an der Promenade von Tarajalejo


Uns zog es weiter an die Ostküste, genauer gesagt nach Tarajalejo. Dort gibt es eine vernünftige Entsorgungsmöglichkeit, die wir nutzten.


Einen Spar Supermarkt hat das Dorf auch zu bieten. Nur mit den Parkmöglichkeiten sah es ungünstig aus. Wir stellten Allmo in einer Seitenstraße ab, spazierten einmal an der Promenade entlang. Auf dieser befinden sich verschiedene Skulpturen, die im Zusammenhang mit dem Meer stehen. Wir sahen ein großes Seepferdchen und einen Fischer, der sein Netz einholte.

Bei Spar kauften wir Brot, etwas Gemüse und Fleisch ein. Ein paar Tage müssen wir noch überbrücken, bevor wir wieder bei Mercadona und Lidl Großeinkäufe starten können.

Ich hatte mir notiert, dass es am Ende der Bucht an der Playa de Tarajalejo gute Schnorchel Möglichkeiten gibt. Das wollten wir ausprobieren. Beim kurzen Spaziergang entlang der Promenade sahen wir, dass das Wasser hier an der Ostküste sehr viel ruhiger ist als noch heute Morgen an der Westküste.

Der Parkplatz am Strand war vollgeparkt mit Wohnmobilien. Frank wollte direkt wieder umdrehen und flüchten. Doch wir entschieden, dort nur zu parken und dann den Strand entlang bis zu den Schnorchel Felsen zu laufen. Das taten wir dann auch.

Die Sicht unter Wasser war hundsmiserabel und das lag nicht nur an der Brille, die beschlug. Plötzlich hatte ich dicke Felssteine unter mir. Wo waren die denn so plötzlich hergekommen. Keinen Meter weit konnten wir schauen. So aufgewühlt war das Wasser von den Wellen.

Sofort entschieden wir uns für einen Rückzug. Anstatt aber geradewegs wieder rauszugehen, nahmen wir Kurs auf Allmo. Schließlich muss es sich ja lohnen nass und salzig geworden zu sein.  Irgendwann wurden kleine Felssteine im Sand sichtbar und die ersten kleinen Fische tauchten auf. Ein kleiner Karlsson-Fisch (Kofferfisch) erfreute uns.

Und dann sah ich es plötzlich. Etwas was wir bisher noch nie unter Wasser gesehen hatten. Ich rief Frank, der zwar kurz in meine Richtung schaute aber weiter paddelte. War der verrückt??? Ich rief ihn nochmal, spukte den Schnorchel aus und rief ihm entgegen, dass ich etwas noch nie Dagewesenes gesehen hätte. Natürlich war er neugierig. Und dann betrachteten wir beide das Ding, was auf einem Stein unter Wasser thronte. Es war eine ca. 30 Zentimeter lange und bis zum 15 Zentimeter hohe Schnecke! Wow! Ich hatte mir die Seeschnecken immer viel kleiner vorgestellt, aber auch farbenfroher. Diese war einfach nur hellbraun und etwas weiß. Und ausgerechnet heute hatte ich die Unterwasserkamera nicht mitgenommen, weil ich dachte, es gibt ja eh nichts Spannendes zu sehen. Welch ein Mist!



Alsbald entstiegen wir dem Wasser und gingen den restlichen Weg zu Allmo am Strand zurück. Wir schnappten uns unsere Duschseifen und starteten durch bis zur ersten Stranddusche. Wie praktisch, dass sich direkt daneben ein kleiner Bücherschrank befand. Ja, ich konnte nicht die Finger davon lassen. Von den sechs Büchern adoptierte ich aber nur eins.

Wir befreiten uns und die Schnorchel-Ausrüstung vom Salz. Während wir schnorchelten war es noch etwas bedeckt, doch nun schien die Sonne. Nur der Wind war etwas frisch. In erster Strandreihe, direkt an der Promenade, befand sich ein verlassenes Hotel. Dieses wollten wir uns unbedingt näher ansehen, jedoch nicht mit Flossen und Schnorchel. Also gingen wir zunächst zu Allmo und dann wieder den gleichen Weg zurück bis zu der Hotelruine.

