiegel. Sie ist die fünftgrößte der kanarischen Inseln.

Die Insel ist natürlich auch vulkanischen Ursprungs und mit rund 3 Millionen Jahren noch relativ jung. Aktive Vulkane gibt es noch im südlichen Bereich der Insel. Die jüngste Eruption liegt gerade mal zwei Jahre zurück und ereignete sich in dem Cumbre Vieja Massiv. Der durch die Eruption entstandene Vulkan wurde Tajogaite benannt. Drei Monate spuckte er Lava, begrub eine Vielzahl an Häusern und Plantagen unter sich.

Egal wohin man blickt, die gesamte Landschaft ist grün, grüner am grünsten. Dies liegt natürlich an den vielen Kiefernwäldern, aber auch Lorbeerwälder sind auf La Palma zu finden. Im eher trockenen Süden sind es die vielen Bananenplantagen, die für eine grüne Umgebung sorgen. Ca. 40 % von La Palma sind mit Wäldern bedeckt.

Die modernen Observatorien auf dem Roque de los Muchachos nehmen in der Astrophysik weltweit eine führende Rolle ein.

Persönliches Fazit



Auch wenn wir Gran Canaria im Vergleich zu Lanzarote und Fuerteventura schon grün fanden, so ist La Palma um ein Vielfaches grüner. Bei den vielen Bergen nicht verwunderlich, schließlich können die Wolken sich darin gut verfangen und sorgen somit für Luftfeuchtigkeit und Regen.

Meer



Ganz zu Anfang begeisterte uns die Playa de Los Cancajos, trotz der Bebauung ein schöner Strand mit interessanten Lava-Felsen.

Der Süden von La Palma ist durch die Vulkanausbrüche landschaftlich geprägt, was uns ein wenig an Lanzarote erinnerte. Am Ende der Welt (ein paar Kilometer um den Faro de Fuencaliente herum) gibt es interessante Buchten und auch ein paar Möglichkeiten ins Wasser zu gehen (besonders erwähnen möchte ich die Playa de la Zamora). Ein kleiner Weg mit Informationstafeln führt um die Salinen von Fuencaliente herum und ist interessant gestaltet. Östlich vom Leuchtturm kann man in unmittelbarer Nähe zum Wasser parken. Einziger Haken: Es gibt dort keine Netzabdeckung.

Von El Remo hatten wir einen interessanten Blick auf die Steilklippen in Richtung Süden. Das Dorf duldet jedoch absolut kein Campingverhalten, so dass wir lieber zur Playa de Charco Verde fuhren, einem schönen breiten Strand.

Die Playa de Nogales gehört zu den schönsten Stränden auf La Palma. Was wohl der Kulisse mit den Steilklippen zu verdanken ist. Allein der Fußweg hinunter zu dem Strand, vorbei an mehreren Buchten und den attraktiven Steilklippen, ist schon sehenswert.

Die Meerwasserschwimmbecken Charco Azul und La Fajana sind ganz nett angelegt und ermöglichten ein geschütztes Baden, ganz nach meinem Geschmack. Dazwischen lohnt sich ein Abstecher zur kleinem Schmugglerhafen Puerto de Talavera.

Bis auf wenige Ausnahmen, ist der Zugang zum Wasser immer mit einem Spaziergang von den Klippen hinunter bis ans Meer verbunden. Was wir etwas schade fanden. Uns sind Plätze lieber, von denen wir quasi von Allmo direkt ins Wasser fallen können. Dafür ist die Sicht von den Klippen hinunter natürlich auch nicht zu verachten.

Wanderungen



Interessant war die Wanderung zum Volcan Teneguia.

Eine kleine einfache Wanderung führte uns in das Barranco bei Puerto de Tazacorte.

Sehr begeisterte uns die Wanderung durch das Barranco de Las Angustias zum Wasserfall Cascada de Los Colores. Wobei der Wasserfall unspektakulär war und die Wanderung durch das Barranco das eigentliche Highlight ist. Auch der Fahrtweg hinunter von Los Llanos ins Barranco ist schon einen Besuch wert.

Die Aussicht vom Mirador La Cumbrecita war beeindruckend. Die anschließende 3,5 Kilometer lange Wanderung kann man machen, muss man aber nicht.

Ab El Pilar führte der Wanderweg Rutas de Volcanes, an einer Vulkankette hinab bis Los Canarios bzw. zum Faro von Fuencaliente. Mit dem Taxi kann man sich dann wieder nach El Pilar fahren lassen. Wir gingen nur ein Teilstück dieser Route und waren noch etwas über 10 Kilometern zurück bei Allmo. Der Wanderweg wird vermutlich erst im weiteren Verlauf seine volle Schönheit entfalten. Denn um die 120 Vulkankrater befinden sich entlang dieser Vulkankette.

