Paris



Das Navi zeigte uns noch 51 km bzw. eine Stunde Fahrtzeit bis zu unserem Ziel in Paris an. Wir mieden komplett die Autobahn. Ungefähr 20 km vor Paris war dann Stop und Go angesagt. Ich war als Beifahrerin total genervt von dem Verkehr. Frank bleib zum Glück gelassen.

Als wir dann endlich den Ring erreicht hatten stellten wir fest, dass dieser jetzt auch von den Umweltzonen umfasst wird. Das war bei meiner Planung vor ein paar Wochen noch nicht so. Bei der ersten Runde im Kreisverkehr erwischten wir die falsche Ausfahrt und drehten schnellstmöglich wieder um aus der Umweltzone herauszukommen. Bei der zweiten Runde erwischten wir eigentlich die richtige Ausfahrt, allerdings stand dort auch das Umweltzonen-Schild. Nach den zwei  Runden in diesem riesigen Kreisverkehr mussten wir uns erstmal neu sortieren. Wie gut, dass mitten in dem Kreisverkehr Lieferwagen abgestellt waren. Wir stellten uns dazu und recherchierten. Tatsächlich stand auf der Webseite vom Campingplatz, dass dieser in der Umweltzone liegt. Das war bei der Planung definitiv nicht so.

Frank entdeckte eine Internetseite wonach Oldtimer – auch ausländische – von der Regelung/dem Fahrverbot ausgeschlossen waren. Also Augen  zu und durch. Natürlich fuhren wir im dritten Anlauf wieder an der richten Ausfahrt vorbei und im vierten Anlauf schafften wir es dann endlich. Man was war ich fertig.

Bis zum Campingplatz ging es ein ganzes Stück über den Ring und dann noch ein paar Kilometer durch viel Grün und massenhaft vielen am Straßenrand geparkten Autos.

Fast zwei Stunden benötigten wir von Senlis aus. Für 133,50 Euro inkl. Strom checkten wir für drei Nächte im Camping de Paris ein. Unseren QR-Code vom digitalen Impfausweis mussten wir zeigen. Diese wurden auch gescannt.

Wir bezogen unseren Stellplatz 270, der zunächst noch von einem Van belegt war. Warum auch immer. Später sollten wir feststellen, dass so einige Parkplätze falsch belegt waren. Kein Ahnung, was die Leute sich dabei denken.

Frank begann die Reste unseres gestrigen Essens aufzuwärmen. Mit Bier und Wein ließen wir es uns schmecken. Danach gingen wir noch kurz an die Seine. Während ich uns auf dem Rückweg Tickets für den Shuttlebus zur Metro Station besorgte (pro Fahrt 2 Euro) erledigte Frank den Abwasch.

Emma scheint sich so langsam doch an Allmo als neues zu Hause zu gewöhnen. Als wir abends in den Koffer gingen hatte sie endlich mein Kissen erobert und dort blieb sie auch die Nacht über liegen.



Mittwoch, 03. November 2021


Endlich mal wieder Duschen und das mit schönem warmem Wasser. Ein echt unbezahlbares Gefühl. Mit Landstrom gönnten wir uns heute Spiegeleier in Brot zum Frühstück. Sauber und gut gestärkt konnten wir in den Tag starten.

Wir nahmen um 10 Uhr den Shuttle Bus vom Campingplatz zur Metro Station Porte Maillot. Für die 4,5 km lange Strecke benötige der Bus rund 10 Minuten. Bequemer konnten wir es nicht haben und dafür zahlten wir gerne das zusätzliche Geld (2 Euro pro Person pro Fahrt) für den Bus.

An der Metro-Station besorgten wir uns für direkt für zwei Tage ein Touristen-Ticket, was uns insgesamt 39 Euro kostete.

Wir bestiegen die Metro 1 und fuhren zum Place Charles de Gaulle. Beim Verlassen der Metro wurden wir direkt vom Anblick des riesigen Triumphbogens erschlagen. Allerdings fanden Arbeiten an der Fassade statt.

Zurück in der Metro stiegen wir an der Champs-Elysees aus. Der große Palast war komplett von einem Bauzaun umgeben. Es scheint wohl so einiges in Paris „renovierungsbedürftig“ zu sein.





Zu Fuß gingen wir an der Seine entlang zum Place de la Concorde. Wir bewunderten den ägyptischen Obelisken, der eigentlich in der westlichen Welt etwas fehl wirkt. Es war gar nicht so einfach dort die Metro-Station zu entdecken, die sich etwas versteckt hatte.

