“Endlich sind wir wieder am Meer“, so äußerte sich Frank, als wir an der Playa de Camposoto saßen. Ja, dass stimmt. Doch es ist nichts mehr so, wie bei unserem letzten Tag am Meer in Griechenland war.

Über die Autobahn nahmen wir heute Kurs auf’s Meer. Wir hielten uns Richtung Sevilla und dann Cadiz. Erste Schilder weisen den Weg nach „Algeciras“. Doch bevor es dorthin geht, müssen wir warten, bis Franks Paket im Reisebüro ankommt. Das wird zwischen Dienstag und Donnerstag der Fall sein.

Wir nutzen die Gelegenheit ein paar Tage zu entspannen und neue Kraft und Motivation zum Weiterreisen zu schöpfen. Ich gehe Mal davon aus, dass Marokko uns ganz schön fordern wird. In der jetzigen Verfassung (also ohne große Motivation) eher ein schlechter Plan.

Vorbei ging’s an Baumwollfeldern, auf denen die Baumwolle noch darauf wartete, gepflückt zu werden. Hinter Sevilla nahm der Verkehr zu und die Qualität des Fahrbahnbelags auf der AP-4 ab.

Kurz vor dem Ziel erkannten wir die Salinen wieder, zwischen denen wir auf unserer ersten Reise mit Emma im Rucksack spazieren gegangen waren. Damals war es sehr windig. Heute auch. Scheint wohl südlich von Cadiz normal zu sein.

Für einen ersten Stopp am Meer hatten wir uns die Playa de Camposoto ausgesucht. Dort waren wir noch nicht. Ganz am südlichen Ende gibt es am Strand Bunkerreste. Wir parkten am südlichsten Parkplatz, neben der Lagunen- /Salinenlandschaft.

Nach einem Mittagssnack schnappten wir uns unsere Strandstühle und machten es uns am Strand bequem. Die Sonne schien schön, aber der Wind wehte unschön. Emma hätte der Strand gefallen, der Wind weniger. So ging es mir auch. Ein paar Kite Surfer nutzten den Wind, um über die Wellen zu reiten. Frank hatte auch seinen Spaß in den Wellen. Ich mag keine Wellen und blieb auf meinem Strandstuhl sitzen. Nach einer Weile gingen wir zurück zu Allmo und verkrochen uns.



Zum Abendessen gab’s Pizza. Fertig gekauft, aber von Frank etwas aufgewertet. Die schmeckte richtig gut und Frank meint, dass die besser ist als die von Mercadona. Zumindest in seiner Erinnerung ist es so. Wie lange ist es her, dass wir Mini-Pizzen von Mercadona gegessen haben? Um die 1,5 Jahre.


Montag, 20. Oktober 2025

Mit der Front standen wir eher in Richtung Nordost, so dass wir am Morgen das Seitenteil vom Dachzelt komplett öffnen mussten, um den Emma-Stern zu sehen.

Nach dem Frühstück brachen wir direkt zur Wanderung auf. Punta del Boqueron war unser Ziel. Ein Holzbohlenweg mit ein paar sandigen Passagen führt in 2,5 Kilometern dorthin. Nach 1,5 km befindet sich der Zugang zum Hundestrand. Am Ende des Weges sind die Ruinen der Bateria de Urrutia zu sehen.



Noch blinzelte die Morgensonne etwas durch die Wolkendecke. Heute sind auch nur noch 23 Grad gemeldet. Der Weg führt durch das Naturschutzgebiet Sancti Petri, ein verlassen des Weges ist verboten. Wer weiß, wie es sonst in der Dünenlandschaft aussehen würde. Unterwegs trafen wir ein paar Kaninchen, die durch die Dünen hoppelten. Frank entdeckte irgendwann, das auf den Holzbohlen tatsächlich die 112 – Emergencias eingedruckt war.

