Timanfaya Nationalpark



Ich schaufle mir mein nervliches Grab auch immer selber. Nachdem Frank noch einen Abstecher auf die eine Piste machen musste, die zu einem Strand führte (auf dem letzten Stück war jedoch ein Fahrverbot) und er bei einem weiteren Pistenabzweig sagte „oh, dass sieht aber interessant aus“, musste ich dummerweise antworten „da können wir auch lang“.

Zu Anfang war die Piste auch sehr gut zu befahren. Breit genug, überschaubare Schlaglöcher. Also alles gut für mich. Und dann kam eine leichte Steigung mit jeder Menge Schlaglöchern. Ich sah mir das von nahmen an und hatte schon leichte Bauchschmerzen, zumal wir ja auch nicht wissen, wie die weitere Piste aussieht. Außerdem führt die Piste eigentlich durch das Gebiet vom Nationalpark, in dem eigentlich nur zwei Straßen für die Öffentlichkeit freigegeben sind. Nur das hier kein Fahrverbotsschild stand.

Frank ließ sich natürlich nicht davon abhalten durch die Schlaglöcher zu hüpfen, wobei mir vom zusehen (ich stand draußen und musste filmen) schon ganz schlecht wurde. Und dann habe ich solange herumgekreitscht bis er stehen blieb. Mitten auf einem Huggel auf dem Hügelchen, daneben war ein größeres Schlagloch. Ein Foto gibt’s davon leider nicht. Und ich dachte mir, wenn er von dem Hügelchen abrutscht in die Vertiefung, …

Widerwillig setzte Frank zurück, wieder durch die Schlaglöcher hüpfend. Wobei er der Ansicht war, dass Allmo über die Piste nur gelacht hätte. Und mir wäre es halt lieber, wenn ich sehe, dass andere das vor uns gefahren sind und wir das somit auch können. Aber da ist ja niemand.

Anstatt also an der Caldera Blanca vorbei auf die Straße, die durch den Nationalpark Timanfaya führt zu fahren, fuhren wir außen herum über Mancha Blanca.

Ermita de los Dolores



Von Mancha Blanca unternahmen wir einen kurzen Abstecher zur Ermita de los Dolores in Tinajo. Einer sehr schlicht gehaltenen Kirche aus dem späten 18. Jahrhundert.



Der Legende nach drohte bei dem über fünf Jahre andauernden Vulkanausbruch das Dorf Tinajo von der Lava erfasst zu werden. Die Dorfbewohner zogen mit Schwertern dem Lavafluss entgegen. Einer der Anwohner rammte sein Schwert in den Boden und der Lavafluss versiegte. Das Dorf blieb so von der Lava verschont. Und genau an der Stelle, wo das Schwert in den Boden gerammt wurde, da wurde ein paar Jahrzehnte später die Ermita de los Dolores errichtet.

Timanfaya Nationalpark



Der Timanfaya Nationalpark beginnt nur wenige Kilometer von der kleinen Kirche entfernt. Dass die Straße LZ-67, die mitten durch den Nationalpark führt, eigentlich nur für Fahrzeuge bis zu 5,5 Tonnen befahrbar ist ignorieren wir. Wir zogen alle etwas mehr unseren Bauch ein (zugegeben, Emma machte nicht mit, die ist eh schon so dünn) und sahen direkt zwei Tonnen leichter aus. Geht doch 😉

Verschiedene Wandermöglichkeiten stehen zur Verfügung. Die Route durch den zentralen Teil des Timanfaya Nationalparks selbst, darf nur mit einer offiziellen Bustour befahren werden, was wir sehr schade finden. Da uns nicht der Sinn nach so einer Massenveranstaltung ist, verzichteten wir darauf. Die Autos standen wie eine Kamel-Karawane an der Straße im Nationalpark geparkt. Zwei Angestellte kontrollierten die Zufahrt zu dem Bereich, der nur mit einem gültigen Ticket für die Bustour befahrbar war.

Simas de Tinguation



Wir wollten uns entlang der Straße die Simas de Tinguation ansehen. Hört sich spannend an. Es handelt sich dabei um fünf vulkanische Schornsteine, die mehr oder minder senkrecht in die Tiefe führen. Absperrungen gibt es nicht, daher sollte man sich den Schächten vorsichtig nähern. Einer dieser Schornsteine soll eine Tiefe von über 100 Metern haben, zumindest wurde er bis zu der Tiefe erforscht. Wenn man nicht aufpasst, dann kann man also sehr weit unten landen.

Parkmöglichkeiten entlang der LZ-67 gibt es so gut wie keine. Die Straße führt ja auch mitten durch die fast 300 Jahre alten Lavafelder. Ab und zu führen schmale Wege durch die Felder, deren Zufahrt wir nicht zuparken wollten. Wir fuhren zunächst an den Simas die Tinguation vorbei, drehten, fuhren wieder zurück, drehten erneut und parkten Allmo auf einer der wenigen Flächen, die es gab.

Zwei Wanderwege / Trampelpfade führten durch die Lavafelder in Richtung der Schornsteine. Wegweiser gibt es natürlich keine, aber Maps.Me wies uns den Weg. Die Lavabrocken sind mit hellgrünen Flechten übersäht, wie auch bei dem Lavafeld über das wir vor ein paar Tagen gegangen sind.

Ganz unspektakulär breitete sich vor uns plötzlich ein Loch im Boden auf. Ein wenig konnten wir hinabklettern, um einen besseren Blick auf das Loch werfen zu können. Bloß nicht auf dem Schotter abrutschen, sonst geht’s ganz tief nach unten.



Frank meinte, dass das ja ganz schön gefährlich ist, wenn irgendwer in der Nähe übernachtet und mal eben austreten will. Und Schwupps, weg ist er/sie. Aber das kann ja nicht geschehen, weil’s keine vernünftigen Parkmöglichkeiten gibt und übernachten im Nationalpark ja eh verboten ist.

Auf dem Weg zurück zu Allmo sah ich einen Bus über die Straße fahren und machte mir wegen unseres Gewichts direkt weniger Gedanken. Denn so ein Reisebus wiegt eindeutig mehr als wir.

Bei der Möglichkeit zu den verschiedenen Vulkanen zu wandern ist es doch verwunderlich, dass es kaum Plätze am Straßenrand gibt, wo man das Fahrzeug abstellen kann. Wobei uns das ja nicht weiter stören muss, schließlich sind wir (trotz bewölktem Himmel) wanderfaul.

Die Vulkanlandschaft im Nationalpark wirkt anders, als die Vulkane, die wir bisher gesehen haben. Die Farben grün und rot dominieren, statt der sonst üblichen hellbraunen Farbtöne.



Die Straße führt uns wieder aus dem Nationalpark hinaus. Wir fuhren vorbei an dem Touranbieter für Kamelritte. Viele Pkws und ein Reisebus standen dort geparkt. Wie gut, dass wir beide schonmal auf einem Kamel geritten sind (in Ägypten 2015). Mein erste Kamel-Reit-Erfahrung durfte ich mit Nadine machen, als wir 2001 (?) auf Gran Canaria unseren Urlaub verbrachten.

La Geria



Wir fuhren heute ein wenig kreuz und quer. Wo wir schonmal in der Nähe waren, kamen wir nicht umhin durch La Geria zu fahren. La Geria befindet sich quasi auf der Rückseite vom Nationalpark und ist die Weinanbau Region Lanzarotes. Auf den Vulkanfeldern und den Vulkanen sind Schweinebuchten (Mulden, Abmauerungen) angelegt, in denen Wein wächst.

Entlang der Straße reiht sich gefühlt eine Bodega an die andere an. Natürlich standen Reisebusse davor geparkt. Irgendwo müssen die hungrigen Touristen schließlich speisen. Wir begnügten uns mit ein paar Fotos und fuhren weiter zickzack.



Denn unser nächstes Ziel lag wieder in Richtung Flughafen. Wir mussten dringend zu Mercadona – neues Futter für Emma kaufen. Das spanische Katzenfutter scheint sie etwas lieber zu fressen als den riesigen Vorrat an deutschem Katzenfutter, den wir mit uns rumfahren. Was tut man nicht alles für das liebe Vieh? Jetzt müssen wir es nur noch schaffen, dass sie tagsüber so viel frisst, damit sie nachts nicht nach Futter verlangt. Ein schwieriges bis unmögliches Unterfangen.

Nach dem Einkauf nahmen wir wieder Kurs auf die Westküste. Weil’s so schön war, wollten wir nochmal nach Famara. Hoffentlich wird es diesmal nicht ganz so windig sein.

Tbc

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