Radstädter Tauernpass


Unser Tagesziel befand sich ungefähr 160 Kilometer von uns entfernt, in Richtung Salzburg, die wir nach Möglichkeit über Bundes- und Landstraßen fahren und die mautpflichtige Autobahn meiden wollten. Das wir dabei ganz unbeabsichtigt über zwei Alpenpässe fuhren, war Zufall.

Recht zügig ließen wir die weitläufige Bebauung von Villach hinter uns und folgten dem Verlauf der Bundesstraße 100, die sehr gut zu befahren war.

In Spittal bogen wir auf die Bundesstraße 99 ab, die kurviger und schmaler war. Eingeengt von Felsen auf der linken und einem Flusslauf auf der rechten Seite, kamen wir auf der 99 jedoch nicht sehr weit. Ein Durchfahrtverboten-Schild wegen Baumfällarbeiten, die zu den regulären Arbeitszeiten (8 – 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr) erfolgten, stoppte uns. Wir folgten dem Umleitungsschild, fanden bei der Weiterfahrt jedoch kein weiteres. Wir drehten eine Runde um den Berg und kamen genau am Ausgangspunkt wieder aus. Das war schonmal super gelaufen.

Da ein Auto aus der eigentlich gesperrten Straße heraus kam, versuchten wir unser Glück. Doch nach einigen Kilometern war dann tatsächlich die Straße für die Durchfahrt gesperrt und bis zur Pausenzeit waren es noch fast zwei Stunden. Die wollten wir natürlich nicht absitzen. Also drehten wir um, folgten dem Umleitungsschild und suchten uns selbst unseren Weg. Glücklicherweise war die kleine und schmale Bergstraße für Fahrzeuge bis 14 Tonnen zugelassen. Zu Beginn kam uns gefühlt ständig ein Auto entgegen. Ausweichmöglichkeiten gab es jedoch ausreichend.

An irgendeiner Stelle entschieden wir dann eigenständig wieder auf die Bundesstraße 99 zurückzufahren und hatten Glück, dass wir hinter der gesperrten Strecke aus kamen.




Kilometer um Kilometer folgten wir dem Straßenverlauf und näherten uns plötzlich dem Katschbergpass, dessen Scheitel auf 1641 Metern liegt. Uns war gar nicht bewusst, dass wir Pässe überqueren würden. Ein schneller Blick ins Internet verriet, dass die Passstraße eine Steigung von bis zu 17 % hat. Das musste der Allmo auf den letzten Höhenmetern dann auch feststellen. Glücklicherweise lag nur Schneereste links und rechts am Straßenrand und auf den Hängen. Ansonsten wäre es noch spaßig geworden Allmo Schneeketten auf die Reifen zu ziehen. Wobei es dafür extra Haltebuchten gibt. Vermutlich wären wir bei Schnee umgedreht und hätten den Weg über die Autobahn gewählt.




Der Pass selber war unspektakulär. Es gab einige Parkplätze, die gut belegt waren. Einen vernünftigen Haltepunkt oder eine schöne Aussicht gab es dort jedoch nicht. Bei der Weiterfahrt waren die Ausblicke deutlich interessanter. Insbesondere die grünen Täler und die dahinterliegenden hoch aufragenden grauen Felsen mit ihren Schneekuppen sahen herrlich aus.

Nachdem wir die erste Passstraße gemeistert hatten kündigte sich irgendwann der nächste Pass an. Der Radstädter Tauernpass befindet sich auf 1738 Metern Höhe und dein Schild zeigte schon zig Kilometer vorher an, dass der Pass geöffnet ist.

Die ungefähr 100 Höhenmeter Unterschied machten deutlich etwas aus. Schnee satt herrschte in Obertauern. Die Parkplätze waren bis auf einen Parkplatz alle auf der elektronischen Karte auf „rot“ gestellt. Mehrere Brücken führten über die Passstraße, so dass die Skifahrer einfach über die Brücke sausen konnten, ohne durch die Straße und die Geschäfte am Ski-Vergnügen gehindert zu werden. Die Ski-Lifte transportierten die Leute hoch auf die Pisten. Es herrschte ein reger Trubel und dass auch noch bei super sonnigem Wetter.




Am Ortsausgang nahm der Trubel und die Schneemenge ab. Wir schraubten uns wieder so einige Meter weiter nach unten. Die Pisten, die es unterwegs gab, waren alle präpariert. Was unschwer daran zu erkennen war, dass die Hügel neben der Schneepiste grünlich schimmerten.

Unser Nachtlager befand sich in Werfen, direkt an dem Fluss Salzach. Wir parkten Allmo auf dem Parkplatz für die Shuttle-Busse, die zur Eishöhle fahren. Diese öffnet jedoch erst wieder Ende April, daher hofften wir, dass sich niemand daran stört, dass wir dort übernachten wollen.


Ein kleiner Weg führt am Fluss entlang zum Bahnhof. Ein paar Bänke waren dort neben aufgestellt. Wir genossen die Sonne auf einer dieser Bänke. Mit um die 15 Grad war es auf ca. 600 Höhenmetern frühlingshaft warm. Allmo bekam erneut so einige interessierte Blicke und positive Kommentare. „Cooler Camper“.

Eine unbeschreiblich schöne Bergkulisse befand sich um uns herum. Die Burg Hohenwerfen, die auf uns herunterschaute, möchte ich natürlich nicht unerwähnt lassen.

Samstag, 18. März 2023



Die Nacht war, dank ein paar junger Männer, die gegen 1 Uhr nachts mit einem PKW auf den Parkplatz gesaust kamen und in unserer Nähe den Wagen abstellen und sich unterhalten mussten, etwas unruhig. Zum Glück verschwanden sie nach ungefähr einer halben Stunde wieder. Trotzdem waren wir erstmal wach. Zum Glück schafften wir es irgendwann die Züge, die regelmäßig fuhren, auszublenden und wieder einzuschlafen. Bis um 6 Uhr morgens die Kirchenglocken das gesamte Dorf weckten.

Immerhin startete der Tag freundlich. Und als die Sonne es über die Berge geschafft hatte, war es in unserem Dachzelt einfach nur herrlich! Wir hätten ewig im Dachzelt sitzen bleiben können, doch wir mussten bzw. wollten weiter.

Bereits gestern waren wir verwundert, dass an den Straßenecken große Milchkannen bzw. Milchfässer standen. Wir vermuten, dass die Höfe für den Milchwagen schlecht erreichbar sind und sie deshalb vom Landwirt an die Straßenecke gestellt werden. Einen anderen Sinn kann es kaum geben.



Unser Vorhaben die wenigen Kilometer (ungefähr 35 km) bis zur österreichisch-deutschen Grenze komplett über die mautfreie Bundesstraße zu fahren, wurde in einer Ortschaft durch ein Durchfahrt-Verboten-Schild für Fahrzeuge schwerer 3,5 Tonnen zunichte gemacht. Natürlich gab es an der Stelle eine Autobahnauffahrt, die wir dann wohl oder übel nahmen. Die nächste Abfahrt fuhren wir direkt wieder von der Autobahn und konnten erfolgreich unseren Weg nach Deutschland über die Landstraße fortsetzen.

Mitten in den Bergen bzw. auf den idyllisch grünen Bergwiesen war die Grenze gar nicht als solche zu erkennen, hätten dort nicht Schilder gestanden, die auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen in Deutschland hingewiesen hätten. Natürlich stand dort auch das „Bundesrepublik Deutschland“ Schild.

tbc

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