Diese festungsähnliche Geschützstellung befindet sich direkt am Kanal Santi Petri. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es einen kleinen Hafen. Die Ruinen der Geschützstellung waren schnell erkundet und wir mussten wieder ein Stück des Weges zurücklaufen, um an den Strand zu gelangen. Denn am Strand befinden sich zwei große Bunker. Teilweise sind diese etwas in Schieflage geraten.

Wir liefen nicht nur den Bunkern, sondern auch der Morgensonne entgegen. Frank konnte es sich nicht nehmen lassen in beide Bunker hineinzuklettern. Ich blieb lieber draußen. Auf dem zweiten Bunker wurde eine Art Aussichts-/Überwachungshäuschen errichtet und daher gab es auch eine Betontreppe, die auf den Bunker führte.



Zwei alte Signallichter befanden sich in Höhe des südlichen Bunkers. Auch ein Holzboot lag am Rand, vom feinen Dünensand halb zugeweht. Am Heck waren arabische Schriftzeichen zu erkennen. Ob es sich um ein kleines Flüchtlingsboot handelt? Das Castillo, welches sich auf einer vorgelagerten kleinen Insel befindet, war in der Ferne zu sehen.

Wir hüpften ins Wasser, was sehr flach war. Noch war Ebbe, doch der Scheitelpunkt war schon erreicht. Am Strand machten wir es uns etwas auf unserer Picknickdecke gemütlich. Es zog sich immer mehr zu und die Sonne verschwand ganz. Nach einer Weile machten wir uns auf den Rückweg. Diesmal gingen wir am Strand entlang. Der Weg zog sich ganz schön in die Länge. Nun gut, es werden ja auch ungefähr 3 km Strand gewesen sein.



Während wir am Strand lagen und auch später auf dem Rückweg, erklangen immer wieder sehr laute explosionsartige Geräusche. Diese konnten nicht von den Wellen zeugen, die auf den Strand trafen. Irgendwann sahen wir in der Ferne, auf dem Meer, kleine Rauchsäulen emporsteigen. Ob dort irgendwelche Manöver durchgeführt werden? Ein wenig unheimlich war das schon. Anfangs dachten wir noch, dass das im Zusammenhang mit den Bohr-/Baggerarbeiten für die Verlegung von Rohren stehen könnte (an Land schaufelte ein Bagger Sand und auch auf dem Meer war gestern und heute ein Bagger-Schiff unterwegs).

Wir hatten gerade den Bereich der Kite-/Surf-Schule erreicht, als es ganz leicht zu tröpfeln begann. Was für ein Timing. Schnell zurück zu Allmo, denn Frank hatte das vordere Dach auch hochgeklappt, um mehr Sonnenenergie einzufangen.

Zurück in Allmo gab’s einen Mittagssnack. Der Regen hörte recht bald auf. Am späten Nachmittag klarte es dann tatsächlich auf und wir setzten uns an den Strand. Frank wollte dann eigentlich Wraps für uns zubereiten und diese, zusammen mit den Strandstühlen und was zu trinken, zum Strand bringen. Irgendwann bin ich dann doch mal bei Allmo gucken gegangen und wir verputzen alles bei Allmo. Anschließend gingen wir gemeinsam mit den Strandstühlen ans Wasser und sahen der Sonne beim Untergehen zu.



Dienstag, 21. Oktober 2025

Auch heute Morgen kamen dunkle Wolken auf, die die Sonne ein wenig bremsten. Wir entschieden uns zu bleiben, denn eigentlich ist es doch ganz okay hier. Näher am Strand werden wir auch kaum woanders stehen können und hier werden wir zumindest geduldet.


Andere Plätze liegen oberhalb einer Klippe und dann müssten wir immer in die Bucht hinunter gehen. Zudem lägen die Parkplätze entweder an einer Straße oder (so die Vermutung) in einem Naturschutzgebiet. Da stehen wir hier doch auf der sicheren Seite.

