Den Startpunkt für die Wanderung, in unmittelbarer Nähe der Cathedrale des Roches, ließen wir zunächst links liegen und fuhren einen Kilometer weiter, bis zu einer Stelle, die bei Gockel als „Ancien camion“ bezeichnet ist. Direkt daneben befindet sich „ancien usine du bois“. Unter dem überdachten Platz stehen noch mehrere Maschinen des ehemaligen Holzsägewerks. Auch mehrere riesige Sägeblätter lagen herum. Ein Holzschuppen diente als Ziegenstall. Dahinter befinden sich die traurigen Reste eines LKWs. Wie wir herausfanden, hat dieser einen Deutz Motor. Frank mutmaßte, dass es sich um einen Mercure handeln könnte.



Nach diesem Abstecher fuhren wir ein Stück zurück und dann hinunter in Richtung Flussbett und Cathedrale des Roches. Ein Pärchen hatte ihr Zelt zwischen den Bäumen aufgestellt. Wir stellten uns auf eine ebene freie Fläche, damit wir heute nicht wieder ein Problem mit unserem Urinablauf herbeiführen. Der imposante Felsen der Cathedrale des Roches befand sich also direkt neben uns.




Wie gemeldet, klarte es langsam auf. Der Himmel zeigte ein erstes blau und die Sonne schien. Wir startreten zu unserer Wanderung, die uns zu den Cascades d’Akhouden und zur Gorges de I’oued Ahansal führen wird.

Auf den großen Flächen neben dem Fluss (der führte ein schmutziges, braunes Wasser mit sich) sind immer mal wieder Haufen mit Schotter oder vielleicht sind es auch größere und kleinere Flusskiesel, aufgeschüttet. Wir folgten dem Flussverlauf grob in südöstliche Richtung. An einer Stelle mussten wir über Steine hüpfen, um trockenen Fußes auf die andere Seite des vielleicht 1,5 Meter breiten Wasserlaufs zu gelangen. An mehreren Stellen bahnt sich der Fluss bzw. ein Wasserlauf seinen Weg.



Wir stießen auf den Wikiloc Trail und wenig später auch auf einen Wanderweg. Wenn man das so bezeichnen kann. Auf jeden Fall war ersichtlich, dass dort unser Weg langführte, auch wenn es keine Schilder oder Markierungspfeile gab.

Der Weg führte etwas oberhalb vom Flussbett am Felsen entlang. Die Cathedrale des Roches verschwand recht bald aus unserem Blickfeld. Wir folgten dem Weg durch etwas Wald, dann ging es auf einer schmalen Passage an einer Felswand entlang. Entsprechende Stufen waren in den Felsen geschlagen worden.



Am Abzweig zum Canyon, der als solcher auch nicht zu erkennen ist, gingen wir vorbei. Zunächst waren die Wasserfälle Cascades d’Akhouden unser Ziel. Es ging noch weiter bergauf. Wir kamen an ersten Wasserläufen und kleinen Wasserfällen vorbei. Das Wasser hatte eine schöne klare Farbe und nicht dieses schmutzige braun.

Der Wikiloc Trail endete an einem schönen Wasserfall und wir gönnten uns eine Pause und aßen ein paar Kekse. Doch Gockel und selbst die Karte von Wikiloc zeigten einen Wasserfall an, der noch ein wenig entfernt lag. Also gingen wir noch etwas weiter (es waren nur 200 Meter) und hatten den letzten Wasserfall und somit das Ende des Weges erreicht. Wie gut, dass wir das noch gesehen hatten. Das Wasser ergoß sich in einem kleinen Becken. An heißen Tagen bestimmt ein schöner, aber auch überlaufener Ort, um sich zu erfrischen. Abgesehen davon, dass wir keine Badesachen dabei hatten, war es jetzt auch viel zu frisch. Vermutlich scheint erst nach der Mittagszeit die Sonne dort hinein.



Wir kehrten wieder um und bogen später in Richtung des Canyon Gorges de I’oued Ahansal ab. Dabei ging’s durch die Botanik. Bis zum Eingang der Schlucht war es nicht weit. Nur dumm, das ein Fluss durch das Felsentor führte. Frank stellte fest, dass es nun nicht weitergeht, woraufhin ich erwiderte „ich habe unsere Wasserschuhe dabei“. Damit hatte er nicht gerechnet. Ich war also bestens vorbereitet.