Unser nächstes Ziel war der Eiffelturm. Das Wetter war schön, der Himmel blau, dass wollten wir nutzen. Zunächst standen wir gut 20 Minuten für den Security Check an, nur um in die Parkanlage des Eiffelturms zu gelangen.  Zuvor wurde bereits unser digitaler Impfnachweis gescannt.






Am Ticketschalter für den Aufzug standen wir dann fast eine Stunde in der Schlange, nur um dann mit der Tatsache konfrontiert zu werden, dass die Spitze geschlossen wurde – zu viele Menschen. Wir könnten bis zur zweiten Etage fahren, worauf wir dann jedoch verzichteten. Leicht enttäuscht verließen wir die Anlage über den zweiten Ausgang. Spazierten an der Seine entlang zum Bahnstation Pont de L’Alma, wo wir eine Weile auf den verspäteten Zug warteten.  An der Station St. Michel Notre Dame verließen wir den Zug und warfen einen Blick auf die Kathedrale Notre Dame, die rund um abgesperrt war, und auf die dunklen Wolken.

Um einem möglichen Regenschauer zu entgehen suchten wir uns einen Döner-Laden in die Nähe und wurden nach 130 Metern, mit dem Istanbul-Döner nicht enttäuscht. Das Döner-Sandwich schmeckte super und war riesig, die Pommes kross. Dass Bier vom Fass stieg mir leicht in den Kopf.

Es kam tatsächlich nur ein mini-Schauer herunter, welch ein Glück. Auf dem Weg zum Pantheon kamen wir an vielen weiteren Esslokalen und an riesigen alten Gebäuden vorbei.

Um das Pantheon herum waren Sitzgelegenheiten aus Holz und Stein aufgestellt, die im Sommer bestimmt von den Studenten (und Touristen) stark genutzt werden. Auf der Sonnenseite hatten sich jetzt auch einige Menschen versammelt. Wir setzten uns auch auf eine Liegebank und nahmen den letzten Sonnenstrahl mit, der dort noch ankam. Danach gingen wir eine Runde um das Pantheon und dann wieder zurück zur Ile-de-la-Cite.

Um das Justizgebäude herum war alles abgesperrt, das Polizeiaufkommen war sehr hoch. Keine Ahnung, wer oder was der Grund dafür war. Wir verließen die kleine Insel und gingen am Wasser entlang Richtung Pont Neuf und dann zum Louvre. Die Sonne ging langsam unter.





An der Metro Station am Louvre fuhren wir mit der Linie 1 bis zum Place Charles de Gaulle und stiegen dort in die Linie 6 zum Eiffelturm um. Oben an der Promenade hatten wir einen sehr schönen Blick auf den nun beleuchteten Eiffelturm. So im Dunkeln macht er sich noch besser als am Tag.

Irgendwann fing der Turm an zu glitzern, und dann leuchtete er wieder. Unsere Füße und wir selber hatten für heute genug. Es ging zurück in die Metro und mit einmal umsteigen bis zur Station Porte Maillot. Dort erwischten wir den 18:45 Uhr Bus, der dank des Staus fast 15 Minuten Verspätung hatte.

Um kurz nach 19 Uhr waren wir wieder bei Allmo und Emma. Es war doch ein ganz schön langer und anstrengender Tag. Zum Glück hatte das Wetter mitgespielt.




Donnerstag, 04. November 2021


Unser Stellplatz in Paris entpuppt sich immer mehr zu einem Schlammloch. Einen schlechteren = schlammigeren Platz hätten wir kaum erwischen können. Zum Frühstück bereitete uns Frank wieder Eier mit Schinken und Brot zu. Wir nahmen auch heute den 10 Uhr Shuttle Bus, der uns zur Metro Station Port Maillot fuhr. Ein Ticket für die Metro mussten wir nicht ziehen, hatten wir gestern doch direkt ein zwei-Tages-Ticket erworben.

Wir wollten einen zweiten Versuch mit dem Eiffelturm starten, wobei das Wetter nicht so aussah als ob wir Glück hätten. So war es dann auch. Bereits am Security Check wurde eingeblendet, dass die Spitze geschlossen wäre. Da alles ohne langes Schlange stehen vorwärts ging, drehten wir eine kleine Runde unter dem Eiffelturm, sahen die Bestätigung am Ticketschalter, dass die Spitze tatsächlich gesperrt ist, und verließen auch schon wieder das Gelände.

Die Idee mit dem Ballon vom Park Andre Citroen aufzusteigen, auf die mich gestern Abend eine Freundin gebracht hatte, verfolgten wir auf Grund der Wetterlage gar nicht erst.

