Blick auf La Graciosa



Auf dem Weg zum Mirador del Rio hatte ich eigentlich zwei kleine Zwischenstopps eingeplant. Den ersten ließen wir aus, weil ich mir gar nicht sicher war, ob es bei meiner auf Karten-Gockel gesetzten Markierung überhaupt was zu sehen gibt (ehemalige Kalköfen, irgendwo hatte ich diese halbgare Information her).

Auf den zweiten Punkt fuhren wir direkt drauf zu. Es handelt sich um ein Gebäude (Lost Place), in dem in den 70er Jahren der Film Timm Thaler u. a. gedreht wurde. Weiterer Drehort waren die militärischen Anlagen am Mirador del Rio.

 An der sehr schmalen Einfahrt zu dem Gebäude befand sich direkt eine Absperrung. Auf der kleinen Fläche davor hätten wir nicht parken können. Und außerdem würden wir auch keine Einfahrt blockieren, selbst wenn wir draufpassen würden. Also fuhren wir weiter.

Entlang des Weges sahen wir viele kleine Steinmauern und Steinbuchten, die landwirtschaftlich genutzt werden (Weinstöcke, Feigen-Kakteen). Aloe Vera wurde unterwegs auch angebaut.

Vorbei ging es am Mirador del Rio, wo so einige Pkws auf dem Parkplatz standen. Wie Dinge, die Geld kosten so viel Zulauf haben können?

Mirador de Nahum



Ab dem Parkplatz zum Mirador del Rio war die Straße, die entlang des Risco de Famara führt, nur noch für Fahrzeuge mit einer Breite von 2 Metern und einer Höhe von 3,5 Meter erlaubt. Mit der Höhe haben wir ja kein Problem, aber die Beite?

Die Straße war rechts und links mit aufeinander gestapelten Lava-Steinen eingefasst. Wir wollten ja nur wenige hundert Meter bis zum Parkplatz am Mirador de Nahum fahren. Natürlich kam es, wie es kommen musste. Ein dusseliger Pkw kam uns entgegen und anstatt nur wenige Meter rückwärts zu setzen, wo es eine kleine Parkbucht gab, blieb derjenige stocksteif stehen.

Frank manövrierte uns haarscharf an der Steinmauer (auf Radkasten-, Trittbretthöhe) und dem Leihwagen auf der anderen Seite dran vorbei. Es ist schon gut, wenn man Auto/LKW fahren kann. Schade, dass der PKW Fahrer nicht mitdenken konnte. Das hätte es für alle einfacher gemacht. Wobei wir natürlich überhaupt nicht auf diesem Weg hätten sein dürfen (falls jemand den Zeigefinger erheben und uns ermahnen möchte).

Nun gut, wir rollten die wenigen Meter bis zum Parkplatz weiter und stellten Allmo halbwegs grade ab. Denn hier wollten wir auch übernachten.

Auf der anderen Straßenseite, hinter dieser besagten Steinmauer befindet sich kein richtiger Aussichtspunkt, auch wenn der Ort bei Karten-Gockel als Mirdador de Nahum bezeichnet ist.

Das Felsplateau ist jedoch groß genug und wir konnten auf La Graciosa und die dahinter liegenden unbewohnten Inseln blicken. Schon komisch, dass wir vorhin noch dort unten im Hafen in Caleta del Sebo gestanden hatten. Die Vulkane von La Graciosa war von hier oben wunderbar zu erkennen.




Während Frank Computerprobleme löste, fing ich an die Bilder des Tages zu sichten. Später bereiteten wir ein schnelles Abendessen zu (Wraps mit Wurst, Paprika, Frühlingszwiebeln und Ei) und warteten auf den Sonnenuntergang.

Auf dem vorderen Parkplatzbereich herrschte viel Andrang. Ein paar Leute wollten wohl auch den Sonnenuntergang sehen, mussten jedoch enttäuscht fahren. Die Sonne versank nicht im Meer, sondern verschwand einfach hinter einem Wolkenschleier. Schwupp, war sie weg.

Als es dunkel wurde und nur noch drei Pkws vorne standen nutzte ich die Gelegenheit draußen zu duschen. Das Salzwasser der letzten Tage musste dringend runter von der Haut und aus den Haaren.

In der Dämmerung bzw. als es schon Dunkel war, fuhren zwei Micro-Camper auf den Platz. Bis der eine es geschafft hatte seinen Hausrat aus dem Fahrzeug auszuräumen und endlich den Motor abzustellen, dauerte es eine ganze Weile.

Dienstag, 10. Oktober 2023



In der Nacht war es zunächst herrlich ruhig. Über uns funkelten die Sterne. In der Ferne waren zwei größere Ortschaften auszumachen (unschwer an den Beleuchtungen zuerkennen). Mitten in der Nacht fing der böse Wind an kräftig zu wehen. Wir standen zum Glück windschnittig eingeparkt, so dass nur meine Seite vom Dachzelt aufgebläht wurde.  

Am Morgen grasten zwei Ziegen auf dem Feld vor uns. Windbedingt frühstückten wir in der Doka. Wir wollten zügig los, damit wir von der schmalen Straße runter waren, bevor der Ausflugs-Tourismus so richtig los ging. Wir hatten tatsächlich Glück, dass uns auf den wenigen hundert Metern niemand entgegenkam.

Am Mirador del Rio war noch nichts los. Leider mussten wir feststellen, dass die Bunker auf dem Hügel am Mirador nicht von außen zugänglich sind. Ob man vom Mirador dorthin gelangt? Wir werden es nicht erfahren, denn zum einen war noch geschlossen, zum anderen hätten wir dafür auch kein Geld ausgegeben. Die Aussicht von dem Mirador wo wir übernachtet haben wird ähnlich gewesen sein.

Wir fuhren zügig weiter, denn zu sehen gab es ja nichts.

Risco de Famara



Entlang des Famara Bergrückens gibt es einige Aussichtspunkte. Jeden wollten wir natürlich nicht anfahren und entschieden uns für den Mirador Rincon de Haria, der einige Kilomter weiter südlich lag. Das Straßensystem in Haria war sehr eigenwillig, doch vernünftig gelöst. Es gab viele Einbahnstraßen, so dass wir keine Schwierigkeiten hatten durch den Ort durch zu kommen. Was uns in Haria auch auffiel, waren die vielen Palmen die dort im Tal wuchsen. Beinahe wie in einer kleinen grünen Oase.

Die letzten Kilometer zum Aussichtspunkt wechselten wir von Teer auf Piste. Letztere war zum Glück sehr gut zu befahren. Am Aussichtspunkt wehte ein sehr frischer Wind. Wie gut, dass es für die Touristen, die ihre Notdurft verreichten müssen extra eine Steinmauer gibt, wohinter man sich hocken kann. Wenn die nicht wäre gäbe es mächtig nasse Füße.


Vom Aussichtspunkt sahen wir den möglichen Übernachtungspunkt für heute. Noch lag der Strand von Famara im Schatten der riesigen Klippen. Ein paar Fahrzeuge schienen dort die Nacht verbracht zu haben. Bis wir dort sein werden, wird die Sonne schon ein ganzes Stück weitergewandert sein.

Tbc

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