Um den Mirador de La Cumbrecita zu besuchen wurde 2007 eine Registrierungspflicht eingeführt. Der Besucherandrang auf dieser schmalen Bergstraße im Nationalpark Taburiente war zu groß geworden.
Im Internet bucht man sein persönliches Zeitfenster, beginnend ab 8:30 Uhr im Habstunden-Takt, bis 16 Uhr. Zu diesen Zeiten wird die Zufahrt reglementiert und kontrolliert. Zwischen 16 Uhr und 8:30 Uhr ist die Schranke dauerhaft geöffnet. Maximal 20 Plätze stehen zur Verfügung. Beliebt sind die Zeiten zwischen 11 und 14 Uhr. Wobei laut Informationstafel am Centro de Visitantes morgens und abends die Sicht besser sein soll. Dazwischen könnte es wolkenverhangen sein.
Das Besuchszentrum hatten wir auf dem Weg zu unserem Übernachtungsplatz angesteuert. Der Parkplatz war eigentlich nur für Pkws zugelassen, doch Frank manövrierte Allmo geschickt durch die Parkreihen. Ausreichend freie Plätze, so dass wir über drei Parkplätze stehen konnten, gab es auch.
Im Besuchszentrum gibt es viele Informationen über den Vulkanismus. Neben Spanisch sind die Tafeln auch auf Englisch und Deutsch beschriftet. Einer der Mitarbeiter erklärte mir, dass wir auch schon vor 8:30 Uhr hochfahren könnten und dann auch keine Registrierung bräuchten. Wir sollten nur schauen, dass wir zwischen 10 – 10:30 Uhr spätestens wieder rausgefahren sind. Eigentlich hatte ich die Informationen auf der Webseite so verstanden, dass man das Zeitfenster abdecken soll und das würde dann ja bei uns ab 8:30 Uhr laufen, aber er versicherte mir, dass das nicht nötig wäre. Ich vermute mal, dass es daran liegt, das morgen erst ab 10:30 Uhr alle Plätze belegt sind und es daher nicht so dramatisch ist, wenn wir nicht ordentlich „eingebucht“ sind. Wir müssen halt nur rechtzeitig wieder hinter der Schranke sein.
Um einem „Risiko“ mit Bussen aus dem Weg zu gehen, blickte der Mitarbeiter in seinen Computer und stellte fest, dass wir morgen keine Busse angemeldet sind. Somit sollte die Fahrt hoch und runter und auch das Parken entspannt möglich sein.
Vom Centro de Visitantes fuhren wir ein kleines Stück weiter und stellten Allmo in einem kleinen Nadelwald ab. Um uns herum befanden sich höhere Berge, die alle bewaldet waren. Richtig schön sah es aus. Allerdings hingen auch die Wolken in den Baumwipfeln. Dies hielt uns auch davon ab, nach 16 Uhr (wenn die Schranke offen ist) zum Übernachten auf den Mirador zu fahren. Nicht nur, dass der Mirador ungefähr 400 Meter höher liegt als unser momentaner Standort und es dort wohl noch etwas frischer sein wird, so werden wir wohl tendenziell auch mit der Nase in den Wolken hängen. Also beließen wir es dabei und blieben, wo wir waren.
Nach dem wir Allmo eingeparkt hatten, gab’s für uns einen kleinen Mittagssnack und ein Eis. Währenddessen kochten bereits die Bohnen für den Bohnensalat am Abend.
Am späten Nachmittag zogen immer mehr Wolken auf und schoben sich vor die Sonne. Draußen wurde es mir dann schnell zu frisch und ich flüchtete in die Doka.
Nach dem wir mit Abendessen und Abwasch fertig waren wurde es auch schon dunkel.
Samstag, 6. Januar 2024
Was für eine schreckliche Nacht. Emma gab ihr Bestes den Schlaf zu stören. Nach dem ersten Krähen von ihr fand ich nicht mehr so richtig in den Schlaf und dabei war es erst um Mitternacht herum. Ich hing den Gedanken nach und kam zu dem Entschluss, dass es vielleicht doch nicht so sinnvoll wäre, noch vor Sonnenaufgang zum Mirador de La Cumbrecita hochzufahren. Wir würden ja praktisch nichts sehen.
Sonnenaufgang ist um kurz nach 8 Uhr. Was bedeutet, dass wir uns dann anschließend auch noch beeilen müssten, um die kleine Wanderung (ca. 3,5 km – 1,5 – 2 Stunden) zu den Miradoren zu unternehmen. Schließlich müssten wir ja spätestens um 10:30 Uhr die Schranke passiert haben.
Ich kam also mitten in der Nacht zu der Erkenntnis, dass dies ein unsinniges Unterfangen ist. Den Wecker stellte ich später auch noch aus. Den hatte ich vorsorglich auf 6:45 Uhr gestellt. Was nicht nötig gewesen wäre, weil Emma zu der Zeit auch wieder rum maunzte. Vielleicht sollte ich vorsichtshalber erwähnen, dass die Näpfe immer gefüllt sind, sie das Futter aber einfach nicht weiterfressen möchte.
Gegen 7:45 Uhr wurde es ganz langsam hell und als Frank das Hubdach öffnete ärgerten wir uns dann doch ein wenig, dass wir nicht im Dunkeln hochgefahren waren. Die Berge um uns herum erstrahlten im schönsten Glanz, ganz ohne Wolken. Aber es ist wie es ist.
Wir überlegten uns dann für den Nachmittag ein freies Zeitfenster zu buchen. Anscheinend waren für die Zeit kurz nach Mittag Absagen erfolgt und wir reservierten uns einen Platz von 13:30 bis 17 Uhr. Wie lange wir dann oben am Mirador bleiben ist dann auch egal, weil es nach 16 Uhr ja keinen mehr interessiert. Wir hoffen, dass die Aussage des Mitarbeiters vom Besuchszentrum stimmte, dass heute keine Busse erwartet werden. Ansonsten könnte es spannend werden wie wir Allmo dort oben geparkt bekommen. Wir lassen uns überraschen.
Ermita de la Virgin del Pino
Ganz untätig blieben wir bis zum Einreisezeitpunkt nicht. Nach dem Frühstück fuhren wir zunächst zur Ermita de la Virgin del Pino, einer kleinen Kapelle. Wobei das eigentlich besondere eine riesig hohe Kiefer ist, der in unmittelbarer Nähe zu dem Kirchlein steht. Ungefähr 30 Meter soll diese hoch sein. Das Alter wird auf 800 Jahre geschätzt.
Ein Schild in der Nähe wies darauf hin, dass die Fläche unterhalb der Kirche mit dem Nadelwald Drehort für die Netflix-Serie „The Witcher“ war.
Von der großen Kiefer fuhren wir den Weg zurück nach El Paso.
Tbc
