Wir wechselten von der Ostküste zur Westküste und durchfuhren dabei ein Gebiet mit Dünen. Unser Ziel war La Pared. Dort ließen wir den ersten Parkplatz am Strand links liegen (von dort gehen die ganzen Surfer runter zum Playa del Viejo Reyes) und fuhren zum dahinter befindlichen Parkplatz, wo sich auch das Rettungsschwimmer-Häuschen befand.
Von dieser Stelle überblickten wir den gesamten Strandbereich der Playa del Viejo Reyes. Daher war es nicht verwunderlich, dass sich dort die Rettungsschwimmer-Station befand. Am hinteren Ende der langen, durch Felsen geteilten Bucht, tummelten sich die Surfer. Wie Robben lagen sie im Wasser und warteten auf die perfekte Welle.
Wir gingen über das Felsplateau, um einen Blick auf die andere Seite, mit der Playa de la Pared, werfen zu können. Dieser Strand wird auf der uns gegenüberliegenden Seite durch eine Felsbrücke (Punta Guadalupe) begrenzt. Fahrzeuge sahen wir unten keine, nur Fußgänger. Interessant sahen die Felsplatten mitten auf dem Strand aus. Bei Flut werden diese sicherlich im Meer verschwinden.
Von unserem Parkplatz führten Steinstufen hinunter zum Strand. Auf halbem Weg waren die Stufen am Rand noch feucht. Das Wasser scheint bei Flut (eventuell noch verbunden mit kräftigeren Wellen) gewaltig gegen die Felsen zu schlagen, so dass es hoch hinauf spritzt.
Die Roten Flaggen hingen nicht umsonst an den Fahnenmasten. Schwimmen ist an den Stränden verboten. Bei den Wellen ist es auch nicht verständlich, wie Leute auf die Idee kommen schwimmen zu gehen.
Playa de las Hermosas
Bereits beim Einparken war für uns klar, dass wir dort nicht den Tag über stehen bleiben wollen. Dafür war dort viel zu viel los und wir wollten lieber unsere Ruhe. Also durfte Allmo noch rund Kilometer weiter fahren, bis zur Playa de las Hermosas.
Bereits auf der Zufahrt zum Strand gibt es zwei kleine Plateaus, wo man das Auto abstellen könnte. Ein Van parkte an einer der Stellen. Um die Kurve ging es ein letztes Stück durch das Barranco de Chiguigos. Dicke graue Felsen zierten die letzte Kurve zum Strand. Das sah schon sehr vielversprechend aus.
Noch befand sich eine Gruppe mit Quads und Tourguide auf der geschotterten Fläche vor dem Strand. Dies hinderte Frank jedoch nicht daran für uns ein schönes Plätzchen zu finden. Allmo parkte ganz am Rand und die Quads konnten ohne Schwierigkeiten an uns vorbei fahren. Es verblieb ein spanischer Pkw, der später fuhr und nach einiger Zeit wieder kam.
Bevor es an den Strand ging, erkundeten wir die Umgebung. In nördlicher Richtung führte ein Trampelpfad hoch auf die Klippen. Diesem folgten wir und wurden mit interessanten Einblicken auf die Gesteinsstruktur der Küste belohnt.
Unter einer dicken Schicht aus Sandstein verbargen sich in Zement gelegte dunkle Kieselsteine. In der Sandsteinschicht bildeten dank der Erosionen, interessante Gebilde. Kleine Türme, Burgen, Siedlungen zierten den Boden (mit viel Phantasie). Ein großes Krokodil schnappte nach Luft.
Wie im Laufe der Zeit der Stein nachgegeben hatte uns schwere klobige Felsblöcke abbrachen und ins Meer gefallen waren, konnten wir immer wieder sehen. Auch die nächste Abbruchstelle konnten wir deutlich ausmachen. So ausgewaschen und damit unterhöhlt manche Felsen sind, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wieder ein Stück herunterfällt.
Zurück bei Allmo erfrischten wir uns im Meer. Wir gingen jedoch nur bis zu den Knien hinein. Die Wellen preschten ganz gut auf die Küste. Nachdem wir uns ein wenig im Halbschatten trocknen ließen, gab es erstmal einen Mittagssnack.
Ein paar Wanderer kamen im Laufe des Nachmittags über die Felsen marschiert. Bei der prallen Sonne können wir uns kaum etwas Schöneres vorstellen. Wobei heute nur noch 28 Grad gemeldet waren.
Das Handynetz war schon in La Pared nicht schnell und hatte uns an der Playa de las Hermosas gänzlich verlassen. Eigentlich nicht verwunderlich, denn an der Westküste hatten wir öfter schlechtes bis kein Netz. Auf einem Hügel konnte Frank ein Signal einfangen, also setzte er sein Handy dort aus. Die Gelegenheit nutzte ich zum einen, um die Webseite schon mal zu bearbeiten und mit einer Freundin zu telefonieren.
Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang traf ein Auto nach dem anderen ein. Frank erfuhr, dass jemand seinen Geburtstag mit ein paar Freunden in der „Höhle“ feiern wollte. Wir dürften auch gerne auf ein Bier vorbei kommen.
Stattdessen bereitete Frank unser Abendessen zu uns holte dann schleunigst sein Handy von dem Hügel herunter. Um dieses unbeaufsichtigt liegen zu lassen, waren nun eindeutig zu viele Menschen in der Bucht.
Bereits vor 22 Uhr verließ das letzte Fahrzeug den Platz. Alles war ruhig und entspannt. Nur der Gastgeber und der Herr, der bei unserer Ankunft in der Höhle saß, blieben über Nacht.
Über uns leuchteten tausende von Sternen. Wir meinten ganz schwach die Milchstraße über uns erkennen zu können.
Freitag, 17. November 2023
Kurz vor Sonnenaufgang schlich sich der Höhlenmensch leise mit seinem Fahrzeug davon. Später fuhr auch das Geburtstagskind. Die Sonne brauchte eine Weile, bis sie in der Bucht ankam, daher ergriffen wir auch schnell die Flucht.
tbc