Beim Einpacken hatte ich nur nicht gewusst, dass das Wasser so schmutzig ist und nachdem wir erst nicht die Schuhe wechseln wollten, taten wir es dann doch. Unsere Treckingschuhe ließen wir in bzw. an einem Baum stehen.

Etwas ungünstig war, dass wir durch die Farbe des Wassers den Boden nicht sehen konnten. Somit sahen wir nicht, ob größere Steine im Weg lagen oder ob es irgendwelche Untiefen gibt. Das Wasser war sehr frisch und hatte eine enorme Kraft. Schnell reichte es uns bis zu den Knien. Meine Hose hatte ich nur bis knapp übers Knie hochgekrempelt bekommen. Frank war mit seiner Zip-off-Hose etwas besser aufgestellt. Er ging voran und ich konnte sehen, bis wo ihm das Wasser reichte. Knie! Super! Etwas weiter am Rand, außerhalb der Strömung war es zunächst nicht ganz so tief. Doch dann wechselte die Strömung und bevor wir doch noch nasse Hosen bekommen, kehrten wir um.



Dieser kurze Abstecher ins Flussbett des Canyons war auf jeden Fall interessant. Die Felswände ragten hoch neben uns empor. Wer tatsächlich ein wenig weiter laufen möchte, sollte kurze Sachen oder im Idealfall Badesachen tragen.


Raus aus dem Schmuddelwasser wechselten wir unsere Schuhe und kehrten zu Allmo zurück. Nach 7 km bzw. 3 Stunden beendeten wir unsere Wanderung.



Wir stärkten uns und machten es und mit Blick auf den Kathedralen-Berg gemütlich. Doch kaum das wir saßen, verschwand die Sonne hinter dem Felsen und wir saßen im Schatten. Frank widmete sich wieder der Rückfahrkamera. Irgendwann entdeckte er den Fehler, nur der Stecker war ab. Wenn er schonmal dabei war, schaltete er die Funktionen so, dass er auch im Vorwärtsgang in die Rückfahrkamera schauen kann. Bisher war diese nur an den Rückwärtsgang gekoppelt. Auch die Wischwasserpumpe wollte kein Wasser auf die Scheibe befördern, obwohl der Motor lief. Der Fehler war schnell behoben.

Während des Nachmittags kam ein Rudel (3) SUVs hinuntergefahren, drehten sofort, und fuhren wieder. So sieht also eine geführte Tour aus. Kein Aussteigen, keine Minute verharren. Eine Hündin verbrachte einige Zeit bei uns. Wir waren uns unschlüssig, ob wir ihr etwas zu fressen geben sollen oder nicht.



Frank bereitete uns zum Abendessen Reibekuchen aus geraspelten Kartoffeln und Möhren zu. Bei der schönen Umgebung schmeckten die gleich doppelt so gut.

Samstag, 15. November 2025

Frisch war es am Morgen. Die Sonne musste erst noch über den Berg kommen. Wir frühstückten innen und fuhren dann mit den ersten Sonnenstrahlen, die uns erreichten, los.

Die ersten rund 20 Kilometer der Strecke waren wir ja schon gefahren. Wir stoppten am Viewpoint und warfen einen letzten Blick auf die Cathedrale des Roches. Wobei ich finde, dass wir von der Straße teilweise einen besseren Blick auf den Felsen hatten.

Ein paar Kurven später kam uns ein Pärchen auf Rädern entgegen. Es waren Australier, die mit ihren Rädern nach Marrakesh geflogen waren und nun einen Monat den Hohen Atlas auf ihren Rädern unsicher machten.

Hinter der nächsten Kurve stand ein Motorradfahrer am Straßenrand. Wir stoppten und Frank fragte, ob alles okay ist. War es nicht. Der Auspuff hing daneben und Lauren aus der Schweiz war gerade mal eine halbe Stunde unterwegs. Er wollte eigentlich eine 200 km lange Runde drehen. Frank konnte ihm mit einer M8er Schraube inkl. Unterlegscheibe und Mutter aushelfen. Und schon hielt der Auspuff und er konnte seine Runde fortsetzen.

An der Kreuzung „Croisement Tillouguet Imsfrane – Ait Abedi Maskou” endete die Piste und wir bogen links, also Richtung Osten ab.

Tbc

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