
Vom Lac Tislit fuhren wir zurück nach Imilchil und dann weiter in Richtung Süden. Die Dades Schlucht war grob unser Ziel.
Spontan stoppten wir in Almgho am Aboulhawoul und sahen uns die ehemaligen Lehmhäuser. ein. Auf den gegenüberliegenden Feldern (unterteilt in kleine Parzellen) wurde fleißig gearbeitet.
Auch heute fuhren wir wieder durch eine schöne Landschaft. Irgendwann bogen wir nach links in Richtung eines Canyon ab. Die Grotte Akhiam war unser Ziel. Die Piste war gerade breit genug für Allmo. Ausweichmöglichkeiten waren nur wenige vorhanden. Aber es kam uns niemand entgegen.
Auf dem Weg zur Grotte wurden wir von dem Besitzer der Auberge angehalten. Natürlich war es sein Ziel, dass wir bei ihm Parken. Es wäre nur 1 km zu Fuß und ob wir nicht einen Kaffee möchten. Nein, möchten wir nicht. Weiterfahren mit einem LKW wäre aber auch okay. Also taten wir das.
Bis zum Ende der Piste fuhren wir dann doch nicht weiter. Wir wussten nicht, wie es dort mit Park- und Wendemöglichkeiten aussah. Also blieben wir lieber an einer geeigneten Stelle vorher stehen. Am Ende der Piste gibt es ein „Restaurant Tente“, was wohl von den Herren bewirtschaftet wird, die auch als Führer für die Grotte Akhiam fungieren.
Durch das Flussbett näherten wir uns dem Zugang zum Canyon und somit auch dem Zelt Restaurant. Eine größere Herde Ziegen und Schafe graste im Canyon. Dabei standen drei Herren. Wir grüßten freundlich. Anscheinend war niemand von denen einer der Grotten-Führer.
Der Weg zu Grotte ist aber auch ohne Führer gut zu finden. Wir folgten den bunt angemalten Felssteinen weiter in den Canyon hinein. Wobei ich es eher als Verschandelung der Natur betrachtete. Einzig die Rock Art (Eichhörnchen, Taube, Dromedar, Berberfrau) waren hübsch anzusehen. Der Canyon selbst ist schon sehr sehenswert.
Am vermeintlichen Ende des Canyons befindet sich ein Wasserfall, der zu anderen Zeiten wohl mehr Wasser sieht. Zumindest lässt das viele Grünzeug dies vermuten.
Jetzt waren die bunten Steinmarkierungen doch hilfreich, um den Eingang der Grotte zu finden. Wir folgten dem angelegten Treppenpfad, um den Berg herum, über den derzeit trockenen Flusslauf, hinauf auf ein kleines Plateau. Dort ging’s dann um die Ecke und schon standen wir vor dem riesig großen Felsbogen, der die Höhle überspannt. Was für ein gigantisches Ding und auch die halb offene Höhle war riesig.
Der Eingang zur Grotte befand sich etwas unterhalb. Wir zückten unsere Taschenlampen und betraten die Grotte Akhiam.
Nach einem größeren Eingangsbereich, mit ersten Stalaktiten und Stalagmiten wird es etwas schmaler. Eine Leiter führt auf die nächste Ebene. Wir gehen durch einen schmalen Gang, dessen Ränder uns an die Karstgebilde gestern an dem geheimen Wasserfall erinnern.
Dann hieß es erst klettern, um auf die nächste Ebene zu gelangen und dann ein kurzes Stück kriechen. Noch einmal kriechen und die Höhle wird wieder größer. Dann hätten wir wieder etwas klettern müssen und weil ich im Dunklen wenig Lust darauf hatte, ging Frank allein weiter.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er wieder zurück. Er war noch lange nicht am Ende der Grotte angekommen. Sondern umgekehrt, als ein Bachlauf zu hören war. Es gab weiter hinten weniger Stalagmiten und Stalaktiten, sondern eher bizarr geformte Felsen.
Gemeinsam kehrten wir zum Eingang der Grotte und zu Allmo zurück. An dem Restaurant Tente saßen zwei junge Männer. Vermutlich die beiden, die auch als Führer engagiert werden können. Wir grüßten freundlich und lehnte die Einladung zum Tee ab. Frank wollte von mir wissen, wie viele Gäste die am Tag haben. Ich weiß es nicht.
