Cuvier-Schnabelwal



Nördlich von El Cotillo stoppten wir am Strand La Concha. In der sichelförmigen Bucht war das Wasser türkisblau und fiel sanft ab. Ein Paradies für Familien. Entsprechend viele Kinder sprangen dort herum. Das Rettungsschwimmer-Häuschen war sogar besetzt. Gegen Steinmännchen schien hier niemand was zu haben, dafür war das Bauen von Steinburgen verboten.




Eine Lavazunge führte ins Wasser zu der ersten Hafenstruktur. Eigentlich war dies nur eine kleine Mauer, die irgendwann errichtet wurde, um das Becken neben dem familienfreundlichen Strand etwas vor den Wellen zu schützen.

Sowohl auf dem Parkplatz als auch auf dem Strand herrschte für unseren Geschmack zu viel Trubel, so dass wir weiterfuhren.

Am südlichen Ende von El Cotillo befindet sich an der Küste neben dem Torre del Toston das Skelett eines Wals.

Der Torre sieht genauso aus, wie der Turm auf Lanzarote, als ich am Mittwoch allein zur Marina Rubicon ging. Dieser Turm scheint wohl mal für die Öffentlichkeit zugänglich gewesen zu sein. Unten steht ein Schild mit den Preisen. Es war jedoch nicht zu erkennen, wann der Turm geöffnet hat.

Wal-Skelett



Bei dem Wal-Skelett handelt es sich um einen weiblichen Cuvier-Schnabelwal mit einer Länge von 5,75 Metern. Frank war begeistert, dass dieser eine Hand mit Fingern hatte. Zumindest sahen die Knochen so aus. Oder hatte irgendwer die Knochen nur falsch zusammengepuzzelt?

Der Wal soll in 2004 vor Majanicho gestrandet sein. Der Tod wird mit militärischen Übungen vor der Inselküste in Verbindung gebracht, da fast zeitgleich drei Cuvier-Schnabelwale an den Küsten von Fuerteventura und Lanzarote strandeten. Das Skelett gehört zu der Ausstellung „La Senda de los Cetaceos – Die Spur der Meeressäuger“. Über die Insel verteilt sind insgesamt fünf Wal-Skelette ausgestellt.



Unseren Übernachtungsplatz an der Playa del Castillo konnten wir schon sehen und fuhren über die Piste die wenigen Kilometer bis ans Ziel.

Entlang der Küste gibt es viele Möglichkeiten zu stehen. Wir suchten uns eine „Bucht“ in der bisher nur ein anderer Camper stand und das mit ausreichend Abstand. Tagesbesucher parkten lieber auf dem Platz an der vorherigen Klippe, was uns ganz recht war. So hatten wir mehr Ruhe.

Von unserem Platz führte ein etwas steiler Weg hinunter bis an den Strand, der sich über mehrere Buchten streckt. Weiter Richtung El Cotillo versuchten Surfer ihr Glück. An unserem Strandabschnitt war es sehr ruhig. Wir machten es uns eine dieser Schweinebuchten gemütlich, wobei wir nun – nachdem wir das erste Mal in so einer Bucht lagen – nicht verstehen können, was die Leute daran toll finden. Die Sonne staut sich extremst in diesen Buchten und wenn man flach auf der Decke liegt, dann bekommt man keinen Windzug ab. Stattdessen brutzelten wir in der Sonne.

Schwimmen ist an dem Strand verboten Die Strömungen sind zu stark und zudem befinden sich Lavafelsen versteckt im Wasser. Die rote Fahne war gehisst, auch wenn diese vom Wind schon sehr verschlissen war. Zum Erfrischen wagten wir uns jedoch ins Wasser.



Nach einiger Zeit wurde es dann doch zu warm und außerdem war es Zeit für ein Eis. Also kehrten wir zu Allmo zurück, der die ganze Zeit über uns auf den Klippen thronte. . In seinem Schatten hielten wir es gut aus. Wenn nur nicht der Wind wäre …

Zum Abendessen gab es eine asiatische Nudelpfanne. Sehr lecker und vermutlich auch das auf unseren Reisen am häufigsten gekochte Gericht.

Bei einem kurzen Abendspaziergang entdeckten wir, dass den Strandabschnitten bestimmte Aktivitäten zugeordnet sind. Es gibt einen kleinen Bereich zum Schwimmen, einen anderen Bereich für die Surfer, der nächste ist für Kitesurfer, usw. Wir parkten in der Kite-Surfer Zone. Wobei sich am Abend nur drei Personen darin versuchten.



