Wir verließen Arta in Richtung des Ambrakischen Golf. Uns war klar, dass wir heute keine 130 Kilometer mehr fahren würden, sondern nur noch rund 30 Kilometer. Noch war das Wetter gut, in der Sonne schön angenehm, und wir hofften am Ziel noch ein wenig davon genießen zu können.

Über die Landstraße schlängelten wir uns unserem Ziel entgegen. Lustig fand ich ein Stück vor der Ortschaft Menidi das Durchfahrt-verboten-Schild, dass sich im Grünstreifen befand. Und machte mir, als wir durch den festinstallierten Blitzer fuhren auch noch wenig Gedanken. Vor der Ortschaft stand dann ein 5-km/h-Schild (die Null war weg) und direkt dahinter ein 50 km/h-Schild. Macht ja Sinn, weil’s ein Ort ist.

Wir fuhren noch ein wenig weiter und schon wieder stand ein Durchfahrt-verboten-Schild neben der Straße. Nur das diesmal, ganz schwach, noch eine 50 zu erkennen war. Und jetzt schwante mir plötzlich Böses. 

Am Ziel angekommen fuhr ich über Street-View die Straße vor Menidi entlang und siehe da, bei den alten Street-View-Bildern von 2012 ist eindeutig eine 50 zu erkennen. 2019 war diese nur noch zu erahnen und bei den Bildern von 2022 ist sie unsichtbar. Vorsichtshalber fertigte ich direkt Screen-Shots an. So um die 65 km/h werden wir schnell gewesen sein. Ob’s geblitzt hat wissen wir nicht, weil das von hinten erfolgt. Sollten wir ein Knöllchen bekommen, dann werden wir uns auf die nicht lesbaren Zahlen auf dem vermeintlichen Durchfahrt-verboten-Schild berufen. Hellsehen können wir schließlich nicht.

Einige Kilometer später bogen wir von der Hauptstraße zum Ambrakischen Golf ab und fanden an einem kleinen Fischerhafen einen ruhigen Übernachtungsplatz. Frank schloss direkt Freundschaft mit zwei Katzen, wobei das eine Kätzchen noch winzig klein war. Kaum das ich zwei Futterschälchen geöffnet hatte, kam eine dritte Katze herbeigelaufen. Und eine vierte, ebenfalls noch etwas kleinere Katze, jedoch größer als die ganz kleine, blieb zunächst noch schüchtern zurück. Es näherte sich noch eine fünfte Katze und später noch eine sechste auf drei Beinen. Letzte brachte etwas Unruhe in die Truppe. Insgesamt 13 Schälchen waren ruckzuck verputzt und die Katzen noch nicht satt.

Ich bereute es schon, dass wir das Katzenfutter von Mercadona zu Hause gelassen hatten. Aber wir mussten ja auch ein wenig nach dem Gewicht gucken und hatten nur das ältere Katzenfutter mitgenommen.

Kaum das die Katzen gefüttert waren und wir es uns eigentlich draußen gemütlich machen wollten, fing es auch schon an zu regnen. Na super! So war das nicht gedacht. Wir flüchteten in Allmo und als es nach einer Weile aufhörte, entschieden wir uns die Gunst zu nutzen und unsere warme Mahlzeit zuzubereiten. Für mich gab es den Chicken-Burger und für Frank Würstchen-Burger. Die Pattys aus Schwein und Rind hatten ihm nicht so zugesagt und Würstchen taten es auch. Natürlich wurden wir die ganze Zeit von unseren sechs neuen Freunden kritisch beäugt, wobei sich die beiden Kleinen zurückhielten.



Tatsächlich blieb es erstmal trocken, wir hätten uns also gar nicht so mit der Essenszubereitung beeilen müssen. Während ich mich nach dem Essen wieder in Allmo zurück zog und mit Emma kuschelte, blieb Frank noch draußen und unterhielt sich kurz mit einem Ehepaar, dass hier hin spaziert war und den Katzen auch ein wenig zu fressen gab. Später kam noch einer der Bootsbesitzer, um bei seinem Boot nach dem rechten zu sehen. Dieses war mit Regenwasser vollgelaufen und er pumpte es schnell leer.

In der Dunkelheit schaltete sich tatsächlich die sehr provisorisch aussehende Beleuchtung am Hafen ein. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass diese funktionieren würde. So kann man sich täuschen.

tbc

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