Aus Westen kommend kann man auf dem Weg nach El Pilar (ab dem Montana Quemada) die Asche sehen, die der Vulkan Tajogaite, ausgespukt hat. Beim Mirador Astronomico gibt es einen weiteren Aussichtpunkt, von dem wir auf den Vulkan Tajogaite blicken konnten. Dieser stößt immer noch – gut sichtbar – Gase aus.

Die Wanderung durch den Wald bei La Zarza war aufgrund der Kombination aus Wald und hohen Felsen nach unserem Geschmack (wenn nicht immer diese Höhenmeter zu überwinden wären).

Eine anstrengende, aber interessante Wanderung führte mich in Garafia zu dem Wald der Drachenbäume (Bosque Dragos Salvatierra).

La Palma ist eine absolute Wanderinsel. Doch darf man dabei nicht vergessen, dass diese Wanderungen immer mit Steigungen und Gefällen verbunden sind. Für jemanden, der ein Höhentraining absolvieren möchte bestimmt optimal. Für uns eher ein Grauen. So kann schnell aus einem Wander-Traum ein Wander-Albtraum werden.

Sonstiges



Unverhofft erlebten wir in Los Llanos de Aridana, wie am Vortag der heiligen drei Könige eine Band musizierend durch das Stadtgebiet zog, was uns sehr begeisterte.

Santra Cruz, die Inselhauptstadt, ist klein und idyllisch. Interessant sind die alten bunten Häuser mit ihren Balkonen.

Mehr als lohnenswert war die Fahrt entlang der LP-109, deren Streckenverlauf uns durch drei schmale Tunnel bei Las Mimbreras führte.

Bei Garafia/Santo Domingo hatten wir vom Mirador El Serradero einen wunderschönen Blick auf die im Meer befindlichen dicken Felsen. Insbesondere am späten Nachmittag werden diese schön von der Sonne angestrahlt.


In Puntagorda lohnt sich ein Besuch des Bauern-/Kunsthandwerkermarktes. Der Samstagnachmittag von 15 – 19 Uhr und sonntags von 11 – 15 Uhr stattfindet.

Ohne große Anstrengungen sieht man am Mirador de Los Dragos bei Puntagorda, wie der Name es schon verrät, Drachenbäume. Schon der Weg zum Mirador wird von diesen Bäumen flankiert.

Absolut lohnenswert, jedoch mit vielen Kurven verbunden, ist der Weg hinauf auf den Roque de los Muchachos. Mit 2426 Metern der höchste Punkt auf La Palma. Entsprechend viel Besucherandrang herrschte dort. Auf diesem Gipfel befinden sich auch die Obervatorien.

Die Strecke zwischen dem Abzweig zum Roque de los Muchachos bis kurz vor dem Pico de la Nieve ist sehr beeindruckend (insbesondere um den Mirador de los Andenes herum).

Wer noch ein wenig sich bewegen möchte, dem empfehlen wir den Weg zum Pico de la Cruz (500 Meter von der Hauptstraße) oder auf den Pico de la Nieve (2,6 Kilometer von der Hauptstraße).

Vom Mirador El Time blickten wir auf die Umgebung von Tazacorte, das grüne Barranco, das Meer, den Vulkan Tajogaite und seinen Lavastrom. Ein Wanderweg führt hinunter nach Puerto de Tazacorte (soll eine schöne Wanderung sein). Auch die Zufahrt von Los Llanos hinauf zum Mirador gibt schöne Ausblicke frei.

Ein wenig habe ich den Eindruck, dass mich La Palma nicht ganz so in seinen Bann gezogen hat. Über die schöne grüne Natur und die grünen Berge war ich immer wieder begeistert. Erschreckend fand ich den erkalteten Lava-Strom zu sehen, der so viel Schaden angerichtet hat. Ich glaube, meine verhaltene Begeisterung über La Palma liegt daran, dass die Wanderungen mit sehr viel Anstrengungen verbunden waren (die Höhenmeter) und das mir die direkten Übernachtungsplätze am Meer gefehlt haben. Anders kann ich es mir nicht erklären.


In den 24 Tagen auf La Palma legten wir insgesamt 629 Kilometer zurück. An vier Tagen bewegten wir Allmo gar nicht. An den anderen Tagen fuhren wir zwischen 5 und 89 Kilometern.

Adios La Palma
Adios La Palma



Insel-Vergleich



Nach der nun vierten von uns besuchten Insel (ich klammere La Graciosa einfach mal aus) ist uns beiden klar, dass wir die Frage „Welche Insel hat euch am besten gefallen“ am Ende der Reise nicht pauschal beantworten werden können. Für viele ist Fuerteventura einfach nur eine karge Mondlandschaft, für uns war es ein Traum, weil wir direkt mit Allmo am Meer stehen und übernachten konnten. Die Wanderungen auf Gran Canaria haben mir ehrlicherweise besser gefallen als die auf La Palma. Was auch daran liegen könnte, dass sie nicht ganz so anstrengend (sprich mit weniger Höhenmetern verbunden) waren.

tbc

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