Als wir vor zwei Jahren bei Badajoz über die Grenze fuhren, verzichteten wir auf einen Besuch von Merida, weil es ein Umweg gewesen wäre. Wie der Zufall es so wollte, lag die Stadt nun auf unserem Weg und daher war es klar, dass wir in Merida anhalten werden.

Auf dem Weg nach Merida passierten wir ein Gelände mit zerfallenen Gebäuden, auf deren Stützpfeilern diverse Storchfamilien wohnten.



Wir parkten etwas außerhalb auf einer großen freien Fläche, die wohl auch als Markt und für Veranstaltungen genutzt wird. Direkt daneben befand sich ein offizieller und kostenpflichtige Womo-Stellplatz. Interessanterweise standen mehr Camper vor dem Stellplatz als auf diesem.

Frank hatte keine Lust durch die Stadt zu laufen und blieb bei Allmo zurück. Also begab ich mich allein auf die Spuren der Römer. Diese hatten in Merida so einige Bauwerke errichtet, wovon manches auch noch vorhanden ist.

Am Fluss entlang steuerte ich zunächst die römische Brücke (Puente Romano de Merida) an. Gleich mehrere Besuchergruppen hatten sich dort eingefunden, entsprechend voll war es auf der Brücke. Eins von vier Haupttoren, die in die damalige Stadt führten, befindet sich bei der Brücke. Ein Teil der alten Stadtmauer ist noch vorhanden. Ein Blick hinter das Haupttor und in die sich anschließende Festung Alcazaba ist nur gegen ein Eintrittsgeld möglich. Ein Kombi-Ticket für alle römischen Sehenswürdigkeiten kostet 16 oder 17 Euro. Nur das römische Theater kostet bereits 13 Euro. Wer sich also das Theater und noch irgendetwas anderes ansehen möchte, der kommt mit dem Kombi-Ticket besser weg.



Vom Fluss weg führte mich der Weg in die Stadt bis zur Plaza de Espana , an der sich viele ältere Gebäude befinden. Manche mit hübschen Balkonen und andere mit interessanten Dekorationen. Auf dem Turm des Rathauses nistete ein Storchenpaar. In der Mitte des Platzes befand sich ein Springbrunnen, der von einer Schulklasse in Beschlag genommen wurde.
An allen vier Ecken des Platzes befand sich eine kleine Gastronomie bzw. Cafe.

Von der Plaza unternahm ich einen Abstecher zum Arco de Trajano. Immerhin der doppelreihige Bogen ist noch erhalten und passt irgendwie so gar nicht mit der angrenzenden Bebauung zusammen.


Über die Plaza ging es weiter zum Temple of Diana. Der, so wie es aussah, gut rekonstruiert wurde. Ein Stück weiter die Straße runter war der Portico del Foro Municipal de Augusta Emerita zu finden. Neben ein paar erhaltenen Säulen stehen dort auch noch römische Figuren. Mal mit und mal ohne Kopf.

Bis zum römischen Theater (Teatro Romano) war es nun nicht mehr weit. Das Eintrittsgeld wollte ich mir sparen und dachte, dass ich von außen einen Blick auf das Theater werfen könnte. Doch so weit ich es erkennen konnte war das Gelände nicht nur eingezäunt, sondern auch mit hohen Büschen und ecken umfriedet. Ein Blick auf das Theater somit nicht vorhanden. Auf eine Umrundung des gesamten Geländes verzichtete ich, weil ich nicht erwartete, dass irgendwo ein Loch im Zaun einen Blick ermöglichen wird.



Den Weg zum Circo Romano de Merida sparte ich mir. So eine große freie Fläche, auf der früher Wettkämpfe ausgetragen wurden, hatten wir uns letztes Jahr bereits in Olympia angesehen.

Ich schlug stattdessen den Rückweg ein. Dieser führte mich vorbei an den Resten des alten Aquädukts Acueducto de los Milagros, das sich in einer weitläufigen Grünanlage befindet. Dieses Aquädukt war stellenweise noch gut erhalten und natürlich fanden Störche dies auch als idealen Nistplatz.

Über die Puente Romano del Rio Albarregas ging’s zurück zu Allmo.



Frank hatte zwischenzeitlich entdeckt, dass es an dem Platz freies WLAN der Stadt gab. Wie praktisch. Denn seit heute Morgen funktioniert unsere spanische Handykarte nicht mehr. Für die letzten 10 Tage wollten wir die Karte nicht verlängern und müssen nun schauen, dass wir mit unseren deutschen Handykarten mit 6 oder 7 GB bis zum Ende der Reise klar kommen. Könnte knapp werden.

Inzwischen war es Zeit für’s Mittagessen und anschließend steuerten wir unser nächstes Ziel an. Auch die Sonne ließ sich zur Mittagszeit in Merida endlich blicken, aber noch sehr zögerlich und zaghaft.

Tbc

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