Wir verließen den Mavrovo See bei bester Sicht (also fast keine) mit Zwischenziel Tetovo und fuhren anfangs tatsächlich noch einige Höhenmeter nach oben. Der Autofahrer vor uns war wohl mit dem Nieselregen und der diesigen Sicht etwas überfordert und fuhr beinah im Schneckentempo und auch recht weit mittig auf der Straße vor uns her.
Anstatt ab Gostivar über die kostenpflichtige Autobahn Richtung Tetovo zu fahren, auf die mit Schildern sehr deutlich hingewiesen wird (und die Mauthäuschen waren auch nicht zu übersehen), entschieden wir uns für die westlich von der Autobahn verlaufene Straße. Diese führte uns durch eine Vielzahl an Ortschaften. Wobei wir im ersten Dorf bezweifelten, dass das eine gute Idee war. Die Straße war zwar nicht sehr eng, aber auch nicht richtig breit. Und man weiß ja nie, wie es im weiteren Straßenverlauf aussieht.
Wir hielten aber tapfer Kurs auf Tetevo und mit jedem LKW, der uns entgegen kam, war klar, dass die Straße auch groß genug für uns sein wird. Und so war es dann auch.
Vielfach sahen wir unterwegs die albanische Flagge, aber auch die türkische. Vor einem Supermarkt hingen zusätzlich noch die Flaggen von der EU und dem Kosovo.
Wir fragten uns, ob der ALDA-Supermarkt, den wir unterwegs mehrfach sahen, eine Kopie von ALDI ist?
In Tetovo hielten wir an der Arabati Baba Tekke. Glücklicherweise stand am Seitenstreifen neben dem Fußballplatz ausreihend Parkraum zur Verfügung. Wir waren etwas irritiert, warum zu der frühen Uhrzeit (so gegen 10:30 Uhr) ein Fußball-Training von vielleicht 10 Jährigen stattfand. Beim vorbei gehen sahen wir dann auf den Trikots den Aufdruck Akademie. Dort wurde also der Nachwuchs der nordmazedonischen Fußballmannschaft trainiert.
Das parkähnliche Gelände der Andachtsstätte Arabati Baba Tekke umfasste ein paar ältere Gebäude, u. a. Gebetsräume. Wir wurden direkt von einem Mann und einer Frau verfolgt, die jedoch nicht mit uns sprachen. Dennoch fühlten wir uns unwohl und nahmen schnell wieder Reißaus.
Nicht weit entfernt befindet sich die Bunte Moschee, die auch Pascha-Moschee genannt wird. Ursprünglich im 15. Jahrhundert erbaut, wurde sie 1838/1839 in der heutigen Form errichtet. Von außen, wie von innen, ist sie reichlich bunt bemalt. Eine Besichtigung des Innenraums ist Frauen gestattet, diese müssen jedoch Kopf und Schultern bedecken. Mir wurde von einem Herrn, der mich im Garten der Moschee sah und mit mir dann in das Gebäude ging, ein Tuch gereicht. Schuhe mussten natürlich draußen ausgezogen werden. Eigentlich haben zum Gebet nur Männer Zutritt zu der Moschee. Eintritt ist keiner zu zahlen, es steht jedoch eine Spendenbox bereit.
Die Wände im oberen Bereich sind mit Gebäuden und Landschaften aus Spanien (Cordoba), Italien, Türkei, Mekka, … bemalt. So erklärte mir der Herr. Die unteren Malereien sollen noch original sein, also von 1839. Die Malereien sind wirklich sehr beeindruckend. Daher sollte man unbedingt auch einen Blick von innen hineinwerfen (natürlich nicht wenn Messe ist).
Die bunte Moschee befindet sich in einem Lebhaften Viertel von Tetovo, mit vielen Geschäften. Weil das mit dem Parken dort nicht so einfach ist, blieb Frank mit Allmo im Halteverbot stehen und wartete auf mich. Schlauer wäre es gewesen von der Tekke (oder zwischen der Tekke und der Moschee zu parken) dorthin zu laufen.
Grundsätzlich prägen die Moscheen das Stadtbild in Nordmazedonien. Kirchen gibt es zwar auch, die fallen jedoch weniger auf.
tbc