Ochsenbauchbucht


Die berühmte Ochsenbauchbucht, auch unter Voidokilia Beach bekannt, war unser Ziel.

Schon bei der Anfahrt fesselte uns der Anblick der Lagune mit den Flamingos und die hügelige Landschaft drumherum.

Wir parkten Allmo über einem kleinen Schlammloch und gingen direkt zum Wasser. Die Felsen, die die Ochsenbauchbucht einrahmen, erinnerten uns an die Karstberge in Vietnam und Thailand. Die Sonne schien, und das Wasser schimmerte türkisblau. Allerdings war es für Südostasien nicht warm genug.

Wir spazierten an der Bucht entlang bis zum linken Ende, bahnten uns den Weg durch die Sanddünen hoch hinauf bis zur Höhle von Nestor. In der Mitte der Höhle, unter dem kleinen Loch in der Decke, hatte jemand eine Feuerstelle errichtet.





Unter uns bereitete die Ochsenbauchbucht sich in voller Breite und Tiefe aus. Von unten ließ sich dies nur erahnen, doch von oben sah die schöne halbrundgeschwungene Bucht einfach nur schön aus.

Die Hälfte der Strecke zu den Ruinen des ehemaligen Kastros hatten wir nun schon erklommen und nahmen auch noch die letzten Höhenmeter in Angriff. Der Pfad den Fels hoch war nur notdürftig mit Stahlseilen gesichert bzw. waren diese inzwischen marode geworden. Wir kämpften uns den Felsen hoch, schlugen uns durchs Dickicht und standen schließlich vor einem Loch in der dicken Festungsmauer. Irgendwer hatte ein Seil montiert, mit dessen Hilfe wir durch das Loch hoch klettern konnten. Auf dem Plateau muss einst eine gewaltige Festung gestanden haben. Einige der Außenmauern waren erhalten geblieben und wir spazierten auf dieser Mauer entlang. Die Rundtürme waren nur noch ansatzweise vorhanden. Wir umrundeten einmal die Festungsmauern bzw. das was davon übrig war und traten durch das Loch in der Mauer wieder unseren Rückweg zur Ochsenbauchbucht an.





Vorbei an der Höhle des Nestor und über die Sanddünen ging es an der Ochsenbauchbucht entlang wieder zu Allmo zurück. Die Sonne hatte sich während unseres Ausflugs hinter Wolken versteckt, was während der Wanderung nicht so schlimm war.

Mit wenig Begeisterung stellten wir fest, dass direkt neben uns ein Van geparkt hatte. In der Hoffnung, dass dieser später wieder fuhr, blieben wir zunächst mit Allmo so geparkt. Nach einer Bürozeit zog es uns bei Sonnenschein an den Strand. Es war beinah windstill und daher ideales Wetter, um die Frisbee zu werfen. Als die Sonne hinter dem Karstberg stand und dieser unseren Platz in den Schatten stellte, zog es uns zu Allmo zurück. Inzwischen war es auch Zeit für ein frühes Abendessen. Pizza sollte es geben.





Wir stellten erfreut fest, dass der Van gerade dabei war auszuparken, um im gleichen Augenblick festzustellen, dass auf der anderen Seite, mit gerademal einem Meter Abstand ein Womo aus Frankreich geparkt hatte. Uns blieb über so viel Frechheit glatt die Sprache weg. Warum um alles in der Welt, muss ich mich so nah an jemanden ran kuscheln, wenn doch am Straßenrand auch noch jede Menge Platz war?

Kurzum parkten wir Allmo um, um unsere Ruhe zu haben. Da der eigentliche Parkplatz ein wenig unter Wasser stand, war ein Durchkommen mit normalen Fahrzeugen nicht möglich. Frank nutzte die bereits vorhandene Matschspur und fuhr mit Allmo an das andere Ende des Parkplatzes. Dort konnte uns niemand mit seinem Fahrzeug auf die Pelle rücken.

Als ich später unseren Müll zu den Containern brachte spielten die beiden Franzosen-Kinder lautstark auf den Sandhügeln. Gut, dass wir die Flucht ergriffen hatten.