Nach dem die Sonne untergegangen war verfärbte sich der Himmel zunächst leicht orange und dann hellrosa, was wunderschön aussah.

Samstag, 28. Oktober 2023



Das Meeresrauschen hatte heute Nacht eine extreme Lautstärke. Nun nicht verwunderlich, wenn für die Kanaren schon wieder eine Vorwarnung für gefährliche Wettererscheinungen an der Küste am Freitagabend ausgesprochen wurde. Diesmal sollen die Wellen aber nur eine Größe von 3 – 3,5 Metern erreichen. Auf Fuerteventura ist der Westküste betroffen, also da wo wir gerade sind. Das erklärt vielleicht warum das Rauschen so extrem laut war.

Am Morgen war es zunächst wieder bewölkt. Wir entschieden uns dafür noch eine Nacht zu bleiben. Hier standen wir gut, ohne direkte Nachbarn, hatten einen schönen Blick auf das Meer und einen einfachen Zugang zum Strand. Warum also weiterziehen?

Den noch bewölkten Himmel nutzten wir zu einem Spaziergang nach El Cotillo. Wir benötigten noch Brot für die nächsten Tage. Die auf Karten-Gockel angezeigte Bäckerei am nördlichen Ende des Dorfes war jedoch eher ein Café. Also kauften wir unser Brot und zwei Apfel-Teilchen bei dem Supermarkt HiperDino. Die hatten in dem Supermarkt sogar eine recht große Auswahl. Vor dem Regal mit den Chips bekam Frank leuchtende Augen. Standen dort doch tatsächlich Funny Frisch Chips ungarisch. Bei dem Preis von 3,65 Euro für 150 Gramm blieben die Chipstüten auch weiterhin im Regal stehen.



Für wenige Sekunden hatte Frank den Ehrgeiz sich im Freiluft-Fitnessstudio sportlich zu betätigen. Es fehlten jedoch die Duschen, so das er schnell aufgab.


Am Turm und am Wal-Skelett war noch nichts los. Die Menschen schliefen wohl noch. Auf den Klippen neben dem Playa del Castillo sahen wir die Wellen auf den Strand zu rollen. Sie waren eindeutig größer und kräftiger als am gestrigen Tag.



Über den Strand gingen wir zu Allmo zurück und recht bald danach mit Picknickdecke und Badesachen wieder zum Strand herunter. Warum bei dem Wellengang Menschen mit ihren Kindern diesen Strand aufsuchten muss man nicht verstehen. Da war der Playa La Concha im Norden doch viel besser für geeignet.



Sonne und Wolken wechselten sich ab. Wobei es bewölkt sehr angenehm war und mit der Sonne viel zu heiß. Zur Mittagszeit flüchteten wir zu Allmo. Während ich mich ins Bett legte und las, saß Frank draußen im Schatten.

Später bereiteten wir unser Abendessen zu. Spät kam eine Gruppe zu Pferd den Weg entlang geritten und bog Richtung Berge ab. Das kleine Amazon-Pony konnte mit den großen Pferden nicht mithalten und spazierte hinterher. Der Abstand zu den anderen wurde immer größer und größer.


Zum Abschluss des Tages wurden wir mit einem phänomenalen Sonnenuntergang belohnt. Die Sonne tauchte in das Meer ein und anschließend leuchtete der Himmel in den herrlichsten Farben. Manche Wolken sahen so surreal aus. Wir waren schwer begeistert.



Während im Westen die Sonne unterging, ging der Mond im Osten auf. Voll und rund. Eine partielle Mondfinsternis war für heute gemeldet. Doch es war nur eine kleine Ecke vom Mond, die von einem Schatten verdeckt wurde. Also nicht wirklich spektakulär.

Sonntag, 29. Oktober 2023



Das Meeresrauschen, welches eher einem Grummeln glich, ließ mich irgendwann in der Nacht nicht mehr weiterschlafen. Zudem schien der Vollmond direkt in unser Zelt. Bedingt durch die Zeitumstellung von Winter- auf Sommerzeit waren wir natürlich früher als üblich wach.

Wir nutzten die frühe Stunde, um nach dem Frühstück mit Emma einen Spaziergang am Strand zu unternehmen. Nur ein Hund sorgte für etwas Ablenkung, ansonsten lief sie schön über den Sand. Bloß nah uns Wasser wollte sie nicht.

Anschließend packten wir alles zusammen und fuhren zunächst die kurze Strecke zurück nach El Cotillo, um unsere Abfälle zu entsorgen.

Anschließend ging es wieder auf die Piste.

tbc

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