Nicht nur, dass uns der Weg von Ulcinj zum Grenzübergang westlich von Shkodra nicht bekannt vorkam, wir konnten uns auch nicht mehr an das doch sehr auffällige lilafarbene Grenzgebäude erinnern. Bis wir dieses sehen konnten, verging jedoch einige Zeit. Vielleicht war ein Freitag nicht gerade die beste Wahl, um von Montenegro nach Albanien zu reisen. Die Schlange vor uns war lang. (Manchmal hilft ein Blick auf die alten Fotos: Das Gebäude war am 21.11.2022 noch weiß und wir konnten ohne Schlange stehen direkt zu dem Gebäude vor fahren).

Obstverkäufer hatten auf montenegrinischer Seite kleine Stände aufgebaut. Eine Verkäuferin nutzte den alten Grenzposten (unter der Überdachung war es immerhin trocken), um dort ihre Waren feilzubieten.  Frank zweifelte, dass das windschiefe Holzgebäude mal die Grenze gewesen sein soll. Aber welchen Nutzen sollte es sonst gehabt haben?



Der montenegrinische und der albanische Grenzer teilen sich quasi einen Container. Unsere Ausweise und der Fahrzeugschein wurden von einem zu anderen weitergereicht. Sehr gesprächig waren beide Herren nicht, stellten aber auch keine Fragen. Für Allmo interessierten sie sich auch nicht. Mit rund 45 Minuten Wartezeit hatten wir es dann geschafft und waren in Albanien angekommen.

Wie vor zwei Jahren, war das Wetter ähnlich bescheiden. Wir folgten dem Straßenverlauf, sahen den Laden, bei dem uns der Herr mit der SIM-Karte über’s Ohr hauen wollte und kamen später an dem kleinen Supermarkt mit der freundlichen Dame vorbei, bei der wir dann die SIM-Karte mit gutem Gewissen kaufen konnten. Heute brauchten wir keine Sim-Karte. Starklink funktioniert auch in Albanien.

Der Fluss Buna war, wie damals auch, reichlich mit Wasser gefüllt war. Das Wasser stand auch dort, wo es eigentlich nicht sein sollte. Irgendwie haben wir es nicht so mit gutem Wetter, wenn wir von Montenegro nach Albanien reisen.

Wir umrundeten Shkodra über den Bypass. Vorbei an der Roma-Siedlung, den inoffiziellen Müllhalden und dem Kreisverkehr mit zwei Pferden darauf (lebendige wohlgemerkt). Später passierten wir einen Kreisverkehr mit Wölfen. Die waren allerdings nicht echt.

Wir ließen Shkodra hinter uns und fuhren weiter in nördliche Richtung. Bevor wir in Richtung der albanischen Alpen (nach Theth) abbogen, fuhren wir nach Koplik, wo wir uns in einer Wechselstube mit albanischen LEK eindeckten. Frank warf mich an der Straße raus, fuhr weiter um zu drehen und sammelte mich später wieder ein. Für 300 Euro erhielten wir 29.520 LEK. Hätten wir es wie die Albaner gehalten, dann hätten wir einfach in zweiter Reihe (in Fahrtrichtung oder entgegengesetzt) neben dem Parkstreifen gehalten. So wie es jeder außer uns machte.

Tbc

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