Wir entdeckten, dass die Aufzuganlage 2004 in Betrieb genommen wurde. In einem der Zimmer im Erdgeschoss lagen jede Menge Kleidungsstücke, aber auch ein paar Bürounterlagen. Eine Gehaltsabrechnung aus Dezember 2014 war zu erkennen und vielleicht so etwas wie ein Aufhebungsvertrag. Die Unterlagen bezogen sich alle auf einen Mitarbeiter. Ob dieser dort zwischenzeitlich gewohnt hatte?

Kaum eine Scheibe war noch ganz und ganz selten gab es mal eine Zimmertür. Die Rigipsdecken waren teilweise zerstört worden (um Kabel zu klauen?). Um den Pool herum lagen ein paar zerstörte Sonnenliegen und sonstiger Unrat. Viel Spannendes gab das ehemalige Hotel also nicht her. Direkt daneben befindet sich ein neueres Hotel. Ob das andere nach dem Neubau aufgegeben wurde?

Inzwischen waren wir uns einig, dass wir im hinteren Strandbereich, also hinter dem Felsen, und nahe an dem Schnorchel-Einstieg nach einem Platz für die Nacht gucken wollten. Dort standen vorhin nur ganz wenige Fahrzeuge. Zwar sind wir dort näher an der Straße, aber mit dem Dachzelt Richtung Meer ausgerichtet wird von der Straße hoffentlich nicht allzu viel zu hören sein.

Zusammen mit Emma saß ich auf der Rückbank, während Frank uns das kurze Stück rüber chauffierte. Wir suchten uns ein gutes Plätzchen mit Meerblick. Natürlich trauerten wir dem letzten Übernachtungsplatz nach. Der wird schwer zu toppen sein.

Aus einem Van, einem Womo und uns wurde dann im Laufe des Abends eine Polonäse, die der Van anführte, es folgten drei Womos und dann kamen wir. Die Pärchen aus den beiden Womos hinter uns warfen abends einen großen Kohlegrill an und saßen eine ganze Weile plaudernd neben dem einen Womo (natürlich das, was direkt an unserem Heck stand). Glücklicherweise übertrieben sie es nicht und verschwanden zu einer humanen Uhrzeit in den jeweiligen Fahrzeugen.

Samstag, 4. November 2023



Trotz der vielen Nachbarn und der angrenzenden Straße war es in der Nacht ruhig. Am Morgen hatte sich der Wind komplett gelegt. Wie ungewöhnlich, denn es waren erneut Küstenphänomene (Wellen bis zu vier Metern Höhe gemeldet). Wobei das vermutlich er auf die Westküste von Fuerteventura zutreffen wird. Und wir befanden uns ja an der Ostküste.

Theoretisch wäre ich gerne noch mal schnorcheln gegangen, in der Hoffnung die große Schnecke nochmal zu sehen. Aber so früh am Morgen und ohne Sonne, wollte ich mich nicht in die Fluten stürzen.

Der Himmel war am Morgen zunächst sehr bedeckt. Da uns nichts an diesem Platz hielt, brachen wir recht schnell auf. Von der Straße aus sahen wir auf dem Nachbar-Platz, von dem aus wir gestern zum Schnorcheln gegangen waren, dutzende von Womos. So einem Rudelverhalten müssen wir uns echt nicht anschließen. Warum der Platz so beliebt ist, können wir gut nachvollziehen. Er ist einfach zu erreichen, liegt direkt an einem langen Sandstrand, im Dorf gibt es eine Entsorgungsstelle, die Möglichkeit Wasser zu tanken gibt es etwas außerhalb, funktionierende Strandduschen stehen entlang der Promenade, öffentliche Toiletten gibt es auch und bis ins Dorf muss man nur der Promenade folgen. Es spricht also ganz schön viel dafür in Tarajalejo am Strand seine „Zelte“ aufzuschlagen.

Wir hatten gestern auch den Eindruck, dass die Fahrzeuge da nicht erst gerade eben standen. Mit Tisch und Stühlen hatten die Leute es sich gemütlich gemacht. Wie war das noch gleich mit dem Camping-Verhalten?

Wir ließen also Tarajalejo hinter uns und waren nicht traurig darüber.

tbc

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