Wir konnten es gar nicht mehr abwarten, endlich ans Meer zu kommen. Doch zuvor mussten wir noch dringend tanken und ein wenig einkaufen.
Wir hielten an einer Tankstelle, an der Aufkleber mit „Mastercard“ und „Visa“ zu erkennen waren. Und tatsächlich war eine Kartenzahlung möglich. Der Tankwart sprach ein perfektes Englisch, was daran lag, dass er 24 Jahre in London gelebt hatte. Welch ein Zufall. Er bestätigte mir, dass vor zwei Jahren eine Kartenzahlung in Albanien so gut wie unmöglich war (wir hatten es ja selbst erlebt). Aber jetzt nimmt es mehr und mehr zu. Wir haben zwar noch etwas über 15000 LEK (also rund 150 Euro). Doch da wir noch eine Weile in Albanien sein werden, wollte ich das Bargeld noch nicht ausgeben. Abgesehen davon, hätte es auch nicht zum Bezahlen ausgereicht.
Nachdem der Haupttank gefüllt war und der Tankwart unseren Zusatztank befüllte, stellte der Kollege fest, dass es irgendwo unter Allmo tropfte. Irgendeine Dieselleitung schien defekt zu sein. Auch die Taschenlampe brachte keine Erhellung. Nachdem der Tankvorgang beendet war, bezahlte ich und Frank pumpte die Doka hoch. Und siehe da: Wir haben einen Riss zwischen Einfüllstutzen und dem Haupttank. Ob dieser durch die Verschränkungen auf den Pisten entstanden ist, weil der Stutzen irgendwo gegengeeckt ist?
Es half nur ein: Diesel verfahren. Wir entschuldigten uns, dass wir den Boden etwas volltropften und fuhren weiter. Allerdings lag der Spar Supermarkt, an dem wir auch schon vor 12 Tagen gehalten hatten, nur 5 Kilometer entfernt. Der Dieselverbrauch hielt sich auf der kurzen Strecke in Grenzen und reichte nicht aus, um das Tropfen zu verhindern.
Während ich mich in den Supermarkt begab, ließ ich Frank mit dem Problem allein. Okay, dass war vielleicht nicht so wirklich nett von mir. Die Mitarbeiterin an der Fleisch-Käse-Brot-Theke war immer noch so motiviert wie beim letzten Mal. Also gar nicht. Den Einkauf zahlte ich dann auch mit Karte (vom letzten Mal wusste ich das es möglich ist) und ließ mir direkt noch einen 5000 LEK-Schein etwas kleiner machen.
Frank hatte in der Zwischenzeit Pappe aus dem Pappe-Sammellager vom Supermarkt unter Allmo gelegt, damit wir die Pflastersteine nicht komplett einsauen. Die Doka war hochgepumpt, der Motor lief und Frank zapfte Diesel aus der Rücklaufleitung vom Motor ab und füllte es in einen unserer Zusatztanks. Somit wurde der Füllstand im Haupttank niedriger. Den Riss dichtete er mit MS Polymer Kleber ab. Wie gut, dass wir davon ein paar Kartuschen dabei haben.
Nachdem alles Werkzeug verstaut, die Pappe entsorgt und Franks Hände halbwegs sauber waren, setzten wir unseren Weg ans Meer fort.
Tbc