Unser erstes Ziel in Kroatien, unweit der slowenisch-kroatischen Grenze, bei Kumrovec, war ein Lost Place. Bei Kartengockel ist das Gebäude als „Zgrada nekadašnje političke škole“ verzeichnet. Es soll sich allerdings nicht um eine ehemalige politische Schule, sondern um ein Wohnheim handeln.


Wir parkten Allmo in unmittelbarer Nähe auf einer geteerten Fläche. Der erste Zugang (zum technischen Bereich) war mit einem Gittertor versperrt. Von innen war das Brummen der Trafos zu hören. Später sollten wir in dem Bereich die Großküche, eine Wäscherei (Waschmaschinen, Trockner, Mangel) und Heizkessel finden. Die Heizkessel stammten – laut Typenschildern – aus dem Jahr 1981. Wir folgerten daraus, dass das Gebäude in dem Jahr errichtet wurde.




Wir betraten das Gebäude durch den hinteren Eingang und landeten in einem offenen (weitläufig, aber auch mit Löchern im Dach) Bereich. Isolierung und Deckenplatten lagen auf dem Boden, das Dach war löchrig und dank der Regenfälle war das Material auf dem Boden im Laufe der Zeit zu einer Matsche-Pampe geworden.


Das bestuhlte (gibt es das Wort „besesselte“?) Auditorium war in einem schlechten Zustand. Irgendwelche Bücher mit Hammer und Sichel lagen aufgetürmt auf dem Boden. An anderer Stelle hatte jemand das Krankenzimmer geplündert. Saftflaschen und Tablettenblister lagen auf dem Boden verteilt.



Im ersten Obergeschoss entdeckte Frank später zwei alte Projektoren. Also könnte das vermeintliche Auditorium auch ein Kinosaal gewesen sein.

In dem offenen Bereich schloss sich eine Art Cafeteria/Bar an. Des Weiteren befanden sich im Erdgeschoss überwiegend Schulungsräume. In den oberen Etagen fanden wir kleine Zimmer mit jeweils eigenem Bad.

Im Jahr 2001 scheint das Gebäude in den Dornröschen-Schlaf gegangen zu sein. Zumindest lassen ein paar Unterlagen darauf schließen.




Bevor wir zu Allmo gingen, sahen wir uns das Gebäude noch von der Straßenseite aus an. Wobei dieser Bereich sehr zugewachsen ist. Frank freundete sich mit einem schwarz-weißen Katerchen an, der dann auch gleich zwei Schälchen Nassfutter abstaubte.

Bevor wir unsere Fahrt fortsetzten, stärkten wir uns noch. Wobei ich während dieser kurzen Zeit von einigen Mücken gebissen wurde.

Dann ging es über die Dörfer (im wahrsten Sinne des Wortes) rund 70 Kilometer weiter in Richtung Süden. Vielfach war die Geschwindigkeit auf 40 km/h begrenzt und die Strecke zog und zog sich. Ein Dorf erkannten wir gar nicht als solches und Frank legte vor dem Blitzer eine etwas stärkere Bremsung hin. Hoffentlich hat’s ausgereicht. Wobei rund 56 km/h bei erlaubten 50 wohl nicht so gravierend sein werden. Wir lassen uns überraschen.

Bei sonnigstem Wetter erreichten wir dann endlich Jastrebarsko. Neben einem Park mit Angelteich, schlugen wir unser Nachtlager auf.

Jastrebarsko


Tatsächlich saßen an einigen Stellen Familien oder Freunde, und versuchten ihr Glück im Fische fangen. Durch den kleinen Park verlaufen mehrere Wege. Bänke laden zum Verweilen ein. Schnell ist die Burg Dvorac Erdődy erreicht. Diese wird jedoch schon seit mehreren Jahren restauriert und ist nicht zugänglich.



Wir machten es uns am Teich auf unseren Stühlen gemütlich. Genossen ein Kaltgetränk und auch noch ein zweites. Auch heute gab es wieder eine köstliche Pinsa mit Rucola, Schinken und Tomaten.

Mit der schwächer werdenden Sonne verzogen wir uns in Allmo; denn leider werden wir seit wir in Kroatien sind von Mücken heimgesucht.

Sonntag, 22. September 2024


Bis 5 Uhr hatten wir eine ruhige und kuschelige (Emma kroch unter unsere Bettdecken) Nacht. Dann meinte irgendwer mit seinem Pkw und laufendem Motor diverse Türen seines Fahrzeugs zu öffnen und zu schließen, um dann weiterzufahren. Keine Ahnung, was das für eine Aktion war. Um 6 Uhr läuteten dann die Kirchenglocken.

Nach einem Frühstück in der Sonne ging es für uns weiter. Die ersten Angler trafen ein. Auch sonntags kommt Fisch auf den Tisch.

tbc

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