Wir folgten der SH1 immer geradeaus Richtung Süden. Später wurde diese zur A1. Doch bevor wir auf dem mautpflichtigen Teil der Autobahn landeten, fuhren wir ab und hielten uns westlich. Das Kap Rodonit war unser eigentliches Ziel. Wir fuhren ein paar Kilometer entlang von viel grün, als uns ein PKW entgegenkam, dessen Fahrer uns per Handzeichen signalisierte, dass wir nicht weiterfahren dürfen. Bei Karten-Gockel hatte ich mir schon gedacht, dass der Weg etwas schmaler werden könnte und wenn ein Anwohner vehement davon abrät, folgten wir diesem Rat.

Wenn wir uns erst östlich halten und dann etwas weiter in den Süden fahren würden, könnten wir uns aus der Richtung dem Kap Rodonit nähern. Wobei wir dann auch schon auf halbem Weg nach Kruja wären, dem dann folgenden Ziel. Was für eine Zwickmühle. Auch wenn wir davon ausgehen, so schnell kein weiteres Mal nach Albanien zu kommen, so wollen wir ja auch nicht total unsinnig hin und her fahren.

Also entschied ich kurzerhand, dass wir das Kap Rodonit ausfallen lassen und dafür nach Kruja fahren. Der Weg dorthin war auf den letzten Kilometern kurvenreich, doch gut zu befahren.

Bei P4N hatte ich uns einen Parkplatz rausgesucht (bei Gockel unter „Parking Camping Goni“ zu finden). Tatsächlich war auf der geschotterten Fläche ausreichend Platz, so dass Frank Allmo bequem rückwärts einparken konnte.

Der Besitzer des Parkplatzes hat seinen Polsterer-Betrieb auf der gegenüberliegenden Straßenseite und begrüßte uns mit „Guten Tag“. Weit reichte sein Deutsch-Wortschatz jedoch nicht. Fürs Parken zahlten wir 300 LEK (alternativ 3 Euro). Campen (also über Nacht dort bleiben) könnte man auch, doch das wollten wir nicht.


Zu Fuß folgten wir dem Straßenverlauf und bogen dann in Richtung der Einkaufsstraße von Kruja und dem alten Basar ab. Hatte ich das Gefühl, dass es in Prizren (Kosovo) touristisch gewesen wäre, wurde ich nun eines Besseren belehrt. In dem Basar-Viertel reiht sich ein Laden an den nächsten. Verkauft werden Souvenirs, Traditionelles und Altes. Die Holzfassaden der Häuser nimmt man unter all den ausgestellten Waren gar nicht so richtig wahr.

Wir schoben uns durch den Basar, mit seinem rutschigen Steinpflaster (kein Wunder, das die Steine abgelaufen sind, bei den Touristenmengen) und nahmen Kurs auf die Festung von Kruja.


Von der Festung hatten wir eine schöne Sicht auf die Stadt, den Basar und die umliegenden Berge. Innerhalb der Festungsmauern ist alles hübsch hergerichtet. Die Festung selbst wurde wohl irgendwann renoviert und beherbergt ein Museum, welches wir uns nicht ansahen. Wir umrundeten die Festung und freundeten uns mit einer Festungs-Katze an.



Während ich abseits des Touristenstroms noch zur Tekke of Dollma lief, blieb Frank an der Festung zurück. An dem Ort finden derzeit Bauarbeiten statt, doch ein Mann gewährte mir Zutritt und erzählte mir irgendwas auf Albanisch, wovon ich nicht sehr viel verstand. Die Wandmalereien in dem kleinen islamischen Schrein stammen zum einen aus dem Baujahr 1779, zum anderen aus dem Jahr1807. Schnell war ich zurück bei Frank und gemeinsam verließen wir die Festung Kruja.



Wenn wir nun schonmal in einer Stadt sind, wollte Frank die Gelegenheit nutzen und irgendwo etwas Essen. Wir kehrten bei einem der Restaurants entlang des Weges ein. Während ich ein Börek mit Spinat bestellte, entschied Frank sich für Hähnchen-Spieße. Beide Speisen schmeckten gut, doch die Portionen waren sehr sehr überschaubar. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte überhaupt nicht. Schade!

So richtig satt waren wir nicht und als Frank dann auf das kleine Schild mit Pizza, Kebab Kupa stieß, war es klar, dass es für uns dort noch einen „Nachtisch“ gibt. Mit einem Chicken Kebab war Frank glücklich und für mich gab es einen Crepes mit Schoko, Keks und Banana. Einer der jungen Männer hinter der Theke sprach deutsch. Er war mal in Stuttgart, für vier Tage. Deutsch hat er durchs Fernsehen gelernt. Und er sprach sehr gut deutsch!



Satt und glücklich rollten wir den Hügel hinunter zu Allmo. Auf dem Parkplatz parkten inzwischen ein Van aus der Schweiz und ein britisches Wohnmobil. Mit dem Briten kamen wir kurz ins Gespräch, weil er sich für Allmo interessierte. Anschließend verließen wir Kruja.

Der Zeze Canyon war unser nächstes Ziel.

Tbc

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