Als Zwischenstopp auf dem Weg zum Signallicht-Treffen in Keltern hatten wir die Opel-Rennbahn in Rüsselsheim auserkoren. Gleichzeitig nutzten wir den Stopp, damit ich einen Augenarzt aufsuchen konnte. Seit dem Aufwachen hatte ich eine rote Stelle am Auge und ein leicht kratziges Gefühl.

Der ausgesuchte Augenarzt lag fast auf dem Weg zu der Opel-Rennbahn. Einziger Haken war die Parkplatzsituation mit einem LKW. Frank warf mich an der Straße raus und fuhr zunächst bis zum LIDL-Parkplatz weiter. Die Sprechstundenhilfe schickte mich weiter. Sie hätten ab nächste Woche Urlaub und die Praxis würde umziehen. Da wäre keine Zeit, um mich zu behandeln. Die Dame schickte mich zu einer anderen Augenarztpraxis gut 500 Meter weiter, die zum gleichen Konzern gehört.

Dort war die Praxis rappelvoll. Nur eine hochschwangere Ärztin wäre da und ich sollte es mal beim Augenarzt rechts oder links runter probieren. Die Praxis des als dritten aufgesuchten Augenarztes war geschlossen. Vor der Tür wartete ein Patient, der eigentlich vor einer halben Stunde einen Termin gehabt hätte. Auf sein Klingeln hin wollte jemand kommen, dass war aber auch schon 20 Minuten her.


Also stürmte ich die Praxis von Augenarzt Nummer 4. Die Dame am Empfang meinte, dass dies ein Gerstenkorn wäre (hatte ich bisher noch nie) und schrieb mir ein Medikament auf. Mit dem Zettel ging ich dann zur Apotheke beim Augenarzt Nummer 1. Die aufgeschriebene Salbe gibt es zwar im Moment nicht, aber was Pflanzliches. Also nahm ich das.


Auf dem Weg zu LIDL las ich, dass Frank zur Opel-Rennbahn weitergefahren wäre. Er würde mich aber holen kommen. Dies fand ich unsinnig und legte die 2,5 Kilometer zu Fuß zurück. Nur blöd, dass irgendwann kein Fußweg mehr vorhanden war und ich auf dem breiten Seitenstreifen entlang spazieren musste.

Die Opel-Rennbahn



Nachdem wir uns an einem Muffin gestärkt hatten, besichtigten wir die Opel-Rennbahn.

Im Jahr 1917 wurde mit dem Bau der Strecke begonnen. Zwei Jahre später wurde die Rennbahn fertiggestellt. Grund für den Bau waren die genervten Anwohner, denn bis dahin nutzten die Opel-Testfahrer die öffentlichen Straßen zu Testfahrten.


Die 1,5 Kilometer lange Strecke war 12 Meter breit. Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h waren auf dem Kurs möglich, womit er in den 1920er Jahren als der schnellste Kurs in Europa galt. Zahlreiche Wettrennen wurden in dem Metronom ausgetragen.

Bevor die Strecke Anfang der 1930er Jahre aufgegeben wurde (die Fahrzeuge wurden einfach zu schnell und konnten auf dem Kurs nicht mehr ausgefahren werden) fanden auf dem Kurs Raketenexperimente statt.


Mit Auslauf des Pachtvertrags im Jahr 1949 wurde die Strecke endgültig aufgegeben und renaturiert. Von einem Podest blicken wir auf ein Stück der Opel-Rennbahn. Viel ist von dem ehemaligen Oval nicht mehr zu sehen. Die Natur hat sich das meiste der Strecke zurückgeholt. Das Gelände befindet sich inzwischen in einem Trinkwasserschutzgebiet. Zugang ist nur zu Fuß oder mit dem Rad möglich.




Auf eine Erkundungstour durch das Dickicht verzichteten wir. Stattdessen gingen wir zu Allmo zurück. Es war zwar noch keine 12 Uhr, dennoch verspeisten wir die letzten Reste des gestrigen Abendessens. Vor uns lagen weitere nicht ganz 150 Kilometer bis nach Keltern. Die wollten wir ohne weitere Pausen fahren. Dies schafften wir auch und erreichten um kurz nach 14 Uhr unser Ziel.


In Karlsruhe erwischte uns ein etwas kräftigerer Regenschauer. In Keltern war es zum Glück (noch) trocken.

Tbc

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