Mit Zug und Metro fuhren wir zum Place de la Bastille, auf dem eine große Siegessäule steht. Von dort aus gingen wir zum Place des Vorges, der wohl einer der schönsten Plätze von Paris sein soll. Naja. Die Häuser drum herum haben Arkadengänge, die ganz schön wären, wenn nicht Obdachlose ein Zelt oder ihr Schlaflager dort aufgebaut hätten. Die Parkanlage selbst war jahreszeitenbedingt etwas trist.

Bei einem Gang ins jüdische Viertel wollten wir unseren Hunger stillen. Wir gönnten uns ein Falafel- bzw. Shawarma-Sandwich und dazu je ein Getränk. Keine Pommes und nichts weiter dabei und waren ganze 27 Euro dafür los. Ganz schön happig. Es war ohne Frage lecker, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis war nicht so ganz in Ordnung. Beim jüdischen Bäcker kauften wir noch ein Brot und machten uns auf die Suche der nächsten Metro Station.





Mit der Bahn fuhren wir zum Moulin Rouge, gingen zu Fuß bis zur Mausefalle Pigalle, die wohl auch mal bessere Zeiten gesehen hat. Der Weg führte uns weiter zur Sacre Coeur, zu der wir mit dem Funiculaire hochfuhren. Ein gewaltiger Sakralbau, der im Inneren nicht weniger beeindruckend war. Vom Sacre Coeur hatten wir einen großartigen Blick auf Paris, und das ganz umsonst. Schade nur, dass der Eiffelturm nicht mit im Blickfeld der Skyline lag.

Eigentlich wollten wir nun zurück zum Campingplatz fahren, was wir mit Blick auf die Uhr verwarfen. Es war erst 15:15 Uhr, der erste Shuttle Bus am Nachmittag fuhr in 2 Stunden. Obwohl das Wetter nicht sonderlich gut aussah fuhren wir in das Viertel Jaures, dort soll es entlang des Kanals St. Martin ganz schön sein. Wir suchten uns einen Supermarkt, holten Teilchen und Getränke und wollten uns ein schönes Plätzchen am Kanal suchen. Ausgebremst wurden wir durch ein paar Regen tropfen. Nun gut, sollte Frank noch einen weiteren Döner-Teller bekommen. Zum mitnehmen, denn nun war es wieder trocken. Aber nicht lange. Auf dem Weg runter zum Kanal (dort befand sich eine Feuerwache) setzte wieder Regen ein und nicht zu wenig. Wir stellten uns vor einem der Feuerwehrtore an den Rand. Frank verspeiste im Stehen seinen Dönerteller. Es regnete und regnete.





Wir entschieden uns, mit der Bahn zurück zur Metro Station Porte Maillot zu fahren, um dort auf den Shuttle Bus zu warten. An der Haltestelle ergatterten wir noch zwei Sitzplätze und saßen schön trocken. Immer mehr Menschen drängten sich unter das Vordach, denn der Regen wurde immer stärker. Endlich kam der Bus und während des Einsteigens wurden wir noch mal so richtig nass. Noch nasser wurden wir auf dem Weg zu Allmo. Der Schlammplatz, ach nee, Stellplatz war jetzt noch herrlicher zu begehen.

Anstatt in die Doka verkrochen wir uns direkt zu Emma in den Koffer. Mit dem aufgeklappten Dachzelt hatten wir schön viel Platz und der Heizlüfter sorgte für schöne warme Luft.

Bereits auf der Fahrt nach Paris rein und auch gestern sahen wir viele Obdachlose. Manche liegen tagsüber mitten auf dem Weg, vor einem Geschäft, auf dem Lüftungsgitter, das warme Luft auspustet. Matratzenlager waren an Ecken und unter Brücken aufgeschlagen.

Heute sind wir vielen Bettlern begegnet, im jüdischen Viertel, in der Metro, vorm Sacre Coeur. Das war ganz schön nervig. In der Metro warnte uns ein älterer Herr vor Taschendieben. Es waren gerade drei von denen in unserer Nähe. Zusammen mit den Hütchenspielern vom Eifelturm stiegen die Diebes-Damen aus. Ob mit oder ohne Beute wissen wir nicht.

Freitag, 05. November 2021


Heute verließen wir endlich unseren Schlammloch Stellplatz in Paris in der Hoffnung die nächsten Tage/Nächte irgendwo trocken bzw. ohne Matsch zu stehen. Bis wir losfuhren war es schon nach 10 Uhr.

tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert