Bevor wir nach Kreta übersetzen, verbringen wir die restliche Zeit entspannt am Glyfada Beach. Auch wenn das Schiffswrack Dimitrios einige Touristen anzieht und dadurch tagsüber doch ein wenig Trubel herrscht, ist es ein guter Standort.

Erst gegen 13:30 Uhr waren wir von unserer Erledigungs-Tour zurück. Wir suchten uns einen schönen Flecken. Weil inzwischen einige Leute gefahren waren, gab es ausreichend freien Platz.


Bei unserem kleinen Mittagssnack wollte uns der braune dünne Rüde mit den Schlappohren nicht in Ruhe lassen. Ganz schön nervig war er. Legte die Vorderpfoten auf unsere Arbeitsplatte oder hüpfte wie ein Känguru nehmen Frank auf und ab.

Gestern hatten wir schon mitbekommen, dass Sneaky sich nicht mit dem Rüden versteht. In anknurrt und verjagt. Und eigentlich sind wir „Team Sneaky“. Selbst auf dem Weg zu den Müllcontainern hüpfte der Rüde neben mir her.

Zum Strand wollte er dann nicht mit und wir machten es uns in Ruhe auf unseren Strandstühlen bequem. Trotz der Sonne (es waren um die 15 Grad gemeldet), hatte ich recht bald eine leichte Gänsehaut. Es wehte nicht viel Wind, aber das bisschen war dann doch etwas frisch.

Die Dimitrios wurde so schön von der Sonne angestrahlt, so dass wir die Strandstühle zu Allmo brachten und eigentlich zur Dimitrios wollten. Doch gebremst wurde unser Vorhaben durch die drei süßen Schnuffel-Wuffel. Eine Dame, die gleich fahren wollte, bat uns, den kleinen nachher Wasser hinzustellen, weil sie die Feta-Dosen immer umtreten läuft das Wasser schneller raus, als sie es schlabbern. Die kleinen müssen noch einiges lernen.


Den Kleinen gegenüber verhält sich Sneaky neutral und akzeptiert es auch, wenn diese gefüttert werden. Von irgendwo taucht immer jemand mit Trockenfutter auf und vom Boden auflesen tun die Kleinen (aber auch die Großen) es nicht unbedingt. Ich ging sofort die beiden Dosen im Meer ausspülen und befüllte sie mit Wasser aus unserem Tank. Die Stranddusche war leider abgestellt.

Nach dem wir dann doch noch bei der Dimitiros waren, begannen wir zu kochen. Heute gab es Nudeln mit Bolognese Sauce. Der Schlappohr-Rüde war die ganze Zeit bei uns, aber etwas ruhiger als heute Mittag. Ich gab ihm ein Schälchen Katzenfutter als Belohnung. Zitternd stand er bei uns. Man kann zwar nicht die Rippen sehen, aber dünn ist er schön und im Schatten war es frisch.



Den drei Kleinen brachten wir jeder auch ein Schälchen. Und weil Sneaky plötzlich daneben stand, das Futter den Kleinen jedoch nicht streitig machte, rief ich sie und holte wir sie auch eine Portion. Sie soll ja schließlich nicht leer ausgehen.

Und im Gegensatz vor vor zwei Jahren, schaut sie so traurig aus, als hätte sie resigniert. Und eigentlich ist sie ja eine Gute und es ist unverständlich, warum sie niemand haben möchte.

Ich war gerade auf dem Weg zu den Müllcontainern, als Sneaky und der Schlappohr-Rüde sich wieder angegangen waren. Der Rüde lief jaulend und mit eingezogenem Schwanz davon. Er wollte gar nicht aufhören zu jaulen. Wenig später sah ich, dass er blutete. Sneaky hat ihm echt böse gebissen. So kennen wir sie gar nicht und so haben wir sie vor zwei Jahren auch nicht erlebt. Wer weiß, was sie in der Zwischenzeit alles erlebt hat und wie sie um ihren Platz hier kämpfen muss.

Frank meinte nur, dass es ihn inzwischen nicht wundert, warum der Rüde so schmal und Sneaky so wohlgenährt ist. Mir kamen echt die Tränen. Die Situation mit den Hunden überforderte mich mental. Und plötzlich tat mir der Rüde so leid. Ich lief zu ihm, um ihm ein weiteres Futterschälchen zu bringen. Die Wunde wollte ich mir aber nicht näher ansehen. Ich will mir ja nichts einfangen.

Sneaky scheint ihr Revier gut zu verteidigen und den Rüden überhaupt nicht zu akzeptieren. Mich wundert es, dass sie den Kleinen gegenüber freundlich bzw. neutral ist. Irgendwann werden die auch größer. Was geschieht dann?

Frank war inzwischen von den Welpen total begeistert und äußerte sich tatsächlich, dass es eigentlich schade ist, keinen von denen mitzunehmen. Nachdem er Emmas Katzenklo gesäubert hatte, spielte er ein wenig mit den Kleinen. Die ihm dann auch schon hinterher liefen. Seit vier Tagen sind sie nun hier und die Dame, die sich bisher viel gekümmert hat, ist heute weitergefahren. Für die Kleinen ist es bestimmt schwer zu verstehen, was hier vor sich geht und warum sich ihr Leben so verändert hat. Ich weiß, es gibt viel Schlimmeres auf der Welt, aber das sind nun mal die Dinge, die uns auf den Reisen beschäftigen und belasten.

tbc

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