Ich hatte noch nicht erwähnt, dass am Ende des Platzes zwei Fahrzeuge stehen, die wir von unseren anderen Reisen kennen. Wobei wir mit dem Steyr-Fahrer (den haben wir auf Kreta 2x gesehen) damals nur kurz gesprochen haben und mit den Herren aus dem anderen LKW (ich weiß gar nicht was es für eine Marke war) hatten wir auf Teneriffa nicht gesprochen. Wir hatten nur den LKW in Strandnähe stehen sehen. Zufälle gibt’s. Beide Fahrzeuge fuhren am Morgen.

Nach dem Frühstück unternahmen wir einen kurzen Spaziergang zu dem verlassenen Gebäude, welches sich zwischen diesen vielen natürlichen Becken befindet. Jetzt wissen wir auch, dass es sich um eine Fischzucht gehandelt haben muss. Also kein Salz, keine Lagune. Das Dach fehlt, viele Mauern sind eingestürzt. Die demontierten Kunststoffrohre und anderes Inventar liegen ein paar Meter weiter auf einem Haufen in der Natur. Da hätte man die Sachen auch direkt am/im Gebäude lassen können.



Zurück bei Allmo lockte dann doch die Sonne und wir gingen mit unseren Strandstühlen ans Wasser. Irgendwann begann es wieder zu tröpfeln (kaum verwunderlich bei diesen dunklen Wolken) und wir flüchteten zu Allmo.



Am Nachmittag stürmten wir bei den ersten Sonnenstrahlen wieder an den Strand. Natürlich zog es sich recht bald wieder zu und wir kehrten zu Allmo zurück. Wir begannen sofort zu kochen. Es gab Pavo (Truthahn)-Geschnetzeltes mit Frühlingszwiebeln und Mie-Nudeln. So in der Art sieht unser Standard-Reise-Essen aus, weil’s in einer Pfanne zubereitet wird und daher praktisch ist.


Der Sonnenuntergang im Meer fiel wegen Woken aus.

Mittwoch, 22. Oktober 2025

Der Tag startete nicht nur freundlich, sondern blieb es auch. Nach dem Frühstück holten wir die Räder raus. Ich hatte gestern gesehen, dass die Mangos unbedingt gegessen werden sollten und wir einen leckeren Salat fehlten uns noch weitere Zutaten. Mercadona lag keine 5 Kilometer entfernt. Diese waren schnell geradelt.

In der Sonne war es bereits um 10 Uhr richtig warm. Nach der Rückkehr gingen wir mit unseren Strandstühlen an den Strand und verbrachten dort den ganzen Tag. Frank hätte gerne Frisbee geworfen. Doch nachdem ich immer noch leichte Probleme mit der rechten Schulter habe, möchte ich dieser keine unnötigen Reize aussetzen. Also saßen wir nur faul herum und genossen die Wärme.

Am Strand fanden wir weitere Herzsteine, ohne bewusst welche zu suchen. Emma schickt uns diese als Zeichen, dass es ihr gut geht. So unsere Interpretation.

Zum Abendessen gab es also die Mangos mit Avocado, Spinat, Rucola und Parmesan als Salat zubereitet.

Das gute Wetter lockte heute mehr Menschen an den langen Strand der Playa de Camposoto als an den anderen beiden Tagen. Mit Sonntag war es allerdings nicht zu vergleichen. Wellenreiter versuchten ihr Glück auf dem Wasser. Ein paar Menschen lagen in der Sonne. Und nicht zu vergessen die Hundespaziergänger.

Die Sonne verschwand ruckzuck im Meer. Irgendwie kam sie uns heute weiter weg vor als sonst. Wir tranken ein Glas Wein zum Sonnenuntergang. Vielleicht ist es der letzte Abend in Spanien, vielleicht auch nicht.

Donnerstag, 23. Oktober 2025

Warm war es in der Nacht. Mücken bissen mich. Wir waren bereits vor dem Emma-Stern wach. Dann tauchte er im Osten auf. Noch vor Sonnenaufgang standen wir unter der Stranddusche. Brrr … Das war frisch, tat aber gut. Ein organgenes Band breitete sich am Horizont aus.

Nach dem Frühstück fuhren wir auch schon los.

Tbc

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