Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, der Cascade de la Beaume, stoppten wir unterwegs an einer Tankstelle und nutzen direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite die ausgeschilderte Entsorgungsstelle für Camper. Wie praktisch.
Danach brachte uns die Route 88 zügig in Richtung der Wasserfälle. Die Nationalstraße war insgesamt vierspurig ausgebaut und wir kamen daher schnell voran. Nur die letzten Kilometer fuhren wir über Landstraßen und parkten Allmo auf den ausgewiesenen Parkflächen.
Den Weg zum Aussichtspunkt sparten wir uns für hinterher auf und folgten dem ausgeschilderten Weg zu den Wasserfällen. Es ging immer schön bergab. Zu Anfang war der Weg sehr holprig (ausgewaschen vom Regen). Das Rauschen des Wassers begleitete uns den ganzen Weg und wir sollten nicht enttäuscht werden.
Schön floss das Wasser die Cascade de la Beaume hinunter. Je näher wir an den Wasserfall kamen, desto mehr Sprühnebel bekamen wir und die Kameralinse ab. Es wirkt auf uns, als ob der Wasserfall bzw. der Kessel, vulkanischen Ursprungs ist. Zumindest sahen die Felswände aus, als wenn sie aus Basaltsäulen bestehen würden.
Auf dem Rückweg ging es schön bergauf, woraufhin Frank dann keine Lust mehr hatte auch noch zu dem Aussichtspunkt zu laufen. Dieser lag nur 100 Meter entfernt (angeschlagen waren 5 Minuten – reichlich übertrieben). Keine zwei Kilometer beträgt der Weg zum Wasserfall inklusive des Aussichtspunktes und zurück.
Nun gab es mehrere Möglichkeiten. Entweder wir fahren ungefähr einen Kilometer die Straße runter, um dort im Wald zu parken. Oder wir fahren noch 14 Kilometer bis zu einem Vulkansee. Oder wir bleiben hier. Die Picknickbänke luden zum Bleiben ein. Auch war das Wetter freundlich. Also entschieden wir uns zu bleiben. Allmo musste dafür in eine vernünftige Parkposition gebracht werden. Der Parkplatz war etwas abschüssig, so dass nur Bretter den Unterschied ausgleichen konnten.
Vor Schreck kam schon der Busfahrer der auf die Schulklasse wartete, herbei geeilt. Er dachte, wir hätten ein Problem. Nein, alles gut, wir wollen nur für die Nacht halbwegs gerade stehen. Er erklärte mir, wie die umliegenden Bergmassive heißen (Meygal und Mézenc). Wir befinden uns im Central Massiv, welches 200 km lang und zwischen 7 und 40 km breit ist. Es werden dort vorwiegend Linsen angebaut. Die Flüsse La Loire und L’Allier befinden sich beide nicht weit voneinander entfernt. Der Zusammenfluss beider Flüsse liegt weiter nördlich in Frankreich. Ich bin erstaunt, wie viel ich dann doch verstehen konnte. Das tägliche kurze Üben mit Duolingo scheint sich doch zu lohnen.
Während des Gesprächs holte Frank Emma heraus (er verstand ja eh nichts) und der Busfahrer war begeistert, dass wir eine Katze dabei haben. Er war auch schon mal in Deutschland, in Lindau am Bodensee, als Busfahrer.
Wir verabschiedeten uns und während Emma mit Frank spazieren ging, schnappte ich mir den Laptop und die Sitzkissen. Doch unser Aufenthalt draußen wurde jäh durch einsetzenden Regen unterbrochen. Wie schade.
Später schien ein wenig die Sonne, bevor es sich wieder zuzog. Zum frühen Abendessen wurden unsere letzten heimischen Birnen zu einem Birnen-Avocado-Spinat-Salat verarbeitet. Gestern gab’s den Salat mit Rucola anstatt Spinat. Als Beilage briet Frank uns Cordon Bleu.
Auf rund 900 Metern war es so frisch, dass wir uns zum Essen die Heizung anschalteten und auch abends immer wieder einschalteten. Am Abend regnete es erneut. Wie gut, dass wir nur im Hubdach schlafen.
Freitag, 26. September 2025
Emma war nachts friedlich gestimmt. Am Morgen war das Wetter leider unfreundlich. Eine geschlossene graue Wolkendecke zierte den Himmel. Nach dem Frühstück ging es für uns weiter. Wir fuhren wieder auf die N88, die uns weiter in Richtung Südwesten brachte.
Tbc
