Allmo besucht die Feuerwache in Struga



Spontan entdeckte Frank am Ortseingang die Feuerwache. Fünf Fahrzeuge standen vor den Toren und glänzten in der Sonne. Wie wir erfuhren, ist montags Waschtag. Später standen alle Fahrzeuge wieder hinter den geöffneten Toren. Ein Teil der Feuerwehrmänner rückte zu einem Einsatz aus, während die anderen sich um Allmo versammelten. Wir öffneten Allmos Rollos und Türen, damit die Männer einen Blick hinein werfen konnten.

Nach einem kurzen Einsatz kam das ausgerückte Fahrzeug zurück und einer der Feuerwehrmänner begrüßte uns auf Deutsch. Dreißig Jahre lebte er in Österreich, was aber schon 25 Jahre her ist, und seine beiden Töchter wohnen in der Nähe von Bremen. Auch wenn er meinte, dass sein Deutsch sehr eingerostet wäre, so war es doch sehr gut.

Wir erfuhren, dass es in Nordmazedonien nur hauptberufliche Feuerwehrleute gibt. In Struga arbeiten vier Teams, die mit je 9 Mann besetzt sind. Seit ungefähr 2 Jahren wird in 12-Stunden-Schichten gearbeitet. Zuvor waren es 24-Stunden-Schichten. Bei einem größeren Einsatz werden die Leute natürlich auch aus dem Feierabend geholt und bekommen den Sondereinsatz extra bezahlt (4 Euro die Stunde).



Einer der Feuerwehrleute schlug vor, Allmo gegen eines der alten Fahrzeuge zu tauschen. Denn das wäre zu langsam. Er ließ sich nicht davon abschrecken, dass Allmo nur 80 km/h fährt. Deren altes Fahrzeug würde nur 40 km/h fahren. Wir geben unseren Allmo aber gegen nichts und niemanden her 😉

Im Sommer muss es in Struga nur so von deutschsprachigen Stimmen wimmeln. Denn viele Mazedonier, die in Österreich und der Schweiz leben, verbringen den Sommer in Struga. Die vielen modernen und vielleicht auch nicht typisch mazedonisch wirkenden Häuser, die wir während der Durchfahrt sahen, scheinen dies zu bestätigen.

Im Gebäude gab es neben Aufenthalts-, Ruheraum und Küche auch ein Billiard-Zimmer. Wir lernten den Kommandeur kennen, der uns auf einen Kaffee einladen wollte, was wir dankend ablehnten, schließlich trinken wir beide keinen Kaffee. Auf meine Nachfrage, ob wir vielleicht ein Abzeichen von der Feuerwache bekommen könnte durchsuchte der deutschsprechende Feuerwehrmann den Vorratsschrank. Leider vergebens. Kurzerhand riss er sein Abzeichen vom Hemd ab. Gerade in dem Moment erschien der Kommandeur, worauf ich meinte, dass das doch bestimmt Ärger mit dem Vorgesetzten geben würde. Und was macht der Kommandeur: Reißt sein Abzeichen ebenfalls vom Hemd und gibt es Frank. Und dann suchte er noch in seinem Schreibtisch nach zwei Abzeichen mit der nordmazedonischen Flagge und schenkte sie uns. Wir bedankten uns vielmals, wollten immer noch keinen Kaffee trinken und verschenkten im Gegenzug ein paar von unseren Allmo-Aufklebern.

Der Besuch in der Stadt Struga wurde beinahe zur Nebensache. Dennoch unternahmen wir einen Spaziergang entlang der Schwarzen Drin, die durch die Stadt fließt. Rechts und links vom Ufer reihten sich Cafés und Restaurants aneinander. Und obwohl es ein Montag war und gerade mal 11 Uhr, waren diese mehr als gut besucht.

Am Ende verhindert ein kleiner Holz-Staudamm, dass das Wasser aus dem Ohrid See zu schnell in den Fluss fließt. Wir überquerten den Fluß Schwarze Drin und gingen an der anderen Flussseite zurück zu Allmo.

Struga ist deutlich kleiner, dadurch aber auch viel gemütlicher als Ohrid. Durch die Gastronomie und die Geschäfte, die wir sahen, ist die Stadt sehr modern und wirkte sympathisch auf uns.


Unterwegs kauften wir im Supermarkt ein paar Kekse, als Dankeschön für die Abzeichen, die wir von der Feuerwehr geschenkt bekommen hatten. Diesmal war auf dem Hof niemand zu sehen, aber wir kannten uns im Gebäude ja auch schon bestens aus. Nachdem wir die Kekse verschenkt hatten, bekamen wir noch jeder eine Dose „Golden Eagle“ Energy Drink geschenkt. Das Angebot uns zu setzen lehnten wir ab, denn eigentlich hatte Frank bei dem Vulkan Reifen Händler gegenüber auf dem Hinweg einen Termin zum Reifenwechseln vereinbart (zumindest mit Händen und Füßen).

Doch als wir mit Allmo auf den Hof rollten, bekam der Herr große Augen. Er war wohl davon ausgegangen, dass wir die Reifen von einem PKW von vorne nach hinten gewechselt haben möchten, aber nicht bei einen LKW. Also hatte sich das Thema schneller erledigt als gedacht. Dann hätten wir doch noch bei der Feuerwehr bleiben können, aber jetzt wollten wir nicht schon wieder dort aufkreuzen. Also setzten wir unseren Weg fort.

tbc

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