Die Pizza schmeckte gut und wieder einmal freuen wir uns, über den Heißluftbackofen. Diesen erblickten wir vor Weihnachten wieder bei Lidl. Wir hatten unseren letztes Jahr erst Ende Januar im spanischen Lidl gekauft.  

Der Ruf der Schakale


Es ist kein Bellen oder Jaulen, wie bei einem Hund. Es klingt auch nicht wie das Heulen eines Wolfs. Es ist eher eine Mischung aus dem Gebrüll eines Indianers, wenn Kinder „Cowboy und Indianer“ spielen und wie Louis de Funes mit dem Außerirdischen in dem Film „Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe“ kommunizierte. Ja, so klingt die Sprache der Schakale. Zumindest hört sich das in meinen Ohren so an.

Mehrfach hörten wir auf Peleponnes dieses Geräusch. Zum ersten Mal in der Gianiskari Bucht, allerdings nur an den ersten beiden Abenden und dann in der ersten Nacht am Romanos Beach. Tja und dann in dieser Nacht und sogar am Morgen. Ob die Schakale durch die Lagune ihre Runde drehen, bevor sie zum Baden in das Wasser der Ochsenbucht eintauchen? Ich spinne nur ein wenig herum. Die Schakale werden wohl kaum schwimmen gehen.

Freitag, 6. Januar 2023



Es ist ein Feiertag in Griechenland und wir rechneten mit einem großen Ansturm auf die Ochsenbauchbucht. Daher gingen wir nach dem Frühstück zunächst mit den Flamingos auf Tuchfühlung. In einem schnellen Tempo rannten manche Flamingos auf Futtersuche durch das seichte Wasser der Lagune.



Anschließend gingen wir noch schnell den Hügel hinauf, wo sich ein mykenisches Grab befindet. Ähnliche Grabstätten hatten wir auf der letzten Reise in Spanien besichtigt. Wobei sie dort noch gut erhalten bzw. wieder in Stand gesetzt waren. Hier war das Dach im Laufe der Jahre eingestürzt. Der Eingangsbereich und das rundgemauerte Grab waren jedoch noch sehr gut zu erkennen. Für einen schönen Blick auf die Ochsenbauchbucht war es zu früh, denn die Sonne strahlte uns aus dieser Richtung entgegen.



Wir gingen zurück zu Allmo, verbrachten den Tag mit Bürozeit, Lesen, Frisbee werfen und entspannen. Zwischenzeitlich hatten wir den Strand für uns allein, und dann wurde er auch schon wieder von mehreren Leuten belagert. Übermäßig viel war zum Glück nicht los.

Auf unserem Standplatz hatten wir, abgesehen von ein paar Spaziergängern unsere Ruhe, denn mit einem PKW traute sich niemand durch den Modder zu uns hin.

Das Thema Mücken hielt sich in Grenzen. Klar gibt es an einer Lagune mit stehendem Wasser Mücken. Aber auch nicht mehr oder weniger als an anderen Orten. Und nur sechs Stiche an zwei Tagen sind sehr gut zu verkraften. Die faszinierende Landschaft an der Ochsenbauchbucht macht das mehr als wett.

In der Nacht war mehrfach das Rufen der Schakale zu hören. Ob diese sich von Flamingos ernähren und daher nachts in die Lagune gewandert kommen?

Samstag, 7. Januar 2023



Am Morgen befanden sich ein paar der Flamingos in dem Becken neben uns. Auf der Suche nach Futter scharrten sie mit den Füßen über den Boden und wirbelten irgendetwas auf, was sie dann direkt verspeisten. Ein sehr schöner Anblick.



Nach dem Frühstück brachen wir auf. Diesmal fuhr Allmo mitten durch den Modder. Auf dem Hinweg hatte Frank die bereits vorhandene Furche gewählt. Während die rechten Räder auf festem Boden fuhren „versank“ die linke Seite im Matsch. Allmo bekam dabei eine gefährliche Schieflage. Wobei das für mich, die hinter Allmo herlief, schlimmer aussah, als Frank sich in Allmo fühlte. Na dann… Mitten durch den Matsch hinterließ Allmo zwei gleichmäßige Fahrspuren. Allmo hatte seinen Spaß mit allen vier Rädern im Matsch spielen zu dürfen.

tbc

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