Bei Allmo stärkten wir uns zunächst und fuhren dann weiter.
Allmo kam ganz schön ins Schwitzen, als wir uns dem Col du Ouano mit 2910 m Höhe näherten. In zig Serpentinen ging’s wieder einige Höhenmeter hinunter. Ein interessanter Canyon befand sich die ganze Zeit zu unserer Linken.
In der dörflichen Bebauung sahen wir nicht nur Kinder, die einfach so freundlich winkten, sondern auch die, deren Winken eher einer Aufforderung zu halten und Bonbons zu verteilen gleicht.
Hinter Tilmi bogen wir rechts ab. Wir fuhren den Hügel hinauf und folgten der Piste für 2 – 3 km. Weit genug weg, damit niemand aus dem Dorf zu uns gelaufen kommt. Außerdem versteckten wir uns in einer kleinen Senke.
Das Gebiet wird zum einen genutzt, um Schutt (Felssteine) abzuladen, der vermutlich bei den Straßenbauarbeiten anfällt. Zum anderen sieht es so aus, als würden manche Bereiche als Steinbruch genutzt werden.
Wir befanden uns in einer interessanten hügeligen und farbenfrohen Landschaft. Was die Idylle trügte war der Wind. Der wollte einfach nicht aufhören. Während Frank damit kämpfte, das Dachzelt mit Wind aufzubauen, schnibbelte ich unsere letzten heimischen Äpfel und rührte einen Apfelkuchenteig. Leider gelang er diesmal nicht so gut, wie vor ein paar Wochen. Ich hatte wohl ein wenig zu viel Flüssigkeit in den Teig gegeben und unser kleiner Backofen hat ja nur oben die Heizspirale. Da ist es halt immer gefährlich oben Briketts und unten Pudding als Ergebnis zu bekommen. Jetzt war es so ein Mittelding. Aber der Kuchen schmeckte trotzdem.
Weil uns der Wind nervte, verkrochen wir uns nach dem der Kuchen verputzt war, in die Doka. Was für eine Schande, bei schönstem Sonnenschein. Eigentlich waren wir noch satt, als die Sonne hinter dem Berg verschwand. Für uns wurde es also langsam Zeit zu Kochen, bevor es dunkel wird.
Frank wärmte die aufgetauten Burger-Pattys auf, dazu gab es Schinken und Käse. Für mehr Beilagen reichte es, mangels Vorräte für unsere Hamburger nicht. Majo und Ketchup brachten etwas Geschmack.
Montag, 17. November 2025
Der Wind frischte am Abend noch auf, was Frank dazu veranlasste, Allmo etwas zu drehen. Gegen halb 2 Uhr wechselte die Windrichtung erneut. Das Zelt wackelte. Es gab zwei Möglichkeiten: erneut umparken oder Dachzelt abbauen. Wir entschieden uns für Letzteres. Während ich in die Doka umzog, blieb Frank unterm Deckel liegen.
Die Nacht war alles andere als entspannt. Entsprechend früh waren wir auf. Dunkle Wolken näherten sich von Norden. Dennoch sah der Sonnenaufgang bzw. die Morgenröte im Kontrast zu den dunklen Wolken gut aus.
Wir wussten nicht, was die Wolken uns bringen würden, und machten uns sofort fertig. Bereits vor 8 Uhr hatten wir gefrühstückt und fuhren kurz nach 8 Uhr los.
tbc














































































































































































































































































































































































































