Eine Strecke von rund 170 Kilometern lag noch vor uns, um den Embalse de Alange zu erreichen, wo wir übernachten wollten.

Zunächst fuhren wir einige Zeit über eine sehr gut ausgebaute Landstraße. Die interessanten Kirchen und Festungen in Zufre und Santa Olalla del Cala sahen wir nur bei der Vorbeifahrt und markierten uns die Orte, falls wir noch mal in der Nähe sind.

Emma wurde von Kilometer zu Kilometer quängeliger. Anstatt wie sonst, ruhig in ihrer Box zu liegen, wollte sie nach hinten. Doch der Durchgang ist während der Fahrt geschlossen. Emma prüfte dies mehrfach, doch der Durchgang wollte sich trotz frustriertem Maunzen einfach nicht öffnen.

Zwischendurch schaute sie zu uns und maunzte uns verzweifelt an. Ich nahm sie zu mir nach vorne und kraulte sie einige Zeit, bis sie nicht mehr wollte. Inzwischen waren wir auf der mautfreien Autobahn unterwegs, wo wir etwas, aber auch nicht viel schneller vorwärts kamen. Allmo ist schließlich ein LKW und kein Rennwagen.

Ich holte Emma ein zweites Mal zu mir. Diesmal ließ sie sich das Kraulen länger gefallen und blieb danach auch hinten ruhig sitzen.

Bevor wir den Embalse de Alange ansteuerten, fuhren wir bei Vilafranca de los Barras von der Autobahn ab. Die Umgehungsstraße führte uns zunächst zu Mercadona, wo wir für die nächsten Tage frische Lebensmittel einkauften und anschließend noch zu einer günstigen Tankstelle. Im Vergleich zu den Kanaren war 1,30 Euro für den Liter Diesel natürlich nicht günstig. Aber für spanische Verhältnisse war der Preis unschlagbar gut.

Zu der kleinen Tankstelle gehörte auch noch eine kleine Waschanlage mit SB-Boxen, so dass Allmo nicht nur vom Salzwasser, sondern auch von seinen vorhin frisch erworbenen Schlammspritzern befreit wurde.

Die Zeit rannte immer mehr davon und bis zu dem Embalse de Alange waren es jetzt immer noch 40 Kilometer. So weite Fahrstrecken, so lange Fahrtage und ein spätes Ankommen sind wir gar nicht mehr gewöhnt. Am meisten machte es allerdings – wie bereits geschildert – Emma zu schaffen.

Gegen 17:30 Uhr hatten wir dann nach 277 Kilometern endlich unser Ziel erreicht. Interessanterweise standen bereits zwei Womos aus unserem Nachbarkreis Viersen am Ende des Weges geparkt. Frank fuhr Allmo dann noch auf den letzten Zipfel im Gelände, damit wir nicht zu Gruppenkuschlern werden. Nur mit unseren Holzbrettern schafften wir es die starke Unebenheit auszugleichen.



Frank begann direkt das Fleisch für unser Gyros anzubraten, während ich mich zunächst um Emma kümmerte. Danach ging’s der Zwiebel, dem Knoblauch und der Gurke an den Kragen. Mit den restlichen Tiefkühl-Pommes, die immer noch gefroren waren, zauberten wir uns ein köstliches Gyros mit Zaziki und Feta.

Beim Abendessen blickten wir auf den Stausee, die angrenzenden Hügel und insbesondere auf den Hügel mit den Resten des Castillos.

Mit großen Schritten geht es nun unausweichlich in Richtung Heimat. Nach 5,5 Monaten auf den Kanaren war es heute schon ein wenig ungewohnt auf dem spanischen Festland unterwegs zu sein. Die Landschaft unterschied sich ganz extrem von der, die wir zuletzt gewohnt waren. Der Blick war viel weiter (abgesehen davon, dass es etwas diesig war), die Landschaft viel offener. Wir fuhren vorbei an Flächen, die für den Ackerbau genutzt werden, an Obstplantagen, Olivenhainen, Weideflächen mit Kühen und Schafen. Es war sehr viel sehr grün. Die Stauseen, die wir passierten, waren sehr gut mit Wasser gefüllt.

Auch wenn wir der sehr schönen Zeit auf den Kanaren doch etwas hinterhertrauern, so stellen wir doch fest, dass es auch auf dem Festland schöne Ecken gibt. Wenn wir nicht auf der Rückreise wären und uns nicht zügig der Heimat nähern würden, dann wäre so eine lange Tagesetappe unvorstellbar. Dann würden wir diese Ecke von Spanien noch intensiver genießen.  

Am Abend verfärbte sich der Himmel zunächst in ein leichtes orange und dann leicht rosa. Die umliegenden Hügel spiegelten sich im Wasser des Stausees. Schön sah es aus.

Mittwoch, 20. März 2024

Was für eine himmlisch ruhige Nacht. Es war einfach ein Traum. Am Morgen wollten wir gar nicht aufstehen und genossen einfach nur die Ruhe. Vielleicht hatten wir auch ein wenig Jet-Lag 😉 Immerhin mussten wir die Uhren gestern eine Stunde vor stellen. Somit gab es heute ein Spätstück anstelle eines Frühstücks.

Draußen war es trüb und relativ frisch. Der Hügel mit dem Castillo wurde zur Hälfte vom Dunst verschluckt. Nach dem Spätstück ging’s auf eine erste kurze Etappe nach Merida.

Tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert