Nicht weit von Saranda entfernt befindet sich der Archäologische Park von Finiq. Auf der historischen Stätte wurden zu Zeiten des Diktators Enver Hoxha, Bunkeranlagen errichtet. Ganz ohne Rücksicht auf die alten Gemäuer.
Der Wind hatte ganz schön aufgefrischt, als wir uns auf dem Rücken des Hügels die archäologischen Reste ansahen. Sehr beeindruckend war die Befestigungsmauer, die aus riesigen Steinen erbaut wurde. Frank vermutete, dass Herkules die Steine dort aufeinandergestapelt haben musste. Wer sonst hätte diese schweren unhandlichen Felsbrocken so zu einer Mauer errichten können.
Durch eine kleine Formation von vier Bunkern, die miteinander verbunden waren konnten wir hindurch gehen. Die vier Munitionslager, die dazu gehörten, waren leer.
Am anderen Ende von dem Hügelrücken befanden sich noch eine Kirche, ein Tempel, eine kleine Siedlung. Viel Phantasie war von Nöten, um das aus den Steinresten erkennen zu können. Lediglich das halbkreisförmige Theater war als solches sichtbar.
Wir waren froh, als wir unsere beendet hatten. Mit dem Wind war es wirklich nicht schön. Vermutlich hätten wir dort oben stehen bleiben können, denn das Kassenhäuschen war heute nicht besetzt (der Eintritt beträgt sonst 300 LEK pro Person) und ein Tor was auf und zu gesperrt werden musste, gab es dort auch nicht. Wir hätten also niemanden gestört. Doch wir hatten die Hoffnung, dass es im Tal vielleicht weniger windig wäre.
Also fuhren wir den Hügel wieder hinunter. Wir stoppten für ein Foto an einer alten Erdölpumpe, die mitten zwischen der Bebauung stand. Ein schwerer Teergeruch lag dort auch in der Luft.
Bis wir die Hauptstraße erreichten landeten wir kurz hintereinander in zwei Schafherden. Mit lautem Mäh und geglöckel zogen sie an uns vorbei.
Mesopotam
Leider war es auf dem von uns ausgesuchten Übernachtungsplatz am Rande einer wenig befahrenden Nebenstraße bei Mesopotam auch sehr windig. Beim zubereiten des Essens mussten wir aufpassen, dass uns nicht die Zwiebeln und der Porree um die Ohren fliegen.
Eigentlich war gar nicht so viel Wind gemeldet. Vermutlich funktionieren die Windradar-Systeme in Albanien nicht so gut.
Ein paar Autos kamen auf der Straße vorbei gefahren, ansonsten war es, abgesehen von den Windböen, schön ruhig. Um uns rum war alles grün und das Kloster, welches wir uns morgen ansehen wollten, konnten wir von unserem Platz aus sehen.
Donnerstag, 1. Dezember 2022
In der Nacht legte sich der Wind und am Morgen war es angenehm mild. Als wir in der Ferne ein Glöckchen bimmeln hörten, dachten wir, dass sich eine Schafherde auf uns zu bewegen würde. Doch weit gefehlt. Eine Pferdefamilie galoppierte an uns vorbei. Nach kurzer Zeit rasten die drei Pferde wieder in die andere Richtung, nur um kurz drauf noch einmal – diesmal über die Straße – an uns vorbei zu laufen. Die drei hatten sichtlich ihre Freude daran über die Wiese zu galoppieren.
Angesteckt von so viel Elan machten wir uns zu Fuß auf zum Kloster des heiligen Nikolas. Das Kloster war jedoch nur von außen zu besichtigen. Schnell waren wir wieder bei Allmo und setzten unseren Weg fort.
tbc